Lebensdaten
1850 – 1926
Geburtsort
Haida (Böhmen)
Sterbeort
Attersee (Oberösterreich)
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117641197 | OGND | VIAF: 51806843
Namensvarianten
  • Hackel, Eduard

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Zitierweise

Hackel, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117641197.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1807–89), Tierarzt, S d. Schmieds Joh. Michael in Lindenau u. d. Theresia Langer;
    M Margaretha Werner (1811–57);
    Stief-M Wilhelmine Rautenstrauch;
    B Heinrich (1835–93), Gymnasialdir. in Freistadt;
    - St. Pölten 1877 Barbara, T d. Bäckermeisters Karl Kürner;
    1 S, 1 T;
    N Heinrich (1874–1960), Gymnasialdir. in Salzburg, Alpinist (s. L).

  • Biographie

    Schon mit 15 Jahren begann H. sein Studium am Polytechnischen Institut (später TH) in Wien. 1869 wurde er Supplent an der Realschule in Sankt Pölten. An dieser Anstalt unterrichtete er nach Ablegung der Lehramtsprüfung (1870) Naturgeschichte 1871 bis 1900.– Zwei kleineren botanischen Abhandlungen folgte 1871 H.s erste Arbeit über Gräser, denen er sich in der Folge fast ausschließlich widmete. Besonders für die Gattung Festuca war er der beste Kenner. Sein weltweiter Ruf als Gramineenfachmann führte bald dazu, daß ihm die Bearbeitung der Gräser in verschiedenen Sammelwerken und Expeditionsergebnissen übertragen wurde. Neben Japan, Formosa, Neuguinea und Brasilien dankt ihm zum Beispiel Argentinien Beiträge zur Kenntnis seiner Gramineenflora, die er zu den Werken von P. Dusén, E. Hassler, Th. Stuckert und anderen beisteuerte. Er selbst unternahm nur eine einzige größere Reise, die ihn 1876 mit Moritz Winkler nach Spanien und Portugal führte.– In der Gramineensystematik erlangte die von H. zuerst betonte Unterscheidung zwischen intravaginalen Sprossen und extravaginalen Sprossen späterhin eine große Bedeutung. Seine Arten und Gattungen sind so weit gefaßt, daß sie von späteren Bearbeitern vielfach in mehrere aufgelöst wurden. Auf morphologischem Gebiet sind seine Arbeiten über die Histologie der Blattspreite hervorzuheben, da diese mit viel Erfolg für die Bestimmung vor allem blütenloser Gramineen herangezogen wurde. Besondere Bedeutung kommt seinen Studien über die Lodiculae zu, deren Funktion beim Blühen der Gräser er als erster erkannte: sie bewirken durch ihr Anschwellen das Auseinandertreten der Spelzen. Ihre entwicklungsgeschichtliche Deutung als Vorblätter dagegen blieb nicht unbestritten.– Während das wissenschaftliche Wirken H.s, den R. von Wettstein zu den „bedeutendsten Systematikern“ rechnete, „die Österreich besaß“, im In- und Ausland bei den Fachgenossen volle Anerkennung fand, wurde ihm von seinen vorgesetzten Dienststellen keine Anerkennung zuteil. Bei der Bewerbung um den Direktorposten seiner Anstalt wurde ihm ein an Alter und|Dienstjarhren weit Jüngerer vorgezogen, was ihn bewog, 1900 um seine vorzeitige Pensionieruing einzureichen. 1904 übersiedelte er nach Graz, 1907 nach Attersee.

  • Werke

    Andropogoneae et Tristegineae, in: C. F. Ph. v. Martius, Flora brasiliensis II, 3, 1878-83, S. 245-326;
    Cattalogue raisonné des graminées de Portugal, Cloimbra 1880;
    Monographia Festucarum Europaerarum, 1882;
    Gramineae, in: A. Engler u. K. Prantil, Die natürl. Pflanzenfamilien II, 2, 1887, mit Nachträgen 1897 u. 1908 (engl. u. d. T.: The True Grasses, New York 1890 u. London, New York 1896);
    Andropogoneae, in: A. u. C. de Candolle, Monographiae Phanerogamarum VI, Paris 1889. Vgl. CSP 7, 10, 12 u. 15.

  • Literatur

    O. Stapf, in: Bull, of miscellaneous information [Kew Bull.], London 1926, S. 251-53;
    K. Fritsich, in: Mitt. d. naturwiss. Ver. f. Steiermark 63, 1927, S. XXIV-XXX;
    L. R. Parodi, in: Physis 8, Buenos Aires 1927, S. 620-25 (W, P);
    R. Roshevitz, in: Izvestija Glavnogo Botaničeskogo Sada SSSR, Bull, du Jardin Botanique Principal de l'USSR 28, Leningrad 1929, S. 411-20 (W);
    Botanik u. Zool. in Österreich in d. J. 1850-1900, 1901;
    ÖBL. - Zu N Heinrich: Jber. d. Bundesgymnasiums in Salzburg, 1957/58, S. 11-13 (P).

  • Porträts

    in: L Dörfler, Botaniker-Porträts II, Nr. 15, 1906

  • Autor/in

    Helmut Dolezal
  • Zitierweise

    Dolezal, Helmut, "Hackel, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 408-409 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117641197.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA