Lebensdaten
1654 – 1709
Geburtsort
Riethnordhausen bei Erfurt
Sterbeort
Quedlinburg
Beruf/Funktion
Orgeltheoretiker ; Kantor ; Musikschriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 104106433 | OGND | VIAF: 74281683
Namensvarianten
  • Bendeler, Johann Philipp
  • Bendeler, Joh. Phil.
  • Bendeler, Johann P.

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Bendeler, Johann Philipp, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104106433.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Justus, Feldprediger, seit 1649 Pfarrer;
    S Salomon (1683–1724), herzoglicher braunschweigischer Hof-, Cammer- und Kapellbassist.

  • Biographie

    B. wurde 1681 als Collega nonus am Gymnasium in Quedlinburg angestellt und rückte später zum Quintus und Kantor auf. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tode. Er wurde insbesondere als Orgeltheoretiker bekannt, der sich neben den Mensurfragen der Orgelpfeifen auch mit dem Problem der Temperatur beschäftigte und für eine Verteilung des Kommas (d. h. des Schwingungsunterschiedes zweier annähernd gleich hoher, aber auf verschiedenen Wegen errechneter Töne) auf drei Quinten eintrat, ein Verfahren, das insbesondere von G. A. Sorge kritisiert wurde. Als Kantor mag er, ähnlich wie später J. S. Bach, manche Kontroverse mit dem Rektor ausgefochten haben, wie sein Directorium Musicum, in dem Kompetenzfragen zwischen Rektor und Kantor an Lateinschulen behandelt werden, vermuten läßt.

  • Werke

    Aerarium melopoeticum, Nürnberg 1688;
    Organopoeia…, Frankfurt u. Leipzig um 1690, ²Frankfurt/O. 1739;
    Planimetria practica, Quedlinburg 1700;
    Redlich bezahlte Schuld od. gründlichst ausgeführte Quadratura circuli, Frankfurt u. Leipzig 1700;
    Directorium musicum…, Quedlinburg 1706.

  • Literatur

    ADB II;
    G. A. Sorge, Der in d. Rechen- u. Meßkunst wohlerfahrene Orgelbaumeister, Lobenstein 1733, Neuausg. v. P. Smets, 1932;
    Chr. Mahrenholz, Die Berechnung d. Orgelpfeifenmensuren, 1938;
    ders., in: MGG (W) ;
    J. G. Walther, Musical. Lex., Dresden 1732;
    E. L. Gerber, Neues Tonkünstler-Lex., 1812.

  • Autor/in

    Heinz Becker
  • Zitierweise

    Becker, Heinz, "Bendeler, Johann Philipp" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 36 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104106433.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bendeler: Johann Philipp B., Cantor und Schulcollege zu Quedlinburg, geb. um 1660 zu Riethnordhausen bei Erfurt, hat folgende musikalische Schriften hinterlassen: „Aerarium melopoeticum“, 1688, von Verbesserung schlechter Intervalle handelnd. „Organopoeia“ o. J. (1690), handelt vom Bau der Orgeln, Spinette etc. (s. Adelung, Musikal. Gelahrth. 337). „Directorium musicum, oder Erörterung derjenigen Streitfragen, welche zwischen den Schul-Rectoribus und Cantoribus über dem Directorio musico movirt werden etc.“, 1706 (Inhalt bei Becker, Litt. 472). „Collegium musicum de Compositione“, Mspt. (Matthes. Ehrenpf. 107). Auch glaubte er die Quadratur des Cirkels gefunden zu haben und seine Entdeckungen darüber in noch einigen Schriften der Nachwelt nicht vorenthalten zu dürfen.

  • Autor/in

    v. Dmr.
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von, "Bendeler, Johann Philipp" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104106433.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA