Lebensdaten
1860 – 1939
Geburtsort
Rehau (Oberfranken)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Baumeister ; Friedhofsgestalter
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119018381 | OGND | VIAF: 25403503
Namensvarianten
  • Grässel, Hans Georg
  • Graessel, Hans
  • Graessel, Hans Georg
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Zitierweise

Grässel, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119018381.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus oberfränk. Fam.;
    V Joh. Gg. (1821–85), Landwirt u. Ziegeleibes., S d. Kalkbrennereibes. u. Handelsmanns Joh. Gg. in Regnitzlosau u. d. Bauern-T Elisabeth Kath. Geyer;
    M Joh. Margareta (1825–1903), T d. Handelsmanns Joh. Schoedel in Rehau u. d. Müllers-T Joh. Margareta Korndörfer;
    Nürnberg 1887 Rosa (1861–1926), T d. Chrstn. Heimeran (1836–1911), KR, Fabrikbes. u. Kaufm. in Nürnberg, u. d. Frieder. Nanette Jos. Harrer;
    1 S, 3 T, u. a. Hans (1888–1950), Kunsthist., Städt. Bibl.dir. in Kassel;
    N Ernst Heimeran ( 1955), Verleger u. Schriftsteller.

  • Biographie

    Nach Besuch der Gewerbeschule in Hof/Saale und kurzer Zeit an der Industrieschule in Nürnberg bezog G. 1877 die Architektenabteilung der TH München (Lehrer: G. von Neureuther, A. Thiersch, J. Bühlmann, F. von Thiersch) und holte neben seinem Studium die Reifeprüfung am Realgymnasium Speyer nach (1881 Diplomprüfung, 1885 Staatsbauprüfung). Nach kurzer Tätigkeit im Staatsbaudienst und im Atelier von Hauberrisser trat er in den Dienst der Stadt München und 1890 als Bauamtmann für Hochbau in seinen endgültigen Beruf ein, in dem er – zunächst neben Hocheder und Th. Fischer – das bauliche Geschick der Stadt 38 Jahre lang bestimmte. Die Bedeutung G.s als Architekt besteht darin, daß er bewußt und frühzeitig vom eklektisch-historisierenden Baustil der Gründerzeit abrückte, daß er an Stelle des berüchtigten „Einheits-Kasernenstiles“ einen individuellen Bau-Organismus setzte, der den jeweiligen Zweck erfüllte und eine neue städtebauliche Rücksicht auf den jeweiligen Standort nahm. Auch er verwendet zwar für die architektonische Erscheinung traditionsgebundene Einzelformen, die er meisterhaft beherrscht – insbesonders diejenigen des typisch süddeutschen Barock –, aber sie sind nicht das Wesentliche seiner Kunst, und wenn man von ihnen absieht, bedeuten G.s Schulen, die Sozial- und Amtsbauten, die er in großer Zahl in München errichtete, eine bedeutende und heute noch gültige Stufe für die Entwicklung der Architektur der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, an der Spitze die vorbildlichen Altersheime, die frühzeitig das heute selbstverständliche psychologische Moment des Wohlbefindens der Bewohner vorwegnahmen. – Über München weit hinaus geht G.s Bedeutung als Reformator der Friedhofs- und Grabmalkultur. Seine großen Münchener Friedhofsanlagen – nicht zuletzt die von ihm erstmals angewendete Form des Waldfriedhofes – haben schulbildend europäische Geltung.|

  • Auszeichnungen

    30 Ehrungen u. Auszeichnungen, u. a. Dr.-Ing. E. h. (TH Darmstadt), Friedensklasse d. Pour le mérite, Maximiliansorden f. Wiss. u. Kunst;
    11 Berufungen;
    Preisrichter bei etwa 100 Architekturwettbewerben.

  • Literatur

    H. Steinbach, H. G., e. ausgew. Slg. s. Bauten u. Entwürfe 1890-1910, in: Der Profanbau, 1909/10/11/13;
    R. A. Linhof, Die Kultur d. Münchener Friedhofsanlagen H. G.s, in: Wasmuths Mhh. f. Baukunst 3, H. 6/7, 1918;
    H. G., e. biogr. Übersicht, 1930 (ausführl. W- u. L-Verz., P);
    H. G. 100 J., hrsg. v. H. Thiersch, 1960;
    R. Pfister, H. G., der Schöpfer d. dt. Friedhofs- u. Grabmalreform, in: Schönere Heimat 50, 1961, H. 4;
    ThB;
    Rhdb. (W, P).

  • Porträts

    Ölgem. v. J. Plenk, 1929 (München, Techn. Rathaus), Abb. in: H. G., e. biogr. Übersicht, 1930;
    Büste v. R. Fritz, 1926 (ebd., Städt. Altersheim St. Joseph), Abb. in: H. G. 100 J., 1960.

  • Autor/in

    Rudolf Pfister
  • Zitierweise

    Pfister, Rudolf, "Grässel, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 716-717 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119018381.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA