Lebensdaten
1853 – 1916
Geburtsort
Lübeck
Sterbeort
Großborstel bei Hamburg
Beruf/Funktion
Dichter
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118685929 | OGND | VIAF: 22405542
Namensvarianten
  • Falke, Gustav

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Zitierweise

Falke, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685929.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Frdr. Chrstn. (* 1817), Kaufm., S d. Posthalters Joh. Frdr. Chrstn. in Ratzeburg;
    M Elis. Franziska (* 1828), T d. Landwirts Gust. Joachim Hoyer;
    Ov Johs. (1823–76), Archivar, Handelshistoriker (s. ADB VI);
    Vt Otto s. (2);
    1890 Anni Heissel adoptierte Theen ( 1946);
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    Wie F. in der Monographie über Eichendorff (1906) die Verbundenheit von Dichter und Landschaft betont, so ist auch sein Werk in Stoffwahl und Formgebung auf das engste mit dem niederdeutschen Raum, vor allem Hamburg und Lübeck, verbunden. Nach dem Besuch des Realgymnasiums seiner Vaterstadt, der „Stadt mit den goldenen Türmen“ (Autobiographischer Roman, 1912, 24. Tausend 1923, Porträt), ging F. 1868 nach Hamburg in den Buchhandel (Essen, Stuttgart, 1870-78 Hildburghausen). Nach seiner Rückkehr nach Hamburg erteilte er Privatmusikunterricht und trat durch seine schriftstellerische Tätigkeit in den Kreis der Literarischen Gesellschaft (Otto Ernst, Jakob Loewenberg) ein. Dehmel und Heyse, vor allem aber der ihm seit 1890 befreundete Liliencron, der auch die persönlichen Beziehungen zu E. Prinz von Schönaich-Carolath vermittelte, haben F. angeregt und gefördert. Seine Entwicklung führte von naturnaher, impressionistischer Lyrik (Mynheer der Tod und andere Gedichte, 1892, ²1900) über den Roman naturalistischer Prägung, der das Hamburger Volksleben behandelt (Aus dem Durchschnitt, 1892, ²1900; Landen und Stranden, 1894), zum Epos (Der gestiefelte Kater, 1904), zur Novelle (Der Spanier, 1910) und|zum Jugendbuch (Herr Purrtaler und seine Tochter, 1913, Neuauflage 1928). Für seine Lyrik, die er unter anderem in den Bänden „Tanz und Andacht“ (1893, ²1900), „Zwischen zwei Nächten“ (1894, ²1903), „Neue Fahrt“ (1897), „Mit dem Leben“ (1899, ²1903) und „Hohe Sommertage“ (1902, ²1903) zusammengefaßt hatte, erhielt F. 1905 die Festgabe der Schillerstiftung; im gleichen Jahr verlieh ihm die Stadt Hamburg ein festes Jahresgehalt. Aus der Verbindung mit dem Kreis der Hamburger Kunsthalle (Lichtwark) gingen die Gedichte zu Otto Speckters Katzenbuch (1900, ⁵1908) und Vogelbuch (1901) hervor; sie wie die anderen, oft plattdeutsch gefaßten Kinderverse (En Handvull Appeln, 1906) werden durch die scharfe und liebevolle Beobachtungsgabe des Dichters, seinen warmen Humor und seinen gesunden Realismus ausgezeichnet. Einige seiner Gedichte, wie „Spielende Kätzchen“, „Die feinen Ohren“, „Fromm“, „Gebet“ und „Aus dem Takt“, sind nahezu volkstümlich geworden.

  • Werke

    Weitere W u. a. Ges. Dichtungen, 5 Bde., 1912;
    Der Mann im Nebel, 1899, ⁴1916;
    Timm Kröger, 1906;
    Hamburg, 1908;
    Die Kinder aus Ohlsens Gang, 1908, 14.-16. Tsd. 1928;
    Viel Feind', viel Ehr', 1915, ³1916;
    Das Leben lebt, Letzte Gedichte, 1916.

  • Literatur

    M. Spanier, G. F. als Lyriker, 1900, ³1904;
    ders., F.s Kinderbücher, in: Kind u. Kunst, 1906, S. 123-25;
    F. Düsel, G. F. u. D. v. Liliencron, in: Westermanns Mhh., 1901, S. 484-503;
    E. Scheuermann, Erinnerungen an G. F., ebd., 1927, S. 285-89;
    H. Spiero, E. Prinz v. Schönaich-Carolath u. G. F., in: Eckart, 1907, S. 633-45;
    ders., G. F., 1928 (P);
    E. L. Schellenberg, G. F. als Lyriker, 1908;
    C. Flaskamp, Carl Busse, G. F. u. Hebbel, in: Hochland, Okt. 1911, S. 98;
    K. Oppert, G. F. u. R. Dehmel, in: Hamburger Fremdenbl., 7.2.1925;
    ders., G. F. z. Gedächtnis, in: Euphorion 47, 1953, S. 68-78;
    ders., Selbstbildnis e. Lyrikers, G. F. z. 100. Geb.-tag, in: Wirkendes Wort 3, 1952/53, S. 163 f.;
    H. Claudius, G. F. u. ich, in: De Tide, Niederdt. Heimatbll., 1928, S. 265-68;
    J. B. Foerster, Besuch b. G. F., in: Die Welt am Sonntag, Nr. 4, Beil. d. Prager Presse, 1937;
    P. Brockhaus, Gedenkbl. f. G. F., in: Der Wagen, e. lübeck. Jb., 1954, S. 92-94;
    Soergel, S. 505-11 (P);
    Kosch, Lit.-Lex.;
    DBJ I (Tl. 1918, W, L).

  • Porträts

    Ölgem. v. M. Eitner;
    Lith. v. M. A. Stremel (beide Hamburger Kunsthalle).

  • Autor/in

    Ruth Schmidt-Wiegand
  • Zitierweise

    Schmidt-Wiegand, Ruth, "Falke, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 7-8 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685929.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA