Genealogie

V Johann, Handelsmann;
M Walburga Schulte.

Biographie

Um Missionar zu werden, trat H. 1899 in die Gesellschaft vom Katholischen Apostolat (Pallottiner) in Limburg/Lahn ein, die seit 1890 die Missionierung der deutschen Kolonie Kamerun übernommen hatte. Nach der Priesterweihe 1907 wurde er zunächst in Yaoundé eingesetzt. Von dort drang er später nach Süd-Osten vor und schuf in Minlaba ein neues Missionszentrum. 1913 wurde er zum Titularbischof von Coptus ernannt und dem ersten Bischof von Kamerun, Heinrich Vieler, als Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge beigegeben. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges und beim Tode Vieters (7.11.1914) weilte H. in Deutschland. Er konnte die Nachfolge nie antreten, denn die ehemaligen deutschen Kolonien blieben auch nach Kriegsende für deutsche Missionare verschlossen. Daher übernahm er 1922 die Apostolische Präfektur Oudtshoorn in Südafrika, wo für die Eingeborenen und Mischlinge von Seiten der katholischen Mission bisher nichts getan worden war. Wegen seiner Erfolge auf diesem Gebiet und seines Verwaltungsgeschicks wurde er 11 Jahre später auf den Bischofsstuhl der südafrikan. Mutterkirche, Kapstadt, berufen. Schon in Kamerun war H. auf die Heranbildung eines einheimischen Klerus bedacht gewesen. In Südafrika förderte er die Verselbständigung der afrikanischen Kirche. Es war die Krönung seines Lebenswerkes, als der Apostolische Delegat in Südafrika am 19.1.1951 – am Tage vor der Beisetzung H.s – die Errichtung der ordentlichen Hierarchie für Südafrika bekanntgab.

Werke

Sieben J. Missionsarb. in Kamerun, in: Zeitfragen a. d. Weltmission, 1. R., H. 4, 1918;
Zwei Grundfragen afrikan. Missionsarb., in: Zs. f. Missionswiss. 9, 1919, S. 145-59;
Die rel. Vorstellungen d. heidn. Bewohner Süd-Kameruns, in: Ehrengabe dt. Wiss., hrsg. v. F. Fessler, 1920;
Werden u. Wirken e. Afrika-Missionars, 1922 (P).

Literatur

W. Nathem, Zum Tode v. Bischof F. H., in: Pallottiner Kal. 1952, S. 64 ff.;
W. Schulte, Westfäl. Köpfe, 1963, S. 112 f. (P).

Autor/in

Zitierweise

Eickmans, Hermann, "Hennemann, Franziskus" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 542 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127516204.html#ndbcontent