Lebensdaten
1851 – 1923
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Bamberg
Beruf/Funktion
Astronom
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116503505 | OGND | VIAF: 5081929
Namensvarianten
  • Hartwig, Karl Ernst Albrecht
  • Hartwig, Carl Ernst Albrecht
  • Hartwig, Ernst
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hartwig, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116503505.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (* 1820), Oberrevisor d. Gen.-Post-Direktion in F., S d. Zahlmeisters Ernst Konr. Phil. in Bayreuth u. d. Joh. Georgine Vogel;
    M Elise (* 1816), T d. Regierungskanzlisten Joh. Frdr. Vogel in Bayreuth u. d. Cath. Margarete Joh. Hacker;
    1889 Nanette, T d. Pfarrers Chrstn. Müller in Walsdorf b. Bamberg u. d. Lina Sucro;
    2 T.

  • Biographie

    H. studierte seit 1869 Mathematik, Physik und Astronomie in Erlangen, Leipzig, Göttingen und München (Lehramtsexamen 1873). Anschließend wurde er an der Universitäts-Sternwarte in Straßburg angestellt, wo er bei A. Winnecke entscheidende Anregungen erhielt und 1880 mit der Dissertation „Beitrag zur Bestimmung der physischen Libration des Mondes“ promoviert wurde. In die Straßburger Jahre fallen Studienreisen nach Österreich, Rußland und in die skandinavischen Länder. Im Winter 1882/83 leitete er die deutsche Venus-Expedition nach Bahia Blanca in Südamerika. 1884 ging er als Observator und Dozent nach Dorpat (russischer Hofrat). 1886 wurde er vom bayerischen Innenministerium zum Direktor der von ihm zu erbauenden Remeis-Sternwarte nach Bamberg berufen. Die Eröffnung fand 1889 statt. Unter H.s maßgeblichem Einfluß war aus den vorhandenen Mitteln – einen Teil der Instrumente hatte der Stifter, Dr. iur. Karl Remeis (1837–82), Verfasser von astronomischen Arbeiten und Berichten (s. Pogg. III, VI), bereits angekauft – ein Institut entstanden, das neuzeitlichen Anforderungen gerecht wurde, vor allem für heliometrische Messungen eingerichtet war, aber auch im Sinne des Stifters der Volksbelehrung diente.

    H.s wissenschaftliche Leistungen liegen auf astronomischem und astrophysikalischem Gebiet. Er hat 2 Kometen, 1879 IV und 1888 III, sowie die Supernova 1885 im Andromedanebel entdeckt. Er befaßte sich mit der Bestimmung der Planetendurchmesser (Venus und Mars, Untersuchung der systematischen Messungsfehler). Messungen am Heliometer, die mehr als 40 Jahre umfassen, hat er für eine Darstellung der Theorie der physischen Libration und für eine Neubestimmung der Rotationselemente des Mondes ausgewertet. Daneben war aber seine Lebensarbeit den veränderlichen Sternen gewidmet, vor allem den Langperiodischen und den Neuentdeckten. Mit G. Müller (Potsdam) gab er die|„Geschichte und Literatur der veränderlichen Sterne“ heraus, allein bearbeitete er die jährlichen Ephemeriden (beides im Auftrag der Astronomischen Gesellschaft).

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Bamberger Sternwarte, in: Vj.schr. d. astronom. Ges. 22, 1887, S. 329-35;
    Kat. u. Ephemeriden veränderl. Sterne f. d. J. 1892-1922, ebd. 26, 1891, - 57, 1922;
    Beobachtung e. dunklen Flecks auf Jupiter, in: Astronom. Nachrr. 140, 1896, Sp. 167 f.;
    Über d. Bestimmung d. Sonnenparallaxe aus Beobachtungen d. Planeten (433) Eros, ebd. 153, 1900, Sp. 133-36;
    Nachr. üb. d. Heliometermessungen d. Planeten (433) Eros z. Bestimmung d. Sonnenparallaxe, ebd., Sp. 145-54;
    Beobachtungen veränderl. Sterne, in: Veröff. d. Remeissternwarte zu Bamberg I, 1910-13;
    Gesch. u. Lit. d. Lichtwechsels d. bis Ende 1915 als sicher veränderl. anerkannten Sterne nebst e. Kat. d. Elemente ihres Lichtwechsels, Bd. 1-3, 1918-22 (mit G. Müller).

  • Literatur

    C. Hoffmeister, in: Astronom. Nachrr. 219, 1923, S. 186 f.;
    ders., in: Vj.schr. d. astronom. Ges. 59, 1924, S. 19-24;
    E. Heise, in: DBJ V, S. 154-57 (u. Tl. 1923, W, L);
    Pogg. III-VI.

  • Autor/in

    Wolfgang Strohmeier
  • Zitierweise

    Strohmeier, Wolfgang, "Hartwig, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 14-15 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116503505.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA