Lebensdaten
erwähnt 1218, gestorben 1246 oder 1247
Beruf/Funktion
Herzog von Limburg ; Graf von Berg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135867908 | OGND | VIAF: 80311586
Namensvarianten
  • Heinrich
  • Heinrich von Limburg
  • Heinrich IV.
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Zitierweise

Heinrich IV., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135867908.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hzg. Walram IV. v. L. ( 1226), S d. Hzg. Heinrich III. v. L. ( 1221, s. NDB VIII);
    M Kunigunde;
    Stief-M Erminisindis ( 1247), Gfn. v. Luxemburg (s. NDB IV);
    B Walram I. ( n.1242), Herr v. Valkenburg;
    Schw Mathilde ( Gf. Wilhelm III. v. Jülich, 1218), Sophia ( Gf. Friedrich II. v. Isenberg, 1226, s. NDB V);
    - 1218 Irmgard ( 1248), T d. Gf. Adolf III. v. Berg ( 1218, s. NDB I); Ov d. Ehefrau EB Engelbert v. Köln ( 1225, s. NDB IV);
    K, u. a. Gf. Adolf IV. v. Berg ( 1259, s. NDB I), Hzg. Walram V. v. L. ( 1279).

  • Biographie

    H. war, bevor er seinem Vater als Herzog von Limburg folgte, Herr von Monschau.|Nach dem Tode des Grafen Adolf von Berg 1218 erhob er für seine Gattin Erbansprüche gegenüber deren Onkel Engelbert von Berg, Erzbischof von Köln, Bruder des Grafen Adolf. Nach einem Kriege zwischen H. und EB Engelbert kam es zu einem Abkommen, nach dem die Grafschaft Berg Engelbert auf Lebenszeit verblieb. Nach der Ermordung Engelberts (7.11.1225) wurde H. Graf von Berg. 1227 brach er zu dem Kreuzzuge Friedrichs II. auf, in dem dieser ihm den Oberbefehl über die von Italien aus dem erkrankten Kaiser vorausgehenden Kreuzfahrer übertrug. H. führte Krieg mit den Nachfolgern Engelberts auf dem erzbischöflichen Stuhl teils wegen der Vogtei über die Abtei Siegburg, teils als Bundesgenosse des Herzogs Heinrich II. von Brabant. Der Friede mit EB Konrad von Hochstaden wurde besiegelt durch die Heiraten des Sohnes Adolf mit Margarete, der Schwester des Erzbischofs, und des Grafen Dietrich von Hochstaden mit einer Nichte H.s, einer Tochter Walrams von Limburg. H. kämpfte ferner gegen den Grafen Adolf von der Mark, der sich nach dem Tode EB Engelberts den größten Teil der Grafschaft Isenberg angeeignet hatte und den Kindern des Mörders, Friedrich von Isenberg, das Erbe vorenthielt. Erst im Mai 1243 kam es zum Friedensschluß, bei dem Dietrich von Isenberg, dem ältesten Sohne Friedrichs, ein Teil des väterlichen Erbes erstattet wurde. H. gehörte zu der Gesandtschaft, die 1235 Isabella von England, die Braut Kaiser Friedrichs II., abholte.

  • Literatur

    zu Heinrich I-IV: ADB XI;
    Jbb. d. Dt. Gesch., Heinrich IV. u. Heinrich V.;
    S. P. Ernst, Hist. de Limbourg, hrsg. v. E. Laralleye III, Lüttich 1839, S. 83-282, IV, 1839, S. 123-231;
    B. Schönneshöfer, Gesch. d. Berg. Landes, 1895, S. 95 ff.;
    Zs. d. Berg. Gesch.ver., Register 1-30, 1900;
    H. Foerster, Engelbert v. Berg d. Hl., 1925, S. 59 f.;
    R. Gerstner, Die Gesch. d. lothring. u. rhein. Pfalzgfsch. v. ihren Anfängen b. z. Ausbildung d. Kurterritoriums Pfalz, 1941, S. 53 ff.;
    W. Schoppmann, Entstehung u. territoriale Entwicklung d. Hzgt. Limburg v. 11. Jh. b. z. J. 1288, Diss. Bonn 1957 (ungedr.);
    F. W. Oediger, Steinfeld, Zur Gründung d. ersten Klosters u. z. Verwandtschaft d. Grafen v. Are u. Limburg, in: Aus Gesch. u. Landeskde., Forschungen u. Darst., F. Steinbach z. 65. Geb.tag gewidmet …, 1960, S. 47;
    E. J. Strubbe - L. Voet, De Chronol. van de middeleeuwen en de moderne Tijden in de Nederlanden, Antwerpen-Amsterdam 1960, S. 374;
    Biogr. nat. Belge;
    NNBW

  • Autor/in

    Heinrich Neu
  • Zitierweise

    Neu, Heinrich, "Heinrich IV." in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 367-368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135867908.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Heinrich IV., Herzog von Limburg (1226—47), war Sohn Walrams und seiner ersten Gemahlin Kunigunde; er gelangte auf den Thron im Mai oder Juni 1226. Bei Lebzeiten seines Vaters hatte er die Herrschaft Montjoye innegehabt, die er bei seiner Thronbesteigung seinem Bruder Walram überließ. H. besaß auch die Grafschaft Berg, die ihm seine Gattin Irmengarde zugebracht hatte: er hatte dieselbe erhalten durch den Tod des Erzbischofs Engelbert von Köln, der seit dem Tode des letzten Grafen Adolf V. den Genuß der Grafschaft gehabt. Der Mord des Erzbischofs durch den Schwager des Fürsten machte diesem nicht geringe Schwierigkeiten, besonders in den Anfängen seiner Regierung; die Kinder des Mörders fanden am Hofe Heinrichs gastliche Aufnahme. Da indeß der Graf Adolf von der Mark sich den größten Theil der Grafschaft|Isenburg angeeignet hatte und nur der Gewalt weichen wollte, ergriff H., im Verein mit dem Grafen von Teklenburg und mehreren anderen Herren, wider ihn die Waffen. Der Krieg dauerte mehrere Jahre, ohne daß uns viele Einzelnheiten bekannt wären; H. erbaute in jener Zeit Neu-Limburg. Die Feindseligkeiten wurden erst 1234 durch den Feldzug gegen die Stedinger unterbrochen, an dem Heinrichs Gegner und auch sein eigener Sohn Adolf Theil nahmen; aber, obgleich in der Folge wieder ausgenommen, scheinen sie doch mit sehr wenig Eifer geführt worden zu sein; sie wurden beendigt durch den Frieden vom 1. Mai 1243, durch welchen Diedrich von Isenburg, ältester Sohn Friedrichs, einen Theil der väterlichen Güter zurückerhielt, wogegen der andere Theil dem Grafen Adolf verblieb. Schon gleich nach Beginn dieses Krieges hatte H. sich vorgenommen, an dem zu Aachen 1227 beschlossenen Kreuzzuge Theil zu nehmen; er hatte deshalb die Leitung des Krieges einigen seiner Edlen, die Regierung Limburgs für die Dauer seiner Abwesenheit seinem Bruder Walram und die Regentschaft von Berg seiner Gattin Irmengarde übergeben. H. IV. fuhr zugleich mit Kaiser Friedrich von Brindisi ab, und erhielt, bei dessen unterwegs erfolgter Umkehr, den Oberbefehl über den Theil der Kreuzfahrer, die bis nach Palästina fuhren. Gleich bei seiner Ankunft brach er den Waffenstillstand, der noch zwei Jahre dauern sollte, und fing an, Cäsarea und mehrere andere Städte zu befestigen. Als Friedrich selbst im September 1228 anlangte, übernahm dieser den Oberbefehl; H. war beständig in der Nähe des Kaisers, und auch in seinem Gefolge, als er in Jerusalem einzog. Mit ihm kehrte er auch nach Italien zurück und von da direct nach seinem Lande. Schon gleich bei seiner Rückkehr konnte er die Stadt Lüttich vor ihr drohender Zerstörung retten, und war bald wieder im Streite mit dem Erzbischofe von Köln wegen der Advocatie der Abtei Siegburg. Der Krieg brachte große Verwüstungen über beider Gegner Länder: es wurde ihnen Einhalt gethan durch einen Waffenstillstand vom Januar 1231; seit jener Zeit erscheinen H. und seine Nachfolger als Vögte der Abtei. Als nach Wiederaufnahme der Feindseligkeiten Heinrichs Bruder Walram den Krieg weiterführte, unternahm H. eine erste Reise nach England zum Grabe des h. Thomas von Canterbury, und drei Jahre später, eine zweite Reise an den Hof Heinrichs III. von England, um dessen Tochter Isabelle, die Braut des Kaisers Friedrich, abzuholen. Im J. 1238 war H. schon wieder unter den Waffen mit dem Herzoge von Brabant gegen Konrad, Erzbischof von Köln; dieser mußte sich bis nach Köln zurückzuziehen; in diesem und dem folgenden Jahre wurde das Kölner Land aufs ärgste verheert. Seit dem J. 1240 hatte H. einige Ruhe, deren seine Lande dringend bedurften. Da er aber in jenen unglücklichen Zeiten beständig auf Seiten des Kaisers stand, war er in den letzten Jahren seines Lebens häufig durch die unseligen Parteikriege heimgesucht. Er starb wahrscheinlich am 25. Februar 1247. H. hat während seines Lebens mehrere Klöster mit den größten Wohlthaten überhäuft, nicht blos solche, die in seinem Lande, sondern auch manche, die außerhalb seines Herzogthums lagen. Aus seiner Ehe mit Irmengard sind uns nur zwei Söhne bekannt: Adolf und Walram. Adolf erhielt die Grafschaft Berg, Walram, obwol der jüngere, das Herzogthum Limburg.

    • Literatur

      Ch. Ernst, Histoire du Limburg, publiée par Lavalleye, Liége 1839, Vol. IV.

  • Autor/in

    van Wervete.
  • Zitierweise

    Werveke, N. van, "Heinrich IV." in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 532-533 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135867908.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA