Lebensdaten
1523 – 1575
Geburtsort
Amsoldingen Kanton Bern
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
Haupt der Berner Kirche
Konfession
protestantisch
Normdaten
GND: 136925588 | OGND | VIAF: 51322207
Namensvarianten
  • Haller, Johannes der Jüngere
  • Haller, Johannes
  • Haller, Johann
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Zitierweise

Haller, Johannes der Jüngere, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136925588.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes (* 1487, 1531 b. Kappel), Pfarrer in A. u. Zürich (s. L), S d. Kupferschmieds Hans in Wil u. d. Apollonia Rösch;
    M Verena Zeerer;
    B Wolfgang (1525–1601). Archidiakon in Zürich, Übers. v. Calvins „Harmonia Evangelica“ (1600), Vf. e. Pauluskommentars (1593) (s. HBLS);
    - 1) 1543 Elisabeth Kambli, 2) 1558 Anna Glauer;
    15 K (7 an d. Pest †); Nachkomme Albrecht (s. 1).

  • Biographie

    H. studierte in Zürich, Tübingen, Marburg, Leipzig und besuchte Luther und Melanchthon in Wittenberg. Er war Pfarrer, 1542 in Hirzel, 1543 in Illnau, 1545 in Augsburg, von wo er die Eidgenossen zum Feldzug gegen den Kaiser zu mobilisieren versuchte. Im November 1547 nach Bern berufen, beugte er sich der Pflicht, seufzte aber unter der schweren Last des berner Kirchendienstes. Als dezidiertem Zwinglianer, Gegner der calvinischen Kirchenzucht und der lutheranischen Unterströmung in Bern, gelang es ihm, die kirchlichen Verhältnisse zu beruhigen. Er wurde 1552 oberster Dekan und führte 1555 in Saanen die Reformation durch. Befreundet mit dem Musiker Cosmas Adler, verschaffte er 1558 dem Psalmengesang Eingang in den Sonntagsgottesdienst; er dichtete Kirchenlieder und spielte die Laute. Sein „Hausbuch“, eine Übersetzung von Bullinger-Predigten und volkstümliche Darstellung der Glaubens- und Sittenlehre nach Zwinglischen Grundsätzen, fand in Holland und England weite Verbreitung. Studien zu Gratians Rechtssammlung dienten ihm als Beweis, daß die evangelische Kirche in vielen Punkten mit dem alten kirchlichen Recht in Einklang stehe. H. bewirkte die Verurteilung des Philosophen Valentin Gentilis (1566) und billigte das entschiedene Vorgehen der Obrigkeit gegen die Täufer. Er erkrankte 1566 an der Pest, genas aber.

  • Werke

    Hausbuch, Übers. v. 50 Predigten Bullingers, Bern 1558;
    J. H. u. A. Müslin, Chronik, hrsg. v. S. Gränicher, 1829;
    Tagebuch 1548–66, übers. u. hrsg. v. E. Bähler, in: Archiv d. hist. Ver. d. Kt. Bern 23, 1917;
    Psalmgebätt, 1552 (verschollen);
    Sententiae ex Decretis canonicis collectae, 1572.

  • Literatur

    E. Bähler, Dekan J. H. u. d. Berner Kirche v. 1548–75, in: Neues Berner Taschenbuch, 1923/26;
    Zwingliana, 1923, S. 145-52;
    W. Hollweg, H. Bullingers Hausbuch, Eine Unters. üb. d. Anfänge d. reformator. Predigtlit., 1956;
    K. Guggisberg, Bern. KG, 1958, passim;
    A. Haller, in: Slg. Bern. Biogr. II, 1896, S. 22-35 (f. V Johs. S. 17-22).

  • Porträts

    Holzschn. (Winterthur, Stadtbibl.), Abb. in: HBLS.

  • Autor/in

    Kurt Guggisberg
  • Zitierweise

    Guggisberg, Kurt, "Haller, Johannes der Jüngere" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 549 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136925588.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA