Lebensdaten
1851 – 1924
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116327375 | OGND | VIAF: 49973788
Namensvarianten
  • Gabriel, Siegmund

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Zitierweise

Gabriel, Siegmund, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116327375.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Aron (1814- n. 1858), Posamentierwarenfabr. in B., S d. Talghändlers Loebel Michael in Lüben, dann in Glogau;
    M Golde (1816-n.1858), T d. Samuel Meyer Pollnow, Komm.warenhändler u. Bez.vorsteher in Märk.-Friedland, dann in B.;
    1886 Anna, T d. Leinwandfabr. S. Fraenkel in Neustadt/Ob.schles.;
    2 S.

  • Biographie

    Das 1871 in Berlin unter A. W. von Hofmann begonnene Chemiestudium setzte G. 1872 in Heidelberg bei R. W. Bunsen fort. Nach der Promotion (1874, in der damals bei Bunsen üblichen Weise ohne Dissertation) kehrte er nach Berlin zurück und wurde unter Hofmann Unterrichtsassistent, zunächst in der anorganischen Abteilung, während er mit|eigenen Forschungsarbeiten immer mehr zur organischen Chemie überging. 1880 habilitierte er sich, 1886 wurde er außerordentlicher Professor. Nach Hofmanns Tode (1892) wurde G. unter dem Nachfolger, Emil Fischer, dessen ständiger Vertreter sowohl bei den Vorlesungen als auch in der Verwaltung des Instituts und bei den Prüfungen. 1913 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Honorarprofessor. G. gehörte zu den ältesten Mitgliedern der Deutschen Chemischen Gesellschaft und war ihr langjähriges Vorstandsmitglied.

    In seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte sich G. mit Synthese und Konstitutionsaufklärung ringförmiger, vor allem stickstoffhaltiger Verbindungen. In der Folge umfangreicher Experimentalarbeiten, die von Kondensationsversuchen mit Phthalsäureanhydrid als Reaktionspartner ausgegangen waren, gelang ihm 1886 als erstem die Synthese eines Isochinolinderivates, des Phenylisochinolins, und anschließend die Synthese und damit auch die Strukturerschließung des freien, unsubstituierten Isochinolins, das erst 1 Jahr vorher aus dem Steinkohlenteer isoliert worden war. Weitere Versuchsreihen waren den Diazinen gewidmet, der Synthese und Chemie des Phthalazins und seiner Homologen und der dazu in Beziehung stehenden 6-gliedrigen Heterocyclen Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin. In Untersuchungen über Aminoketone wurden 5-gliedrige Heterocyclen, Oxazole und Thiazole, und Pentoxazole synthetisiert.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.Rat.

  • Werke

    u. a. Über d. Einwirkung v. wasseranziehenden Mitteln auf Säureanhydride, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 10, 1877, S. 391-93, 1551-62, 11, 1878, S. 1007–21, 1679-83 (mit A. Michael);
    Synthese v. Derivaten d. Isochinolins, ebd. 18, 1885, S. 3470-80;
    Synthese d. Isochinolins, ebd. 19, 1886, S. 1653-56;
    Zur Kenntnis d. Isochinolins u. s. Derivate, ebd. 19, 1886, S. 2354-63;
    Über e. Darst.weise d. Phthalazine, ebd. 30, 1897, S. 3022 bis 37 (mit G. Eschenbach);
    Synthese d. Pyridazins u. s. Derivate, ebd. 32, 1899, S. 395-409 (mit J. Colman);
    Über d. Pyrimidin, ebd. 32, 1899, S. 1525-38 (mit dems.);
    Wandlungen d. Aminoketone, ebd. 41, 1908, S. 1127-56;
    Eine Synthese v. Oxazolen u. Thiazolen, ebd. 43, 1910, S. 134-38, 1283-87.

  • Literatur

    Emil Fischer, Aus meinem Leben, 1922, S. 187;
    J. Colman u. A. Albert, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 59, Abt. A, 1926, S. 7-26 (P);
    Pogg. III-VI.

  • Autor/in

    Berthold Peter Anft
  • Zitierweise

    Anft, Berthold Peter, "Gabriel, Siegmund" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 10-11 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116327375.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA