Lebensdaten
1677 – 1735
Geburtsort
Jena
Sterbeort
Altdorf
Beruf/Funktion
Mediziner ; Naturforscher ; Geologe ; Paläontologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116040122 | OGND | VIAF: 8129099
Namensvarianten
  • Baier, Johann Jacob
  • Bajer, Johann Jakob
  • Baier, Johann Jakob
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Zitierweise

Baier, Johann Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116040122.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Wilhelm Baier der Ältere (s. 2); 2mal verheiratet;
    S Ferdinand Jakob Baier (1707–86), Arzt in Nürnberg, dann Leibarzt in Ansbach, seit 1770 Präsident der kaiserlichen Akademie der Naturforscher; 1 T.

  • Biographie

    B. studierte in Jena und Halle und wurde 1704 Professor der Medizin in Altdorf. Die kaiserliche Akademie der Naturforscher, die er als Präsident (seit 1731) nach Altdorf verlegte, brachte er zu großer Blüte und wurde in der Folge kaiserlicher Leibarzt und Pfalzgraf. Mit seiner „ 'Ορυκτογραφία Norica …“ (Nürnberg 1708), einer Gesteinskunde der Nürnberger Gegend, begründete er die Geo- und Paläontologie Frankens. B. hielt Ichthyosaurier- für Fischwirbel, erkannte aber bereits verschiedene „Naturspiele“ als Versteinerungen und brachte viele naturgetreue Kupferstiche von Fossilien. Außerdem arbeitete er pharmazeutisch über den botanischen Garten in Altdorf und verfaßte Biographien von Ärzten.

  • Werke

    Oryctographia Norica s. rerum fossilium et ad minerale regnum pertinentium in territorio Norimb. eiusque vicinia observatarum succincta descriptio, Cum supplementis, Altdorf 1730 (Neuausg. d. Werkes v. 1708), neue Ausg. v. Ferd. Jak. B., Nürnberg 1758;
    s. a. G. A. Will-Ch. C. Nopitsch, Nürnberg. Gelehrtenlex. I, Nürnberg-Altdorf 1755, S. 59-62, V, 1802, S. 47 f.

  • Literatur

    E. Stromer v. Reichenbach, in: Natur u. Volk, Bd. 75/76, 1946, S. 25-31 (P);
    Nouv. Biogr. IV, 1859 (W);
    Pogg. I;
    BLÄ I, 1929;
    Ferchl.

  • Porträts

    Kupf., Medaillen u. Gemmen (Stadtbibl. u. German. Mus. Nürnberg);
    s. a. G. W. Panzer, Nürnberger Portraitisten, 1790, S. 9.

  • Autor/in

    Arthur Kreiner
  • Zitierweise

    Kreiner, Arthur, "Baier, Johann Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 543 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116040122.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Baier: Joh. Jakob B. (Bajer), ein gelehrter, wegen seiner glücklichen Kuren berühmter Arzt und Naturforscher, geb. 14. Juni 1677 zu Jena als zweiter Sohn des Kirchenraths und Oberhofpredigers Joh. Wilh. B. d. Aelt.;| 14. Juli 1735 zu Altdorf. Er studirte zuerst in Jena, dann in Halle Medicin. Nach Beendigung seiner Studien unternahm er eine Reise durch Sachsen und Preußen nach Livland und wurde, 1700 nach Jena zurückgekehrt, Magister der Philosophie und Doctor der Medicin. Nach einem zweiten, nur kurzen Aufenthalte in Halle ging er 1701 nach Nürnberg, der Geburtsstadt seines Vaters, wohin ihn vielfache verwandtschaftliche Verhältnisse zogen. Hier wurde er in das Collegium medicum aufgenommen und beim Ausbruche der Pest als Medicus angestellt. Kurze Zeit darauf nach Regensburg als Stadtmedicus berufen, verweilte er dort jedoch nur bis zu seiner Ernennung als Prof. der Medicin an Astin's Stelle an der Univ. Altdorf, wo er am 2. Mai 1704 seine Antrittsrede hielt. Er wurde hier Mitglied der Acad. natur. Curios., später Adjunkt und nach dem Tode des Präsidenten Schröck selbst Präsident dieser Akademie, womit der Ehrentitel eines kais. Leibarztes verbunden war; dabei verwaltete er das Physicat in Altdorf und den berühmten hortum medicum daselbst, wurde auch noch gräfl. Ansbach. Leib-Medicus und war achtmal Decan und zweimal Rector. Seit seiner Uebersiedelung nach Altdorf beschäftigte sich B. in seinen Mutzestunden mit dem Untersuchen und Sammeln von Pflanzen und Mineralien, besonders Versteinerungen, welche in der Umgegend von Altdorf in eben so großer Menge wie seltener Schönheit in den Lias- und Juraschichten sich finden. Dem Ordnen und der Beschreibung dieser Versteinerungen waren besonders seine späteren Lebensjahre gewidmet und in dieser Richtung hat er auch durch seine zwei Werke über die Petrefacten des Nordgaus (Noricus ager) für seine Zeit Hervorragendes geleistet. Das erste Werk „Ὀϱυϰτογϱαϕία norica cum iconibus lapidum figuratorum“, 1708 in Nürnberg erschienen, enthält eine topogr. min. Beschreibung der Umgegend und dann eine specielle der sog. figurirten Gesteine, von denen ganz vortreffliche Abbildungen in mehreren Kupfertafeln, Vorbilder des späteren vortrefflichen Werkes von Walch, beigegeben sind. Die Versteinerungen werden darin zwar noch als lusus naturae bezeichnet, aber nur in dem Sinne, daß sie Nachahmungen bestimmter Naturgestalten unbekannten Ursprungs seien, während ein großer Theil bereits richtig als veränderte Thier- und Pflanzenkörper bezeichnet wird. Ein Nachtrag zu diesem Werke: „Monum. rerum petrificatarum“ wurde von seinem Sohne Ferd. Jakob 1757 besorgt. Außerdem lieferte er noch einige Schriften mineralogischen und eine sehr große Menge kleinerer medicinischen Inhalts. Daran reihen sich „Biographia Professorum medicin.“ Altdorf 1728 und Bd. II und III der „Act. Acad. nat. cur.“

    • Literatur

      Baier, Biogr. Prof. med. Alt. 1728. Will, Nürnb. Gel.-Lex.

  • Autor/in

    Gümbel.
  • Zitierweise

    Gümbel, Wilhelm von, "Baier, Johann Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 774-775 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116040122.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA