Lebensdaten
1849 – 1930
Geburtsort
Delitzsch bei Leipzig
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Mediziner
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116845864 | OGND | VIAF: 30298050
Namensvarianten
  • Fürbringer, Paul Walther
  • Fürbringer, Paul
  • Fürbringer, Paul Walther
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Fürbringer, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116845864.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Max s. (1);
    1) 1878 Rose (1853–1906), T d. Kammermusikers Joh. Gottfr. Baumgärtel in Dresden, 2) 1908 Ella (* 1879), T d. Stadtpfarrers Frdr. Jonathan Faulhaber in Stuttgart;
    1 S (⚔), 1 T aus 1), u. a. Luise ( Walther Reinhardt, 1930, Gen. d. Inf., preuß. Kriegsmin., Chef d. Heeresleitung).

  • Biographie

    F. studierte in Jena und Berlin Medizin. Im Kriege 1870/71 war er als Hilfsarzt tätig, 1872-74 Assistent am Pathologischen Institut in Jena, anschließend bis 1877 Assistent Friedreichs an der Inneren Klinik in Heidelberg. 1876 habilitierte er sich für Arzneimittellehre und medizinische Chemie auf Grund einer Arbeit über Oxalsäureausscheidung im Harn. 1879 wurde F. Extraordinarius und Leiter der Distriktspoliklinik in Jena. Er hielt Vorlesungen über Haut- und Kinderkrankheiten. Nachdem er 1880 das Amtsphysikat in Jena übernommen hatte, las er auch über Hygiene und Gerichtsmedizin. 1886-1903 war F. Direktor des Städtischen Krankenhauses am Friedrichshain in Berlin, 1890-1921 Mitglied des Medizinalkollegiums für Berlin und die Mark Brandenburg als Sachverständiger auf den Gebieten der Unfallheilkunde, der Gewerbekrankheiten und der Leibesübungen.

    F. war ein geschätzter Konsiliarius und genoß im Stadtzentrum und Osten Berlins große Popularität. Seine wissenschaftlichen Interessen waren überaus vielseitig. In Heidelberg und Jena beschäftigten ihn besondere pathologisch-anatomische, physiologisch-chemische und pharmakologische Arbeiten. F. arbeitete unter anderem über die Salizylsäure, über Schwefelsäureausfuhr bei Fieber, über Alkaptonurie – eine Stoffwechselkrankheit –, über Quecksilber. Später standen dann vor allem klinische Untersuchungen über Infektionskrankheiten, Hydropsbehandlung, Temperaturmessungen, Klimatherapie, balneologische Probleme und Leibesübungen im Vordergrund seines Interesses. Von besonderer Bedeutung ist seine Arbeit über die Händedesinfektion mit Wasser und Seife und anschließend mit Alkohol. Als allgemein anerkannte Autorität galt F. auf dem Gebiet der Sexualpathologie, besonders des Mannes, die er durch umfangreiche klinische Beobachtungen ausbaute. Der Abgrenzung der verschiedenen Arten der Impotenz widmete er seine Aufmerksamkeit. F. war ein begeisterter Sportler.

  • Werke

    Zur Wirkung d. Salizylsäure, 1875;
    Die gebräuchlichsten Rezeptformeln d. med. Klinik zu Heidelberg, 1877;
    Über Spermatorrhoe u. Prostatorrhoe, 1881;
    Die Krankheiten d. Harn- u. Geschlechtsorgane, 1884, ²1890;
    Unters, u. Vorschr. üb. d. Desinfektion d. Hände d. Arztes …, 1888;
    Die Störung d. Geschlechtsfunktion d. Mannes, 1899, ²1901.

  • Literatur

    F. Kraus, in: Dt. Med. Wschr. 45, 1919, S. 861 f.;
    J. Schwalbe, ebd. 55, 1929, S. 1316;
    E. Dietrich, P. F. 80 J. alt. in: Med. Welt 3, 1929, S. 1203 f.;
    F. Kraus, in: Med. Klin. 25, 1929, S. 1271;
    Goldscheider, Gedächtnisrede, ebd. 26, 1930, S. 1653 f.;
    W. His, ebd. 27, 1931, S. 338;
    ders., P. F. u. d. Hauptwerk s. Lebens, in: Dt. Med. Wschr. 57, 1931, S. 591-93;
    A. Moll, in: Zs. f. Sexualwiss. u. Sexualpol. 16, 1929-30, S. 178-82;
    F. Leppmann, in: Ärztl. Sachverst. Ztg. 36, 1930, S. 225 f.;
    E. Giese u. B. v. Hagen, Gesch. d. med. Fak. d. Frdr.-Schiller-Univ. Jena, 1958;
    Rhdb.;
    Fischer.

  • Porträts

    Phot. (Berlin, Dt. Staatsbibl.).

  • Autor/in

    Manfred Stürzbecher
  • Zitierweise

    Stürzbecher, Manfred, "Fürbringer, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 690-691 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116845864.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA