Lebensdaten
1862 – 1915
Geburtsort
Liegnitz (Schlesien)
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Dermatologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117603422 | OGND | VIAF: 77097730
Namensvarianten
  • Jacobi, Eduard
  • Jakobi, Eduard

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Jacobi, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117603422.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Fritz ( 1893), Fabr. in Berlin;
    M N. N.; ledig.

  • Biographie

    J. studierte Medizin in Freiburg, Breslau, Würzburg und Halle (1886 Promotion in Würzburg, 1887 Approbation). 1887 trat er bei A. Neisser in die Hautklinik in Breslau ein, wandte sich also sofort jener Disziplin zu, die er dann zeitlebens vertrat. Neben Prag und Wien war Breslau mit der Neisserschen Klinik eine der Hauptschulen der Dermatologie. Neisser empfahl J. 1889 der Freiburger Med. Fakultät, die erstmalig eine Abteilung für die Behandlung der Haut- und Geschlechtskrankheiten einrichten wollte. J. begann offiziell als Assistent der chirurgischen Poliklinik, was die alte Bindung des Fachs an die Chirurgie dokumentiert. 1889/90 hielt er einen praktisch-dermatologischen Kurs, 1890 eine Probevorlesung „Über den Lupus“ und habilitierte sich für „Dermatologie und Syphilis“. 1895 wurde er ao. Professor, 1900 erhielt er einen Lehrauftrag für Dermatologie und Syphilidologie, 1902 wurde er zum planm. ao. Professor der Dermatologie und Direktor der dermatologischen Poliklinik bestellt.

    Die Leistungen J.s lagen auf klinischem, organisatorischem und wissenschaftlichem Gebiet. Unter ihm erlangte die Dermatologie in Freiburg endgültig Selbständigkeit. Seit 1900 verfügte J. über eine Abteilung mit 55 Betten. Er engagierte sich – auch in der Öffentlichkeit – vor allem in der Diskussion um die erfolgreiche Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten Sein wissenschaftliches Interesse galt in erster Linie der Diagnostik der Hautkrankheiten. Er schuf einen berühmten „Atlas der Hautkrankheiten mit Einschluß der wichtigsten venerischen Erkrankungen“ (2 Bde., 1903, ⁷1920, russ., engl., ital. u. span. Überss.). Dieser Atlas ist im Zusammenhang mit den Bemühungen zu sehen, Ordnung in die Vielfalt der Erscheinungen zu bringen, nachdem man angefangen hatte, die Haut unter pathologisch-anatomischen Gesichtspunkten als Organ zu betrachten, das für sich allein und lokal erkranken kann. Zusammen mit Neisser und unter Mitarbeit der internationalen Fachwelt gab J. eine Ikonographie seltener dermatologischer Erkrankungen heraus (1906). Außer diesen Standardwerken veröffentlichte er Spezialarbeiten über die Entstehung der Chlorakne, über den erstmals sicheren Befund der Tuberkelbazillen im Lichen scrophulosum, über den Lupus, über die Prostitution u. a. Unter J.s Anweisung entstand in Freiburg eine selten große und bedeutende, noch bestehende Sammlung von Wachsmoulagen aller Hautaffektionen, hergestellt von dem Wachsbildner O. Vogelbacher.

  • Literatur

    L. Aschoff, in: Akadem. Mitt. (Organ f. d. ges. Interessen d. Studentenschaft a. d. Univ. Freiburg). NF 17, 1915. S. 41 f. (P);
    K. Taege, in: Dermatolog. Wschr. 60, 1915, S. 158 f.;
    ders., in: Münchener Med. Wschr. 62, 1915, S. 141 f.;
    Wi. 1914 (W);
    Fischer (W).

  • Autor/in

    Barbro Kuhlo
  • Zitierweise

    Kuhlo, Barbro, "Jacobi, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 235-236 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117603422.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA