Lebensdaten
1843 – 1926
Geburtsort
Elbing
Sterbeort
Königsberg (Preußen)
Beruf/Funktion
Literaturhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116090960 | OGND | VIAF: 3212879
Namensvarianten
  • Baumgart, Hermann

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Zitierweise

Baumgart, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116090960.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus einer Elbinger Patrizierfamilie;
    V Karl Baumgart (1801–1874), Kaufmann und Stadtrat in Elbing;
    M Eleonore Amalie (1808–90), T des Johann Jakob Speichert und der Anna Maria Hahn;
    Gvv Friedrich Philipp Baumgart, Kaufmann in Elbing;
    Gmv Katharina Charlotte Schönwald;
    ⚭ Anna (1850–1921), T des norwegischen Kaufmanns Lauritz Christian Müller und der Mathilde Ulmer;
    T Gertrud Baumgart, Heidelberg, Herausgerin des Nachlasses vvon Hermann Baumgart.

  • Biographie

    B., der seine erste Schulbildung in Elbing erhielt und schon dort durch den Shakespeareforscher F. A. Th. Kreyssig entscheidende Einwirkungen empfing, begann 1859 seine kaufmännische Lehrzeit. Es gelang ihm jedoch, den Vater umzustimmen, so daß er sein Abitur nachholen und Philologie und Philosophie studieren konnte. Den Zugang zur antiken Welt eröffnete ihm der Altphilologe K. Lehrs. Nach 7jähriger Tätigkeit am Friedrichskolleg habilitierte B. sich 1877 und wurde der erste Vertreter des Fachs der Neueren Deutschen Literaturgeschichte in Königsberg. Zunächst beschäftigten ihn überwiegend ästhetische Grundfragen, in deren Mittelpunkt die Katharsisauffassung und das Problem des Verhältnisses zwischen dem ethischen und ästhetischen Prinzip der Tragödie standen. In der Auseinandersetzung mit M. Bernays bestimmte er das Wesen der Katharsis nicht als Entladung sondern als Läuterung. Später wurde die Goetheforschung sein Hauptarbeitsgebiet. Gegen Kuno Fischer verteidigte er die Einheit der Faustdichtung. In seinem umfassenden Nachlaßwerk über Goethes Lyrik ist die moderne Methode der Einzelinterpretation vorgebildet.

  • Werke

    u. a. Pathos u. Pathema im Aristotel. Sprachgebrauch, 1873; Aelius Aristides als Repräsentant d. sophist. Rhetorik, 1874;
    Goethes Märchen, ein polit.-nat. Glaubensbekenntnis d. Dichters, 1875;
    Die Hamlet-Tragödie u. ihre Kritik, 1875;
    Aristoteles, Lessing u. Goethe, 1877;
    Lessing u. Hamann, in: Wiss. Monatsbll. 5, 1877, S. 120 ff.;
    Goethes Weissagungen d. Bakis u. d. Novelle, 1886;
    Hdb. d. Poetik, 1887;
    Goethes Geheimnisse u. seine ind. Legenden, 1895;
    Goethes Faust als einheitl. Dichtung, 2 Bde., 1893–1902;
    Die Grundlagen v. Kants Kritik d. Urteilskraft, 1904;
    Elektra, Betrachtungen üb. d. „Klassische“ u. „Moderne“ u. ihre lit.geschichtl. Wertbestimmung, 1908;
    Die theol. Fak. in ihrer Bedeutung f. d. Kultur u. d. konfessionellen Frieden, 1913 (ungedr.); Die Bismarcksche Politik u. Dtld. im Weltkrieg, 1916;
    Goethes lyr. Dichtung in ihrer Entwicklung u. Bedeutung, 3 Bde., hrsg. v. Gertrud B., 1931-39.

  • Literatur

    F. Ranke, H. B., in: Königsberger Allg. Ztg., Juni 1926;
    Ch. Krollmann, H. B., in: Altpreuß. Biogr. I, 1941; zur Fam.gesch.:
    B. Th. Satori-Neumann, Elbing im Biedermeier, 1933;
    Kosch, Lit.-Lex. I.

  • Porträts

    Phot. im Nachlaß b. Gertrud B. Heidelberg.

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Baumgart, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 657 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116090960.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA