Lebensdaten
1671 – 1734
Geburtsort
Heilsbronn
Sterbeort
auf der Wülzburg
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Generalsuperintendent in Ansbach
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 100819346 | OGND | VIAF: 17577494
Namensvarianten
  • Händel, Christoph Christian
  • Händel, Christoph Christian
  • Haendel, Christoph Christian
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Händel, Christoph Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100819346.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottfried (1644–98), Gen.sup. in Ansbach (s. ADB X), S d. Pfarrers Andreas in Thuisbrunn u. Hetzelsdorf;
    M Anna Kath. (* 1639), T d. Sigismund Theophil Staden (1607–55), Organist u. Stadtpfeifer in Nürnberg, Komponist (s. ADB 35), u. d. Susanna Nürnberger;
    Wittenberg 6.6.1693 Euphrosyne Sophie (um 1672-n. 1734), T d. Michael Walther (1638–92), Prof. d. Math., dann d. Theol. in Wittenberg (s. ADB 41) (S d. Michael W., 1593–1662, Prof. d. Theol. in Helmstedt, Gen.-sup. zu Aurich u. Celle); kinderlos.

  • Biographie

    H. studierte in Altdorf und Wittenberg. Dort promovierte er als Adjunkt der Philosophischen Fakultät zum Licentiat theol. Seine theologische Laufbahn begann er im Studentenalter von 22 Jahren als Pfarrer und Superintendent von Wassertrüdingen. 1695 wurde er in Ansbach Stiftsprediger, 1698 auch Hofprediger und 1702 auch Generalsuperintendent, so daß er mit 31 Jahren das höchste geistliche und kirchliche Amt des Fürstentums Brandenburg-Ansbach innehatte. Er war ein glänzender Kanzelredner, aber auch ein treuer Seelsorger seiner Landesherren, denen er ernst ihre Pflichten gegen ihre Untertanen ins Gewissen rief. 1709 wurde er plötzlich während einer Krankheit des Markgrafen Wilhelm Friedrich von diesem ohne Angabe eines Grundes seiner Stellung als fürstlicher Beichtvater entbunden. Als H. theologische und kirchenrechtliche Einwendungen erhob, wurde er als Pfarrer und Superintendent nach Schwabach versetzt. H. kämpfte nun in zahlreichen Flugschriften leidenschaftlich sowohl um seine Ehre als um die Geltung des kirchlichen Grundgesetzes, daß auch der Summus episcopus seinen Beichtvater nicht ohne weiteres wechseln könne. Weiteste Kreise unterstützten ihn dabei. Die Gegenseite schwieg ebensowenig. Über 30 Streitschriften erschienen. Der Kampf wurde auf beiden Seiten auch mit persönlichen Angriffen geführt. 1714 gelang es dem Markgrafen, H. auf umstrittenem Hoheitsgebiet in seine Gewalt zu bekommen. H. wurde auf der Wülzburg gefangengehalten, 1719 durch einen besonders zusammengesetzten Gerichtshof zum Tod verurteilt, dann aber zu lebenslänglichem Gefängnis begnadigt.

  • Werke

    Neben d. Streitschrr. einzelne Predigtslgg. u. einzelne Predigten.

  • Literatur

    ADB X;
    J. A. Vocke, Geburts- u. Totenalm. Ansbacher Gel. … II, Augsburg 1797, S. 72 ff. (W-Verz.);
    Th. Wotschke, Aus Briefen d. Regensburger Sup. Serpilius, in: Zs. f. bayer. KG 1, 1926, S. 102-06, 110;
    M. Simon, Der Fall H., ebd. 13, 1938, S. 68-108.

  • Autor/in

    Matthias Simon
  • Zitierweise

    Simon, Matthias, "Händel, Christoph Christian" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 437-438 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100819346.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA