Lebensdaten
1862 – 1943
Geburtsort
Udine
Sterbeort
Brünn
Beruf/Funktion
österreichischer Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136193587 | OGND | VIAF: 80580476
Namensvarianten
  • Heinold, Karl Freiherr von
  • Heinold von Udyński, Karl Freiherr (korrekte Schreibweise mit Sonderzeichen)
  • Heinold von Udynski, Karl Freiherr
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Heinold von Udynski, Karl Freiherr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136193587.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (Rr 1876, Frhr. 1881, 1823-1900), k. u. k. FML, S d. Thomas H., Feldwebel im Inf.-Rgt. 29, dann Polizist in Brünn, u. d. Louise Schwab aus Kolmar;
    M Karoline Lewinska (1831–1903) aus Lemberg.

  • Biographie

    Nach Absolvierung des Gymnasiums, das H., dem Wechsel der väterlichen Garnisonen entsprechend, in verschiedenen Städten der Doppelmorarchie besucht hatte, studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Wien und in Graz (Promotion 1883). Anschließend trat er in den Dienst der Brünner Finanzprokuratur. 1884 an die mährische Statthalterei versetzt, war H. in der Folge hier sowie bei verschiedenen Bezirkshauptmannschaften der Markgrafschaft tätig, bis er 1895 an den Verwaltungsgerichtshof überwechselte. Seit 1905 bekleidete er die Stelle eines Landespräsidenten von Österreichisch Schlesien und regelte durch Verordnungen den Sprachengebrauch bei den autonomen Behörden. 1908 wurde er Statthalter von Mähren. Er verstand es, geschickt zwischen den Nationalitäten zu vermitteln, und erreichte unter anderem, daß der bislang durch Obstruktion gelähmte Landtag seine Arbeitsfähigkeit wiedererlangte. In diese Periode seines Wirkens fiel auch die engere Kontaktnahme mit dem damaligen Unterrichtsminister und späteren Ministerpräsidenten Graf Stürgkh, auf dessen Vorschlag H. 1911 zum Ministor des Innern ernannt wurde. Die Erfahrungen, die er als Landeschef gemischtsprachiger Provinzen hatte sammeln können, kamen ihm nun auf diesem Posten zugute. H. erwies sich als energischer, klar denkender und objektiv handelnder Verwaltungsfachmann. Besondere Verdienste erwarb er sich um das Zustandekommen der Dienstpragmatik, des Epidemiegesetzes und des sogenannten Annapatentes (1913), das die Landesverwaltungskommissionen in Böhmen ins Leben rief; weiters auch um die erfolgreiche Lösung der vielfältigen und schwerwiegenden Probleme, die der 1. Weltkrieg dem Innenressort brachte. Zugleich mit dem Kabinett, in dem er vom 2.7. bis 20.9.1912 zusätzlich das Ackerbauministerium interimistisch verwaltet hatte, gab H. am 30.11.1915 seine Demission, um zum zweitenmal als Statthalter nach Brünn zu gehen. Beim Zusammenbruch Österreich-Ungarns zog er sich in das Privatleben zurück.

  • Literatur

    A. Frhr. v. Czedik, Zur Gesch. d. k. k. österr. Ministerien, 1861–1917, IV, 1920;
    Wiener Ztg. Jg. 1911, Nr. 253, S. 5. - Eigene Archivstudien.

  • Porträts

    Phot. (Wien, Nat.bibl.).

  • Autor/in

    Walter G. Wieser
  • Zitierweise

    Wieser, Walter G., "Heinold von Udynski, Karl Freiherr" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 306-307 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136193587.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA