Lebensdaten
um 1470 – 1539 oder 1540
Geburtsort
Zürich
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Glasmaler in Zürich
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 136036457 | OGND | VIAF: 80448725
Namensvarianten
  • Funck, Hans
  • Fungk, Hans
  • Funcke, Hans
  • mehr

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Zitierweise

Funcke, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136036457.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit 1457 in Z. nachweisbarer Glaserfam.;
    B Jakob ( 1564), Glasmaler u. Ratsherr in Z., Ulrich ( 1531), Glasmaler (?);
    1) Madlen Gasser, 2) Anna Lustorf ( 1545);
    2 S, 1 T aus 1) Hans, Glasmaler (?), Jakob, Dorothea ( Moritz Luscher, Glaser in Zofingen).

  • Biographie

    F. ist wahrscheinlich bei seinem Vater und seinem Onkel und vielleicht bei Lukas Zeiner in die Lehre gegangen. Um 1500 zog er nach Bern, wo er seit 1507 mit Sicherheit städtische Aufträge bekam. Schon 1505 malte er einen Standesscheibenzyklus der Alten Orte für das neue Rathaus in Freiburg im Uechtland 1512 wurde er Großweibel und 1519 Mitglied|des Großen Rates in Bern. 1539 mußte er zufolge eines Totschlages an Glasmaler Simprecht Baumeister die Stadt verlassen. Noch zu Ende dieses Jahres oder anfangs 1540 ist er in der Verbannung gestorben. – F. stand als vielbeschäftigter Glasmaler vor allem im Dienste der Räte von Bern und Freiburg. Sein ebenso umfangreiches wie bedeutungsvolles Werk ist ein hervorragendes Zeugnis der spätgotischen Kabinettglasmalerei in der Schweiz. Ausgebildet in zürcherischen Werkstätten oberrheinisch-süddeutschen Gepräges, kam er in Bern unter den Einfluß Hans Fries' und Nikiaus Manuels. F.s Meisterschaft liegt in der Zeichnung des heraldischen Schmucks und rahmenden Details. Seine Figuren sind zum Teil etwas kraftlos und schematisch. In der Auseinandersetzung mit der Renaissance übernimmt F. das neue Formengut relativ spät (Wettingen 1522), ohne darin einen überzeugenden Ausdruck zu finden. Noch in den 30er Jahren greift er auf spätgotische Rahmenmotive zurück und verrät damit die Grenzen seines Künstlertums. Die Frage, ob F. auch Maler war, ist nicht geklärt. Der Monogrammist H F (Porträts in Basel, Bern und Wien) ist mit F. nicht identisch.

  • Werke

    signiert: Stadtscheibe Bremgarten, 1501 (?, 2. Hälfte d. J.zahl neu) (Bern, Hist.Mus.);
    Figurenscheibe d. Stadt Bremgarten, 1510 (ebd.);
    Runde Ämterscheibe Bern (ebd.);
    Figurenscheibe d. Berchtold v. Zähringen mit d. Wappen d. bern. Ämter, 1512 (Mühlhausen, Rathaus);
    Figurenscheibe mit Wappen Citeaux u. Wettingen, 1521 (Wettingen, Kreuzgang);
    Figurenscheibe Anbetung d. 3 Könige, 1522 (ebd.);
    8 Wappenscheiben (Lausanne, Rathaus);
    Scheibenriß d. Jak. Mey (Romont), 1532 (seit 1916 London, Belzize Gardens, Slg. Rosenheim);
    gesichert: 3 Scheiben (hl. Vinzenz, Standesscheibe Bern, 1513, Pannerträger Aarberg, 1515) (Bern, Hist.Mus. aus Kirche Kerzers);
    1 Scheibe (Pannerträger Murten, 1515) (Kerzers, Kirche);
    4 Scheiben (hl. Johannes, hl. Jakobus d. Ä., Wappen Erlach u. Mülinen), 1515 (Jegenstorf, Kirche);
    3 Figurenscheiben (Chorherrenstift Beromünster, Stift St. Leodegar, Luzern, ehem. Zisterzienserkloster St. Urban), 1518 (Zofingen, Kirche);
    Ämterscheibe Freiburg i. Ue., 1519 (Darmstadt, Hess. Landesmus.);
    7 Scheiben (Hans v. Erlach, Jüngstes Gericht, hl. Christophorus, hl. Katharina, Hans Beat v. Scharnachtal, hl. Vinzenz, Wappen Bern), 1519 (Hindelbank, Kirche, 1911 zerstört);
    7 Scheiben (Diesbach-Friberg, Diesbach-Bonsletten), um 1520, (hl. Vinzenz, Wappen Bern, Wattenwyl, Muhleren, Gaberel), 1523 (Ligerz, Kirche).

  • Literatur

    Herm. Meyer, Die schweizer. Sitte d. Fenster- u. Wappenschenkung, 1884, S. 254 f.;
    L. Stumm, in: Anz. f. Schweizer. Altertumskde. 13, 1911, S. 247 ff.;
    H. Lehmann, ebd. 16, 1914, S. 306 ff., 17, 1915, S. 45 ff., 136 ff., 217 ff., 305 ff., 18, 1916, S. 54 ff., 135 ff., 148 ff., 31, 1929, S. 217 ff.;
    H. Rott, Qu. u. F z. Kunstgesch. im 15. u. 16. Jh., 1933, Oberrhein II, S. 293 f.;
    A. Scheidegger, Die Berner Glasmalerei v. 1540–80, 1947;
    B. Anderes, Die Glasmalerei d. Spätgotik u. Renaissance in Freiburg, 1960 (ungedr.);
    SKL;
    ThB (auch f. Fam.).

  • Autor/in

    Bernhard Anderes
  • Zitierweise

    Anderes, Bernhard, "Funcke, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 732-733 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136036457.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA