Lebensdaten
1721 – 1800
Geburtsort
Ensheim (Pfarrei Spiesheim bei Alzey)
Sterbeort
Bamberg
Beruf/Funktion
Jesuit ; Mathematiker ; Meteorologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104126221 | OGND | VIAF: 25029669
Namensvarianten
  • Jacobs, Johann
  • Jacobs, Joannes
  • Jacobs, Johannes
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Zitierweise

Jacobs, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104126221.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Georg in E., S d. Bgm. Jacob in E.;
    M Margaretha Neuhöfer aus Spiesheim.

  • Biographie

    J. trat 1741 in den Jesuitenorden ein und gehörte ihm bis zu dessen Auflösung (1773) an. Nach dem Studium in Heidelberg und Mainz war er als Lehrer für Rhetorik an der Jesuitenschule in Molsheim (Elsaß) tätig, übte dann das Lehramt für Philosophie an den Universitäten Fulda und Würzburg aus und wurde 1760 als Professor für Mathematik an die Akademie Bamberg (seit 1773 Universität) versetzt, wo er 40 Jahre lang wirkte. Er schrieb eine Anzahl von – damals sehr geschätzten – lat. Lehrbüchern über mathematische Themen und verfaßte zahlreiche Beiträge zu seinem Lehrfach (Elementarmathematik, sphärische Trigonometrie, Kegelschnittlehre, angewandte mathematische Physik). Trotz starker Inanspruchnahme durch zusätzliche Ämter, so vor allem durch den Vorsitz bei Mathematikprüfungen, widmete sich J. nachhaltig seinen Schülern, besonders bei der Defension und Promotion ihrer Arbeiten. Über sein Fach hinaus war er um eine enge Verbindung zwischen Wissenschaft und praktischem Leben bemüht, so durch die Einrichtung langfristiger meteorologischer Beobachtungen von 1769 bis 1795. Die Ergebnisse der ersten 8 Jahre veröffentlichte J. 1776, die weiteren Befunde liegen nur als Manuskript vor. J. kann als einer der ersten Meteorologen des Industriezeitalters gelten, auf dessen langfristige Beobachtungsreihen sich die Arbeitsmethoden der modernen, lebens- und umweltbezogenen Meteorologie mitbegründet haben. Mit seiner Arbeitsweise regte er den Direktor des Allgemeinen Bamberger Krankenhauses, Adalbert Friedrich Marcus, zu eigenen Beobachtungen in dessen Anstalt an; die Ergebnisse fanden Verwertung in einer medizinischen Dissertation von 1795 („De salubritate Bambergensis“ von J. B. Krapp) und in der Schrift des Bamberger Topographen F. A. Schneidawind „Versuch einer statistischen Beschreibung des kaiserl. Hochstifts Bamberg“ (1797). J. blieb gegenüber neuen Plänen zur Fortsetzung und Ausweitung seiner Arbeiten zurückhaltend und beschied sich mit dem Erreichten, wozu ihn wohl auch die 1780 erfolgte Gründung der Societas Meteorologica Palatina und die im gleichen Jahre einsetzenden meteorologischen Beobachtungen bei der Bayer. Akademie der Wissenschaften mit bewogen haben.

  • Werke

    u. a. Compendium elementorum arithmeticae et algebrae, geometriae et trigonometriae, 1767;
    Altitudo media mercurii in barometro ex observationibus annorum ferme octo calculo determinata, 1776.

  • Literatur

    ADB 13;
    J. H. Jäck, in: Pantheon d. Litteraten u. Künstler Bambergs, 1812;
    H. Weber, Gesch. d. gel. Schulen im Hochstift Bamberg v. 1007-1803, 1880/82;
    Sommervogel IV;
    W. Heß, in: Meteorolog. Zs. 1926;
    W. Heß, in: Ll. aus Franken III, 1927 (W, L);
    Lex. verst. Baier. Schriftsteller I/1, 1824;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Karl Keil
  • Zitierweise

    Keil, Karl, "Jacobs, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 243-244 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104126221.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Jacobs: Johann J., geb. am 6. Mai 1721 zu Spiesheim am Rhein, am 21. December 1800 zu Bamberg. Er trat 1741 in den Jesuitenorden ein, welchem er bis zu dessen Auflösung angehörte. Er studirte in Heidelberg und Mainz und erhielt 1760 die mathematische Professur an der damaligen Universität Bamberg. Er schrieb zum Nutzen seiner Zuhörer eine Anzahl geschätzter, sehr elementarer Lehrbücher in lateinischer Sprache. Wissenschaftlichen Werth denselben zuzusprechen ist unmöglich, und wenn wir deren Verfasser hier überhaupt nennen, so geschieht es, um die Genügsamkeit der damaligen Zeit durch ein Beispiel zu belegen. Auch der Unterricht, den er ertheilte, dürfte nur nach ebendiesem Maßstabe zu beurtheilen und das einzige an ihm Bemerkenswerthe der Umstand sein, daß J. ihn bis wenige Tage vor seinem Tode, also bis in sein achtzigstes Lebensjahr hin fortsetzte.

    • Literatur

      Baader, Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts. 1824. Bd. I. S. 251—252.

  • Autor/in

    Cantor.
  • Zitierweise

    Cantor, Moritz, "Jacobs, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 613-614 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104126221.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA