Lebensdaten
1852 – 1920
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Prein bei Reichenau (Niederösterreich)
Beruf/Funktion
österreichisch christlichsozialer Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124326250 | OGND | VIAF: 45232326
Namensvarianten
  • Geßmann, Albert
  • Gesmann, Albert
  • Gessmann, Albert
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Zitierweise

Geßmann, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124326250.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ignaz (1807–95), Mil.-Baurechnungsrat in W., S d. Dosenfabr. Konrad u. d. Susanna Leinfellner;
    M Theresia (1810- vor 1870), T d. Verpflegungsbäckermeisters Franz Seyfried u. d. Theresia Wölfl;
    1) Wien 1882 Franziska (1861–1908), T d. Gemeinderats Karl Stehlik in W., 2) Wien 1910 Johanna Hruby (* 1877);
    S aus 1) Albert (* 1884), Präs. d. Wiener Bau-Kreditbank.

  • Biographie

    G. absolvierte das berühmte akademische Gymnasium in Wien und studierte an der Universität Wien Geschichte und Geographie (Dr. phil.). 1876-1903 war er als wissenschaftlicher Beamter an der Wiener Universitätsbibliothek tätig. Er interessierte sich frühzeitig für die Politik und trat in die Demokratische Partei ein, als deren Vertreter er 1882 in den Wiener Gemeinderat gewählt wurde. Er schloß sich dann Karl Lueger an und wurde somit einer der Gründer der Christlichsozialen Partei, an deren Organisation er bestimmenden Anteil hatte. 1891 in den Reichsrat gewählt und 1896 in den nie|derösterreichischen Landtag, konnte er sich besonders der Schulreform widmen und eine seiner Partei nützliche Personalpolitik in Niederösterreich betreiben. 1904/05 war er mit innerpolitischen Problemen, wie dem allgemeinen Wahlrecht, beschäftigt und stand christlichsozialen Politikern sehr nahe, die wie Funder die Umgestaltung Österreich-Ungarns in einen Nationalitätenstaat vertraten. Im November 1907 wurde G. im Kabinett Beck Minister ohne Portefeuille, 1908 Arbeitsminister, 1910 Obmann des christlichsozialen Verbandes im österreichischen Abgeordnetenhaus. Nach der Niederlage der Christlichsozialen Partei 1911 zog er sich vorübergehend von der Politik zurück und beschäftigte sich hierauf mit Problemen einer neuen Verfassung auf der Grundlage der Autonomie der einzelnen Völker. 1917 wurde G. lebenslängliches Herrenhausmitglied. Seine große Stärke war neben seiner Rednergabe sein organisatorisches Geschick und die Behandlung der Presseprobleme. Die Organisation der bäuerlichen christlichsozialen Organisationen, vor allem des niederösterreichischen Bauernbundes, geht auf ihn zurück.

  • Werke

    Der Notstand im nd.österr. Waldviertel, 1901;
    Landes- u. Amtsbl. d. Erzhzgt.s unter d. Enns, 1905-20;
    Zur Mittelschulreform, 1908.

  • Literatur

    A. v. Czedik, Zur Gesch. d. k. k. österr. Ministerien 1861-1916, 4 Bde., Teschen 1917-20;
    R. Kuppe, K. Lueger u. s. Zeit, 1933;
    E. Binder, Dr. A. G., Diss. Wien 1950;
    F. Funder, Vom Gestern ins Heute, 1952;
    W. G. Wieser, Die österr. Handels- u. Arbeitsmin., in: 100 J. im Dienste d. Wirtsch. I, 1961, S. 469-71 (P).

  • Autor/in

    Ludwig Jedlicka
  • Zitierweise

    Jedlicka, Ludwig, "Geßmann, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 350-351 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124326250.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA