Lebensdaten
1668 – 1723
Sterbeort
Ratibor
Beruf/Funktion
kursächsischer Minister ; Industrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13763756X | OGND | VIAF: 81803599
Namensvarianten
  • Hoym, Adolf Magnus von (bis 1711)
  • Hoym, Adolf Magnus Graf von
  • Hoym, Adolf Magnus von (bis 1711)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Hoym, Adolf Magnus Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13763756X.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. sächs. Linie;
    V Ludwig Gebhard Frhr. (1631–1711), kursächs. GR, Kammerpräs., Oberhauptm. in Thüringen (s. ADB 13, Ur-E d. Christoph, s. Einl.);
    M Catharina Sophie v. Schönfeld;
    B Ludwig Gebhard Gf. ( 1738), kursächs. Rat u. Oberhauptm. in Thüringen, Karl Heinrich Gf. (1694–1736), 1720-29 kursächs. Gesandter in Paris, 1729-31 Kabinettsmin. (s. ADB 13);
    - 1703 ( 1706) Anna Constanze (1680–1765), bis 1712 Geliebte Augusts d. Starken (als Gfn. Cosel), seit 1716 auf Burg Stolpen gefangengehalten, T d. Joachim v. Brockdorff ( 1719), dän. Oberst, u. d. Anna Margarete v. Marcellis; kinderlos; N (S d. Ludwig Gebhard) Julius Gebhard (1721–69), auf Droyßig, Oppurg usw., Industrieller, Gotthelf Adolf ( 1783), kursächs. GR, 1776-78 Gesandter in Wien, Letzter d. sächs. Linie;
    Groß-N Amalie ( Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen, 1818, preuß. Gen., s. NDB IX), Louise Henriette ( 1832, Heinrich LI. Gf. Reuß-Ebersdorf, 1822), Letzte d. Geschl.

  • Biographie

    H. stand im Dienst Augusts des Starken, wurde 1703 Direktor des Generalacciskollegiums und 1706 Kabinettsminister. 1711 legte er seine Ämter nieder, verkaufte seine Güter in Sachsen und lebte von nun an in Schlesien und Wien. 1714 erwarb er von dem sächsischen Minister Jakob Heinrich Graf von Flemming die Herrschaft Ehrenforst (Slawentzitz) im Kreis Cosel. Dieser hatte dort bereits ansehnliche Industrieanlagen errichtet (1703 Aufbau des ersten Hochofens in Oberschlesien, Gründung der Industriesiedlung „Jakobswalde“, 1710 Bau eines Messinghammers und einer Messingblech-, Draht und Spiegelfabrik daselbst und des Eisenwerks Blechhammer). H. bemühte sich um die weitere Förderung dieser Anlagen. 1714 begann er mit der Errichtung von Glas- und Pechhütten, 1717 erfolgte die erneute Genehmigung zum Betrieb des Eisenwerks in Blechhammer. Die größte Aufmerksamkeit schenkte H. der Messingfertigung. Sein Betrieb hatte das Vorkaufsrecht für Galmei und Kupfer von überall her. Galmei wurde in der Regel von Giesche bezogen und das Kupfer meist aus dem Banat. H.s Arbeiter waren von allen Personalabgaben befreit. Es war besonders die Anwerbung von Facharbeitern aus der Steiermark, aus Sachsen und Thüringen, die der „Gräfl. Hoym’schen Messingfabrik zu Jakobswalde“ unter H. zu einem bemerkenswerten Aufstieg verhalf. Geliefert wurde bis nach Polen und Schweden. Direktor und Pächter sämtlicher H.schen Industrieanlagen war bis 1738 Johann Georg von Jänisch ( nach 1751), der 1741 eine eigene Messingfabrik errichtete. Ein Teil des Unternehmens, unter anderem das Messingwerk, ging nach H.s Tod in den Besitz seines Neffen Julius Gebhard über. Über dessen Tochter Amalie gelangte das Ehrenforster Majorat an das Haus Hohenlohe-Oehringen. Das H.sche Messingwerk in Jakobswalde blieb bis 1849 in Betrieb.

  • Literatur

    ADB 13;
    Schummels Reise durch Schlesien. 1791, 1792, S. 270-72;
    J. F. Zöllner, Briefe üb. Schlesien …, 1792, T. 1, S. 385-90;
    H. Fechner, Gesch. d. schles. Berg- u. Hüttenwesens, in: Zs. f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen 48, 1900, 49, 1901, 50, 1902;
    A. Perlick, Oberschles. Berg- u. Hüttenleute, 1953, S. 44-48, 236 f.;
    K. Repetzki, Industrie u. Wirtsch. Oberschlesiens, 1968, S. 48, 51.

  • Porträts

    Kolor. Kupf. v. Bernigeroth (Halle, Univ.bibl.).

  • Autor/in

    Alfons Perlick
  • Zitierweise

    Perlick, Alfons, "Hoym, Adolf Magnus Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 670-671 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13763756X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA