Lebensdaten
1876 – 1943
Geburtsort
Burbach Kreis Siegen
Sterbeort
Kirchen/Sieg
Beruf/Funktion
Bergrat
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133483355 | OGND | VIAF: 45492755
Namensvarianten
  • Herbig, Ernst

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Zitierweise

Herbig, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133483355.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1840–79), Lederfabr., S d. Gerbereibes. Johann u. d. Catharina Stahlschmidt;
    M Wilhelmine (1845–1911), T d. Grubenbes. Wilh. Andreas (1804–62) u. d. Wilhelmine Schneider;
    Halle/Saale 1904 Gertrud (1883–1951), T d. Geh. Bergrats Ernst Matthiaß (1852–1926) u. d. Helene Scherbening;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    H. studierte in Bonn, Gießen und in Aachen Bergbau. 1904-17 war er im Saarbergbau tätig, seit 1912 als Bergwerksdirektor und Mitglied der Direktion Saarbrücken. Er bearbeitete dort wirtschaftliche, soziale und juristische Fragen. Eine Gutachterreise in den Nordwesten der USA brachte vielfältige Anregung. Nach Teilnahme am 1. Weltkrieg baute H. 1917 das neu gegründete Amt des Reichskohlenkommissars in Berlin mit auf. 1919-38 war er Mitglied des Vorstandes des Rheinisch-Westfäl. Kohlensyndikats in Essen. – Zahlreiche Veröffentlichungen zeigen H.s klares und selbständiges Denken, die Fähigkeit, seine Gedanken verständlich auszudrücken, und sein soziales Empfinden. Er beschäftigte sich eingehend mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bergleute. In einer 1917 erschienenen Studie „Taylors wissenschaftliche Betriebsführung und der Bergbau setzte er sich als erster mit den damals neuesten betriebswirtschaftlichen Theorien auseinander. Sein sich schnell orientierender und systematischer Geist und seine große Verwaltungspraxis machten das Amt des Reichskohlenkommissars in kurzer Zeit zu einem schlagkräftigen, zweckmäßig arbeitenden Organ der Brennstoffverteilung. 1919 wurde H. zu einem der Schöpfer des Kohlenwirtschaftsgesetzes. Ihm ist es zu verdanken, daß sich im Widerstreit der damaligen Ansichten und Wünsche die mittlere Linie der „Gemeinwirtschaft“ durchsetzte.

    Beim Rheinisch-Westfäl. Kohlensyndikat hat H. zwischen den Weltkriegen erfolgreich an allen Problemen mitgearbeitet, vor denen der deutsche Kohlenbergbau, insbesondere der Ruhrbergbau stand. Seine Einsatzbereitschaft und Organisationskunst zeigten sich, als es 1923 bei der Besetzung des Ruhrgebiets galt, in wenigen Stunden den gesamten Apparat des Syndikats von Essen nach Hamburg zu verlegen. Unbestechlicher Sinn für Lauterkeit und Gerechtigkeit zeichneten ihn ebenso aus wie große Menschenkenntnis, Schlagfertigkeit und Humor. Diese Eigenschaften und die seltene Gabe, schnell und klar zu formulieren, machten ihn zu einem erfolgreichen Verhandlungsführer. Durch sein Bestreben, auch die berechtigten Interessen der Gegenseite zu berücksichtigen, gelang es ihm, immer wieder einigend zu wirken. Es entsprach seinem Weitblick, schon früh auf eine Gesundung des Wirtschaftslebens der Völker in übernationalen Konventionen hinzuarbeiten.

  • Werke

    Verz. v. 66 Veröff. liegt b. d. TH Aachen u. d. Steinkohlenbergbauver. Essen vor.

  • Literatur

    F. Pudor, Nekr. aus d. rhein.-westfäl. Industriegebiet, Jg. 1939–51, 1955, S. 77;
    A. Janus, in: Glückauf, Jg. 1943, S. 592;
    F.-C. v. Hülsen, in: Nassau. Lb. VI, 1961, S. 305-23 (L, P);
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Friedrich-Carl von Hülsen
  • Zitierweise

    Hülsen, Friedrich-Carl von, "Herbig, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 585-586 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133483355.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA