Lebensdaten
1877 – 1933
Geburtsort
Sankt Antoni Kanton Freiburg (Schweiz)
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
evangelischer Vorkämpfer der Una Sancta-Bewegung
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 136541453 | OGND | VIAF: 80868046
Namensvarianten
  • Glinz, Gustav Adolf
  • Glinz, Gustav Adolph

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Zitierweise

Glinz, Gustav Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136541453.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Emil Eduard Theophil (1841–1909), Pfarrer, S d. Buchbinders Johannes u. d. Maria Marg. Wittenbach aus Bern;
    M Joh. Luise (1843–1927), T d. Baumeisters Johs. Rechsteiner (1805–91), u. d. Martha Bernet;
    Rheinfelden 1911 Anna Berta Maria (* 1883), T d. Pfarrers Eduard Frey u. d. Bertha Luise Rauchenstein;
    2 S, 3 T, u. a. Hans (* 1913), Prof., Sprachtheoretiker u. Didaktiker.

  • Biographie

    G. studierte evangelische Theologie an den Universitäten Neuenburg, Basel, Berlin und Marburg, war Schüler von A. von Harnack, Wilhelm Herrmann, Otto Pfleiderer, Julius Kaftan und wurde besonders von Schleiermachers Theologie|beeinflußt. 1901 ordiniert, wirkte er als Pfarrer in mehreren Schweizer Gemeinden, zuletzt in Müllheim (Thurgau). Nachdem er zuerst Anhänger der liberalen Theologie gewesen war, wandte er sich unter dem Einfluß der Schriften Johann Christoph Blumhardtsdes Älteren und A. Schlatters einem evangelischen Biblizismus zu, von dem er, beeindruckt durch die Werke Wilhelm Löhes, zu einer evangelisch-katholischen Geisteshaltung gelangte. Er fand Gesinnungsfreunde in dem völlig ökumenisch orientierten „Schweizer Diakonieverein“ und wurde 1922 Vorsteher der kirchlichen Abteilung desselben. 1924 trat er als Mitarbeiter der von Alfred von Martin herausgegebenen Zeitschrift Una Sancta vor eine breitere Öffentlichkeit und wurde 1. Vorsitzender des in Deutschland neugegründeten „Hochkirchlich-ökumenischen Bundes“ und, nach dessen Wiedervereinigung mit der „Hochkirchlichen Vereinigung“, deren 2. Vorsitzender. Wegen seines Gesundheitszustandes trat G. 1930 in den Ruhestand und widmete sich ganz dem ökumenischen Werk des Schweizer Diakonievereins, in dessen Zentrale (Rüschlikon) er übersiedelte. 1930 empfing er von dem Bischof der gallikanischen Kirche, Pierre Gaston Vigué (Bordeaux), die Bischofsweihe. G. wurde zu einem Vorkämpfer der hochkirchlich-sakramentalen Erneuerung der evangelischen Kirche und des Una-Sancta-Gedankens. Während er zu seinen Lebzeiten in der Schweizer Pfarrerschaft so gut wie isoliert stand, schlugen seine Gedanken in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg auch dort Wurzeln.

  • Werke

    u. a. Monatl. Betrachtungen üb. d. Feste d. Kirchenj., in: Una Sancta 1, 1924;
    Vom Wiedererwachen d. ökumen. Kirche, ebd. 2, 1926, S. 26-37;
    Vom ewigen Recht d. Kirche u. s. notwendigen Grenzen, ebd., S. 353-69;
    Kath. Geisteshaltung u. Theol. d. Krisis, ebd. 3, 1927, S. 167-85;
    Von d. ewigen Geltung d. ökumen. Symbole, ebd., S. 284-89;
    Der ev. Charakter unserer ökumen. Bewegung in d. Schweiz, in: Hochkirche 14, 1932, S. 256-63.

  • Literatur

    F. Heiler, G. A. G. †, der Vorkämpfer d. ev. Katholizität in d. Schweiz, in: Hochkirche 15, 1933, S. 109-12 (P);
    RGG³.

  • Autor/in

    Friedrich Heiler
  • Zitierweise

    Heiler, Friedrich, "Glinz, Gustav Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 455-456 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136541453.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA