Lebensdaten
1897 – 1957
Geburtsort
Sankt Johann bei Saarbrücken
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118710079 | OGND | VIAF: 76627882
Namensvarianten
  • Held, Heinrich Karl Ewald
  • Held, Heinrich
  • Held, Heinrich Karl Ewald
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Zitierweise

Held, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118710079.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1868–1938), Fachschuldir., S d. Poliers Friedrich u. d. Friederike Held;
    M Helene Keller (1867–1950);
    Wuppertal-Elberfeld 1925 Hildegard (* 1901), T d. Pfarrers Wilh. Röhrig u. d. Maria Haarbeck;
    Ov d. Ehefrau Karl Röhrig (1866–1927), Pfarrer, Schriftsteller, Hrsg. v. „Kunst u. Kirche“ (s. Kosch, Lit.-Lex.);
    3 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach Abitur (1915) und Teilnahme als Freiwilliger am 1. Weltkrieg studierte H. seit 1919 Theologie in Bonn bei H. E. Weber und Knopf und in Tübingen bei A. Schlatter, K. Heim und P. Wurster. Nach dem Lehrvikariat bei dem Kölner Superintendenten Klingenburg besuchte er das Predigerseminar in Wittenberg. 1925 übernahm er als Hilfsprediger die Brühler Filialgemeinde Wesseling; 1930 wurde er zum Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Rüttenscheid gewählt. Hier fand H. in einem Kreise junger, von der Theologie Karl Barths besonders beeindruckter Amtsbrüder in den heftigen Auseinandersetzungen Anfang der 30er Jahre einen festen theologischen Standpunkt, der ihn auch den Nationalsozialismus als weltanschauliche und politische Lehre entschieden ablehnen ließ. Als erster evangelischer Pfarrer wurde er 1933 in „Schutzhaft“ genommen, weil er Kritik an der Einsetzung staatlicher Kirchenkommissare geübt hatte. Nach seiner Freilassung gründete er im Juli 1933 mit Joachim Beckmann, seinem Nachfolger im Präsesamt, die „Rheinische Pfarrerbruderschaft“, die rheinische Gruppe des Pfarrernotbundes M. Niemöllers.|Im Kampf gegen den Reichsbischof Müller wurde im Winter 1933/34 mit den Pfarrern Humburg, Immer und Schlingensiepen die „Freie Evangelische Synode im Rheinland“ ins Leben gerufen, in der sich die Bekennende Kirche (BK) des Rheinlands die Form gab, die danach für die BK in Deutschland maßgebend wurde. Der Kirchenleitung der BK im Rheinland gehörte H. ebenso an wie der Preußischen und der Deutschen Bekenntnissynode. Besonders widmete er sich in dieser Zeit dem Vortragsdienst und der je länger desto mehr nur noch illegal durchführbaren publizistischen Arbeit der BK. Er wurde deswegen zahllosen Haussuchungen, Beschlagnahmung von Schriften, mehreren Verhaftungen und einem Reichsredeverbot unterworfen. Nach dem 2. Weltkrieg setzte H. als Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland seine ganze Initiative für die Neuordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland und in Deutschland ein. Er begann unter anderem mit dem Aufbau eines kirchlichen Schulwesens, des Evangelischen Hilfswerks und des Evangelischen Siedlungsdienstes im Rheinland. 1948 wurde er zum Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland berufen. Neben der Mitgliedschaft im Rate der Evangelischen Kirche in Deutschland war er maßgeblich an der inneren und äußeren Festigung der Evangelischen Kirche der Union (früher: Kirche der Altpreußischen Union) beteiligt. Bei der Gründung des Deutschen Evangelischen Kirchentags wirkte H. ebenso mit wie bei den Einigungsbemühungen in der Ökumene. So nahm er als einer der ersten deutschen Kirchenführer Beziehungen zu der orthodoxen Kirche Rußlands auf. Die 1957 begründete „Konferenz europäischer Kirchen“ ist mit seinem Namen verknüpft. Kurz vor seinem Tode hatte er im Auftrag der Evangelischen Kirche im Rheinland als Besucher an der lutherischen Weltbundtagung inMinneapolis (USA) teilgenommen.|

  • Auszeichnungen

    D. theol. (Bonn 1948).

  • Werke

    Hrsg.: Grüne Briefe d. Bekennenden Kirche im Rheinland, 1933-45;
    Gebete, 1939;
    Christenfibel, 1949.

  • Literatur

    epd Zentralausg. Nr. 215 v. 20.9.1957;
    Präses H. H. Erinnerung u. Vermächtnis, 1958 (P);
    A. Rosenkranz, Das ev. Rheinland II, 1958, S. 199.

  • Autor/in

    Walter Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Walter, "Held, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 464-465 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118710079.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA