Lebensdaten
geboren 1. Drittel 15. Jahrhundert
Geburtsort
Horgen am Züricher See
Beruf/Funktion
Mediziner ; Astrologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135951151 | OGND | VIAF: 80379927
Namensvarianten
  • Hemgarter, Konrad
  • Hermengaster, Konrad
  • Heingarter, Konrad
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Zitierweise

Heingarter, Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135951151.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    N. N.;
    S August (erw. 1520). - Der Name Heingarter ist in Appenzell u. seit Mitte 15. Jh. in Zürich mehrfach belegt, ohne daß sichere genealog. Schlüsse auf H. erlaubt sind.

  • Biographie

    H. erwarb 1440 das Bürgerrecht der Stadt Zürich. Er studierte in Paris, wo er 1454 baccalaureus artium, 1455 magister artium, 1464 baccalaureus der Medizin und 1465 oder 1466 licentiatus der Medizin wurde. Seit 1463/64 stand er als Astrologe und ärztlicher Berater im Dienst Herzog Johanns II. von Bourbon und dessen Frau Johanna, einer Tochter König Karls VII. von Frankreich. Meist am Hof der Bourbonen in Belleperche bei Bagneux (Allier) oder in Moulins lebend, unterhielt er auch Verbindungen zu den französischen Königen Ludwig XI., dem er mehrere seiner Schriften widmete, und Karl VIII. Beide bedachten ihn gelegentlich (1482 und 1484) mit politischen, die Schweizer Eidgenossenschaft betreffenden Aufgaben. Ob er an seinem Lebensabend, wie es sein gegenüber Louis Malet de Granville (Admiral von Frankreich) geäußerter Wunsch war, an den französischen Königshof kam und ob er Arzt bei Karl VIII. war, wie Konrad Gesner im 16. Jahrhundert berichtet, ist mehr als ungewiß. Nach 1488 verlieren sich seine Spuren.

    H., den schon sein berühmter Schüler Simon de Phares mit höchstem Lob bedacht hat, zählt, auch ohne irgendwelche revolutionäre Leistungen vollbracht zu haben, zweifellos zu den gebildetsten und angesehensten unter den zahlreichen Männern des späteren Mittelalters und der früheren Neuzeit, die Stern- und Heilkunde miteinander verbanden. Seine lediglich handschriftlich überlieferten Werke (der ihm wiederholt zugeschriebene, seit 1472 öfters gedruckte Tractatus de cometis hat als Autor den Züricher Stadtarzt Eberhard Schleusinger) sind nicht nur aufschlußreich für die Gebiete der Astrologie und Medizin, sondern auch für die allgemeine Wissenschaftsgeschichte sowie für die Kultur- und Personenkunde vor allem Frankreichs in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

  • Werke

    Hss. in Bern u. Zürich.

  • Literatur

    E. Wickersheimer, Les médecins de la nation anglaise (ou allemande) de l'Université de Paris aux XIVe et XVe siècles in: Bull, de la Société française d'hist. et de la médecine 12, Paris 1913, S. 285-344, bes. S. 321-26;
    H. E. Sigerist, C.|H., de Zürich et la médecine astrologique au XVe siècle, in: Comptes rendus du deuxième congrès internat. d'hist. de la médecine, Paris, Juillet 1921, Evreux 1922, S. 323-29;
    L. Thorndike, A Hist. of Magic and Experimental Science IV, ³New York 1960, S. 357-85, 692-97 (Hss.-Verz.);
    W. J. Meyer, Wer ist d. Vf. d. Druckschr. Über d. Kometen v. 1472?, in: Archiv d. hist. Ver. d. Kantons Bern 39, 1948, S. 249-54;
    E. Wickersheimer, Dict. biogr. des médecins en France au moyen âge, Paris 1936, S. 107 f. (Hss.-Verz.).

  • Auszeichnungen

    Abb. Initiale v. „Regimen …“ v. 1480, darst. Dedikation d. Werkes durch H. an Johanna v. Bourbon.

  • Autor/in

    Dietrich Kurze
  • Zitierweise

    Kurze, Dietrich, "Heingarter, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 302-303 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135951151.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA