Lebensdaten
1512 – 1550
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Kassel
Beruf/Funktion
hessischer Kanzler
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 136152228 | OGND | VIAF: 310687839
Namensvarianten
  • Günterode, Tilemann
  • Günterode, Tilemann
  • Gunterodt, Tileman
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Zitierweise

Günterode, Tilemann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136152228.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kunz (1476–1536), Kaufm. (Wein- u. Tuchhändler) u. Ratsherr in L., S d. Tilemann ( n. 1511), sächs. Küchenmeister 1467–75, Ratsherr u. -baumeister in L., u. d. Anna Funck;
    M Anna ( 1541), T d. Gg. Alnpeck (1462–1523), sächs. Rat, Zehnter u. Münzmeister, Ratsherr (1497–1520) u. Bgm. in Freiberg/Sachsen, u. d. Anna Mannewitz v. Padocri;
    Schw Apollonia ( 1] 1536 Caspar Cruciger, 1548, luth. Theol., s. NDB III, 2] Melchior Fasold, Rektor d. Univ. Leipzig);
    - 1540 Anna ( 1588, 2] Hans Bromm, Ratsherr in Frankfurt/Main), T d. Simon Pistoris v. Seuselitz ( 1562), Prof. d. Rechte, kursächs. Kanzler, u. d. Clara Pantzschmann;
    2 S, 2 T, u. a. Rudolph (1547–1601, Margarete v. Holzhausen), Ganerbe zu Alten-Limpurg in Frankfurt/M., Wilhelm (s. Einl.); Nachkommen Frdr. Maxim. (s. 1), Caroline (s. 2).

  • Biographie

    G. war schon durch seine Herkunft mit den Aufgaben des öffentlichen Dienstes wohl vertraut Sein Vater war Ratsherr in Leipzig und stand zeitweilig im Dienste des Herzogs Georg von Sachsen, Schwiegervater des Landgrafen Philipp des Großmütigen von Hessen. Im Wintersemester 1518 wurde G. an der Universität Leipzig immatrikuliert. 1535 setzte er seine Studien in den Rechts- und Staatswissenschaften in Bourges fort und erwarb sich den Grad eines Doktors beider Rechte. Landgraf Philipp bestellte ihn 1542 auf drei Jahre als Rat und Diener. Nach dem Ausscheiden des Kanzlers Johann Feige war dessen Amt zunächst unbesetzt geblieben. Am 5.9.1545 ernannte Philipp G. zu dessen Nachfolger. G. hat sich in den mit reger diplomatischer Tätigkeit angefüllten Jahren vor dem Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges als Gesandter auf Reichstagen, Schmalkaldischen Bundestagen und bei zahlreichen sonstigen Verhandlungen das Vertrauen seines Fürsten und zugleich Ansehen bei Verbündeten und Gegnern erworben. Bei der fußfälligen Abbitte, die Philipp am 19.6.1547 vor Kaiser Karl V. in Halle leisten mußte, verlas der neben ihm kniende Kanzler G. die schriftliche Erklärung des Landgrafen. Er begleitete zunächst seinen als Gefangenen abgeführten Herrn nach Süddeutschland, kehrte aber im Herbst nach Kassel zurück und übte wieder sein Kanzleramt aus. Er bemühte sich tatkräftig um die Freilassung des Landgrafen, wurde aber wohl nicht in die Vorbereitungen für dessen Flucht durch Philipps ältesten Sohn Wilhelm IV. und seine Vertrauten eingeweiht.

  • Literatur

    L. G. Mogen, Hist. Captivitatis Philippi Magnanimi Hassiae Landgravii, cum Anecdoto Diario Belli Smalcaldici Günderrodiano, Frankfurt/M. 1766 (Abdr. d. angebl. Tagebuchs G.s);
    Strieder V, S. 162 ff.;
    F. Gundlach, Die hess. Zentralbehörden v. 1247 bis 1604, III. Dienerbuch, 1930, S. 82 f.

  • Autor/in

    Walter Heinemeyer
  • Zitierweise

    Heinemeyer, Walter, "Günterode, Tilemann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 262-263 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136152228.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA