Lebensdaten
1895 – 1949
Geburtsort
Barmen
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116924659 | OGND | VIAF: 20444275
Namensvarianten
  • Höffer, Paul
  • Höffer, Paul

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Zitierweise

Höffer, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116924659.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1868–1943), Lehrer u. Schulrektor, S d. Fabrikarbeiters Joh. Peter u. d. Anna Katharina Honrath;
    M Joh. Wilhelmine (1866–1907), T d. Appreteurs Joh. Wilhelm Biener u. d. Anna Gertrud Piefenbrink;
    1) Charlotte Pieske,|2) Annemarie Havemann, 3) Berlin 1947 Linde (* 1919), T d. Georg v. Winterfeld (1889–1936), Bevollm. d. Dt. Lufthansa, u. d. Ilse Ehlers.

  • Biographie

    Von seinem Vater empfing H. die erste musikalische Unterweisung (Klavier, Orgel, Theorie). Nach dem Abitur bezog er das Lehrerseminar; doch von 1914 an durfte er sich ganz der Musik widmen. Er ließ sich zunächst an der Kölner Musikhochschule einschreiben (Klavier bei Walter Georgii, Komposition bei Franz Bölsche, Dirigieren bei Hermann Abendroth), mußte aber während des 1. Weltkrieges sein Studium unterbrechen. Mit der Übersiedlung an die Berliner Hochschule (1920) und dem Eintritt in die Kompositionsklasse Franz Schrekers begann für ihn die entscheidende Lebenswende. Er überwand auch die pekuniäre Notzeit und blieb weiterhin diesem Institut treu, wo er Ende 1923 eine Anstellung als Klavierlehrer an der Orchesterschule erlangte. 1930 wurde er dort Hauptfachlehrer für Komposition und Theorie, 1933 Professor. 1945 war er Mitbegründer des Berliner Musikinstituts für Ausländer; 1948 übernahm er das Direktorat der Hochschule für Musik daselbst.

    Daß H.s recht umfangreiches und nahezu sämtliche Gattungen umfassendes Schaffen mit der Zeit in den Hintergrund gerückt ist, sagt nichts über den Wert seiner Kompositionen aus. In sein Werk sind mancherlei Einflüsse eingegangen: weniger diejenigen Schrekers als vielmehr die Bruckners und Mahlers und vornehmlich die der alt-deutschen Meister der Liedbearbeitung, denen er sich zutiefst verpflichtet weiß. In seiner Harmonik, auch im Klanglichen verfolgt er durchaus eigene Wege. Neben der absoluten Musik (Sinfonie, Konzerte, Kammermusik) hat er, ähnlich wie Hindemith, sich bereits in den 20er Jahren jener Sing- und Spielmusik zugewandt, die durch leichtere Faßlichkeit – bei gleicher Qualität – neue Publikumsschichten zu gewinnen trachtete. Seine fruchtbaren Gedanken auf pädagogischem Gebiete reichen bis in die Jahre der Ausbildung zurück. Im Zentrum seines Interesses stand das Chorwesen, für das er sich sehr aktiv eingesetzt hat. Von schlichteren Sätzen, wie er sie etwa für den „Jungen Chor“ seines Freundes Heinz Tiessen schrieb, geht es über die Kantaten bis zu den großen oratorischen Schöpfungen, von denen insbesondere „Der reiche Tag“ (1938) Verbreitung fand. Selbst hier noch pflegt H. das höchst Kunstvolle mit dem lapidar Einfachen zu mischen, wobei er gern bestimmte Volksliedweisen benutzt und abwandelt.

  • Werke

    Weitere W u. a. Orch.werke u. Konzerte: Sinfonie d. großen Stadt, 1937;
    Sinfon. Variationen üb. e. Baß v. Bach, 1940;
    2 Klavierkonzerte op. 8 u. 45;
    Violinkonzert op. 19;
    Violoncellkonzert op. 20;
    Konzert f. Oboe u. Streichorch., 1946. Kammermusik: 3 Streichquartette op. 3, 14 u. 46;
    Klaviertrio op. 12;
    2 Violin-Solosonaten op. 17 u. 25;
    Bläserquintett, 1947;
    4 Kammermusiken in versch. Besetzung, 1946-49. Klaviermusik: 2 Klaviersuiten op. 15 u. 26;
    Toccata op. 35;
    Tanzvariationen, 1937;
    12 Etüden (1941/42). Oper, Tanz u. Bühnenmusik: Der falsche Waldemar, Oper in 4 Akten, 1934;
    Ballett „Tanz um Liebe und Tod“, 1937;
    Musik zu 3 Szenen aus Goethes „Faust“, 1936;
    Musik zu „Jedermann“, 1946. Spiele f. Kinder: Das schwarze Schaf op. 23;
    Johann d. muntere Seifensieder op. 32. Oratorien: Vom edlen Leben, 1942;
    Mysterium Liebe, 1943;
    Die letzte Stunde, e. Totentanz, 1945-47. Zahlr. Kantaten, Chöre u. Lieder. - Ausführt. W-Verz. in
    MGG (s. L) u. in: Musikbll., Jg. 1948, H. 24, S. 12/13 (Berlin).

  • Literatur

    K. Laux, Musik u. Musiker d. Gegenwart, 1949, S. 127 ff.;
    D. Stoverock, Erinnerungen an P. H., in: Musik im Unterricht 40, 1949;
    H. Tiessen, Erinnerung an P. H., in: Musica 10, 1956 (P);
    E. H. M. v. Asow, Franz Schreker im Urteil P. H.s, in: Neue Zs. f. Musik 121, 1960;
    MGG VI (W, L);
    Riemann.

  • Porträts

    Phot. in: S. Borris, Hochschule f. Musik, 1964, Anh. Bild Nr. 21.

  • Autor/in

    Werner Bollert
  • Zitierweise

    Bollert, Werner, "Höffer, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 310-311 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116924659.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA