Lebensdaten
1644 – 1730
Geburtsort
Gerardsbergen (Belgien)
Sterbeort
Schloß Ehrenstein bei Kerkrade (Holland)
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 118698613 | OGND | VIAF: 25396879
Namensvarianten
  • Grupello, Gabriel
  • Grupello von Mückenburg, Gabriel
  • Grupello, Gabriel de
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Zitierweise

Grupello, Gabriel de, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118698613.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard G., Artillerie-Hptm. in span. Diensten, Kaufm. u., Gutsbes. in G.;
    M Cornelia de Lynck;
    Düsseldorf 29.8.1698 Maria Anna (1670/76-1735), T d. Caspar Dautzenberg (um 1635–98), Dr. iur., kurpfälz. Hofrat in Düsseldorf, u. d. Elisabeth Bourscheidt;
    2 K, u. a. Aldegunde ( Peter Caspar Poyck, 1697–1781, auf Ehrenstein, Amtsschultheiß, Kohlengrubenbes.).

  • Biographie

    Nach seiner Lehrzeit bei dem flämischen Bildhauer Artus Quellinus machte G. Studienreisen in Frankreich und wurde 1673 als Meister in die Zunft der 4 gekrönten Häupter zu Brüssel aufgenommen. Nach kurzer Tätigkeit als Bildhauer Karls II. von Spanien und der Stadt Brüssel wurde er von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz 1695 als Hofbildhauer nach Düsseldorf berufen, der ihm ein Haus an der Ecke Marktplatz-Zollstraße zum Geschenk machte. Als G. nach dem Tode Johann Wilhelms (1716) keine Aufträge bekam, wurde ihm auf die Bewerbung bei Karl VI. in Brüssel ein Patent (15.3.1719) „charge, titre, caractère de notre chef statuaire en nos Paisbas“ verliehen. Nach über 20jähriger schöpferischer Entfaltung in Düsseldorf hat G. sich zu seiner Tochter auf Schloß Ehrenstein zurückgezogen. – G. hat zahlreiche Garten- und Brunnenplastiken gemacht, so Diana und Narziß für den Garten des Brüsseler Stadtpalastes des Grafen Lamoral Thurn und Taxis (1674), den Marmorbrunnen für die Gilde der Fischhändler in Brüssel (1675), „Venus mit de Schelp“ (Brüssel, Musée des Beaux Arts), „Diana und Aktäon“ für den Schloßpark in Schwetzingen. Die sogenannte Pyramide in Mannheim leitet über zur Denkmalplastik, für die G. besondere Bedeutung hat. Er hat viele Bildnisbüsten in Marmor und Bronze geschaffen, außer denen von Kurfürst Johann Wilhelm und dessen Gemahlin Anna Maria Luisa von Medici, auch die von Kaiser Leopold und Karl VI., von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, von Landgraf Karl von Hessen-Kassel sowie von Hofbeamten in Düsseldorf, den Grafen Schaesberg, Diamantstein, von Hontheim und anderen. Die Bildnis- und Denkmalplastik gipfelt im bronzenen Reiterdenkmal Johann Wilhelms auf dem Marktplatz zu Düsseldorf (1711), nachdem G. vorher eine für den Hof des Schlosses bestimmte, später bei Schloß Jägerhof aufgestellte Statue des Fürsten in Marmor gemeißelt hatte. Zu dem Reiterstandbild, dem Pferd und Kopf des Kurfürsten sowie zum Sockel (heutiger Sockel von Adolf von Vagedes) sind mehrere Zeichnungen erhalten (Düsseldorf, Städtische Kunstsammlungen). Auch in der Bauplastik hat sich G. betätigt (Marmortondi Johann Wilhelms und seiner Gemahlin, jetzt Düsseldorf, Staatliche Kunstakademie; Marstall bei Schloß Jägerhof: Akanthusornament im Giebel, nach Zerstörung im Kriege 1939-45 magaziniert). Unter den religiösen Bildwerken sind Samson und Hiob, Christus am Kreuz sowie Maria als Immaculata bemerkenswert.

  • Literatur

    G. M. Raparini, Le Portait du vrai Mérite dans la Personne Sérenissime du M. l'Electeur Palatin, 1709 (Ms. in Düsseldorf, Stadtbibl.);
    Inventar üb. d. bey Herrn Statuario u. Chevalier G. befindl. Churfürstl. Bilder… 13. July 1716 (Ms. ebd., Stadtarchiv);
    Teich-Balgheim, G. G. (Ms. ebd.);
    H. Schmidt, in: Jber. d. Staatl. Kunstak., 1941-44, S. 21;
    U. Kultermann, Die Bildnisse G.s, in: Düsseldorfer Jb. 46, 1954, S. 164 (P);
    ders., Die Gartenskulpturen G.s, ebd. 47, 1955, S. 126;
    ders., Die Bronzepyramide G.s auf d. Mannheimer Paradeplatz, ebd. 48, 1956, S. 310;
    ders., Die rel. Arbb. G.s, ebd. 49, 1959, S. 196;
    A. v. Wurzbach, Niederländ. Künstler-Lex. I, 1906, S. 620 f.;
    ThB.

  • Porträts

    Selbstbildnis: Rötelzeichnung (Düsseldorf, Städt. Kunstslgg.), Abb. b. Budde, Kat. d. Handzeichnungen d. Staatl. Kunstak. Düsseldorf, 1930, Nr. 839, Tafel 171, u. b. Kultermann, s. L.

  • Autor/in

    Heinrich J. Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Heinrich J., "Grupello, Gabriel de" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 234 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118698613.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA