Lebensdaten
1710 oder 1711 – 1771
Geburtsort
Hennersdorf (Sächsisches Erzgebirge)
Sterbeort
Gussow (Neumark)
Beruf/Funktion
Erfinder ; Mechaniker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137595336 | OGND | VIAF: 81766554
Namensvarianten
  • Hohlfeld, Gottfried

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Hohlfeld, Gottfried, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137595336.html [02.05.2024].

CC0

  • Biographie

    H., Sohn einfacher Leute, erlernte in Dresden das Posamentierhandwerk. Als Geselle kam er nach Berlin, wo er begann, neben der Ausübung seines Handwerks Maschinen zur Erleichterung seiner Arbeit zu konstruieren. Außerdem baute er allerlei Uhren und Windbüchsen. 1752 stellte er einen Automaten her, der auf dem Klavier gespielte Töne selbständig niederschreiben konnte, eine Maschine, wie sie allerdings einige Jahre vor ihm schon Johann Friedrich Unger erfunden hatte. H. fertigte indessen seinen Automaten nach eigenen Ideen an, und sein Werk fand viel Beifall. Die Akademie der Wissenschaften zu Berlin nahm die Maschine in ihre Sammlung auf. 1757 verbrannte sie dort. Um 1756 nahm der preußische Staatsminister Heinrich Graf von Podewils H. in seine Dienste nach Gussow/Neumark. H. errichtete im dortigen Schloßgarten Wasserspielanlagen, erfand eine Trommeldreschmaschine sowie eine Hächselschneidmaschine, ferner einen neuartigen Wegemesser. Trotz eines verlockenden Angebotes vom späteren Herzog von Kurland blieb er in Gussow. Neben zahlreichen anderen Erfindungen baute er einen Webstuhl, der auf mechanische Weise die Fäden zog (Vorläufer der Jacquard’schen Maschine) und der ebenfalls in die Sammlung der Akademie aufgenommen wurde. Die bekannteste Erfindung H.s wurde sein in die Tasche zu steckender Schrittzähler. Ein neukonstruiertes Bogenklavier ließ Friedrich der Große im Potsdamer Schloß aufstellen.

    In Berlin verkehrte der bekanntgewordene Mechaniker viel in Gelehrtenkreisen (Johann Georg Sulzer, Leonhard Euler) und erhielt von dort her Anregungen für seine Erfindungen. H.s Konstruktionen, besonders seine Automaten, sind typisch für das 18. Jahrhundert. Manche seiner Erfindungen (Dresch- und Hächselschneidmaschine, mechanischer Webstuhl) wiesen bereits auf das kommende industrielle Zeitalter hin, hatten selbst aber keine große praktische Bedeutung.

  • Literatur

    . J. Beckmann, Btrr. z. Gesch. d. Erfindungen I, 1782, S. 21 ff.;
    J. S. Halle, Magie, od. d. Zauberkräfte d. Natur III, 1785, S. 509;
    F. M. Feldhaus, Ruhmesbll. d. Technik, 1910, S. 458;
    ders., Männer dt. Tat, 1941, S. 124 f.;
    Biogr. Universelle 20, S. 459 f.;
    Ersch-Gruber, 2. Sect., IX.

  • Autor/in

    Adelheid von Saldern
  • Zitierweise

    Saldern, Adelheid von, "Hohlfeld, Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 505-506 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137595336.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA