Lebensdaten
1665 – 1729
Geburtsort
Spandau bei Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Maler ; Historien- und Bildnismaler ; Kunsttheoretiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 122266358 | OGND | VIAF: 5810026
Namensvarianten
  • Gericke, Samuel Theodor
  • Gericke, Samuel T.
  • Gerike, Sam. Theodor
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Zitierweise

Gericke, Samuel Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122266358.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    1) Berlin 19.3.1696 Eleonore (1668–1705), T d. kurfürstl. Kammerdieners u. Mundschenks Chrstn. Eltester u. d. Barbara Tilemann aus Königsberg/Pr., 2) Anna Maria … önuttel (1661-1730); Schwäger Chrstn. Eltester (1671–1700), brandenburg. Hofbaumeister, bildete sich als Architekt in Italien, Erbauer d. Lusthauses Grünhof b. Probethen in Pr. u. d. Eremitage b. Oranienburg (beides nicht erhalten), sein großes Skizzenbuch befindet sich im Kupf.kab. Berlin (s. L), Otto Christoph E. (1672–1738), Hof- u. Kammerger.rat, Protonotar d. Oberheroldamts;
    4 S aus 1), u. a. Eberhard Frdr. (1697–1764), ref. Hofprediger in Küstrin.

  • Biographie

    G. war 1687-88 Schüler des Bildnismalers Gédéon Romandon in Berlin. 1691 ging er zusammen mit Elias Terwesten auf Kosten des Kurfürsten von Brandenburg nach Spanien und Italien. In Rom bildete er sich bei Carlo Maratti weiter; außerdem ließ er dort in kurfürstlichem Auftrag „die besten Statüen und Antiquien in Gips oder Wachs, zum Nutzen der Berliner-Academie, abgießen und formen“. Zurück aus Italien, wurde G. 1696 als kurbrandenburgischer Hofmaler bestallt. 3 Jahre danach erfolgte seine Ernennung zum Adjunktus und Professor an der Berliner Akademie der Künste, deren Direktionsgeschäfte er 1705-06, 1708-09 und 1711-12 leitete. Aus diesem Zeitraum stammen seine kunsttheoretischen Abhandlungen über „Die Perspektive“ (1699, Manuskript Berlin, Akademie der Künste), die „Stellung des Modells“ (Manuskript, 1705) und die „Examinierung eines Kunstgemäldes“ (Manuskript, 1705) sowie seine Übersetzungen der „Theorie der Malerei“ von C. A. du Fresnoy (Berlin 1699), der „Anleitung zur Zeichenkunst“ von G. de Lairesse (ebenda 1705) und der „Kurzen Verfassung der Anatomie“ von Tortebat (ebenda 1706). Bemerkenswert ist dabei, daß G. mit der übersetzten „Theorie“ von du Fresnoy seinen Schülern bereits den Begriff der „majestas gravis et requies decora“ vermittelt hat, den Winckelmann später in das Wort von der edlen Einfalt und stillen Größe umformen sollte. Und du Fresnoys Satz „signa Antiqua naturae modus constituunt“ steigerte er zu einem fast sittlichen Postulat „Der Antiquen Kunst-Stücke seynd die Richtschnur des Lebens“. Nach 6jähriger Unterbrechung seiner Lehrtätigkeit wirkte G. seit 1719 wieder an der Berliner Akademie der Künste durch Vorlesungen über Architektur und Perspektivlehre. – Von seinen dekorativen Wand- und Deckenbildern sind folgende hervorzuheben: die Ausmalung des gewölbten Hasen- (Speise- oder Grotesken-)Saales im Schloß zu Oranienburg (eine ausführliche Beschreibung dieser verlorenen Malereien lieferte Jean de Porrè 1697), ferner Deckenbilder im Schloß Kaputh bei Potsdam, im (zerstörten) Berliner Schloß und im (ebenfalls vernichteten) Palais Kreutz in Berlin. Auch religiöse Malereien, Altarbilder, sind von G. bekannt und verschiedene repräsentative Bildnisse (König Friedrich I., Großer Kurfürst, Drei-Königs-Zusammenkunft, Ehefrau Eleonore Gericke, polnischer Jäger Johann Philipp und einige Unbekannte) sowie Bildniszeichnungen. Dazu kommen eine Reihe von Radierungen und Buchillustrationen.

  • Literatur

    F. Nicolai, Nachrr. v. d. Baumeistern, … Malern, … welche … in Berlin sich aufgehalten, Berlin 1786;
    G. Galland, Hohenzollern u. Oranien, 1911;
    W. Boeck, Oranienburg, 1938;
    E. Berckenhagen, Die Malerei in Berlin vom 13. b. z. ausgehenden 18. Jh. (in Vorbereitung). - Zu Schwager Chrstn. Eltester: ADB VI;
    Nicolai u. Boeck, s. o.;
    ThB.

  • Autor/in

    Ekhart Berckenhagen
  • Zitierweise

    Berckenhagen, Ekhart, "Gericke, Samuel Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 290-291 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122266358.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA