Lebensdaten
1807 – 1861
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 12963414X | OGND | VIAF: 54415652
Namensvarianten
  • Führer, Robert Johann Nepomuk
  • Führer, Robert
  • Führer, Robert Johann Nepomuk
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Zitierweise

Führer, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12963414X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ignaz, Apotheker;
    1832 Katharina Seidl (1812–89);
    2 S Robert Martin (1838–90), Musiklehrer in P., Otto Joh. (1840–1906), Opernsänger.

  • Biographie

    1817 wurde der musik- und sprachbegabte F. Vokalist im Prager Domchor, 1826 Domorganist, 1830 Lehrer an der Orgelschule und 1839 als Nachfolger seines Lehrers J. A. Vitásek Prager Domkapellmeister; seit 1838 bekleidete er auch die Organistenstelle an der Strahover Stiftskirche. 1845 verlor er wegen Betruges sein Amt; daraufhin verließ er seine Familie und lebte, meist nur vorübergehend, unter anderem in Salzburg (1846–49), München, Augsburg, Freising, Braunau am Inn, Gmunden (1854/55) und Ried im Innviertel. Mit dem Geiger J. Gärtner gab er viele Konzerte. Nachdem F. 1859/60 im Strafhaus Garsten eine Haft abgebüßt hatte – hier wurde der Gefängnisdirektor und Komponist Karl Santner (1819–85) sein Freund –, lebte er in Wien, wo er arm und verlassen im Krankenhaus starb. – F. war einer der begabtesten Musiker Böhmens, reich an Talenten und mit einem großen Können ausgestattet. Doch große Haltlosigkeit und unbedachte Freundschaften brachten ihn mehrfach mit den Gerichten in Konflikt und zwangen ihn zu einem unruhigen Wanderleben als Komponist und Gast bei Mäzenen in Österreich und Bayern. Beim Orgelwettbewerb im Salzburger Dom 1856 erwarb F. mühelos die Palme, obzwar A. Bruckner auch Teilnehmer war. F.s große Werke, die Oratorien und die Es-Dur Messe etwa, führen den klassischen Stil weiter, benutzen teilweise romantisches Gedankengut und werden beachtliche Vermittler des kirchlichen Instrumentalstils; die kleinen, meist nach 1845 geschriebenen wurden wegen der leichten Ausführbarkeit berühmt, doch sind sie weniger bedeutend. Einige Männerchöre wurden preisgekrönt; auch theoretische Schriften fanden weite Verbreitung. – Zeitgenossen und Nachwelt haben den Untergang dieses Meisters der klassizistischen Zeit aufrichtig bedauert.

  • Werke

    W u. a. Etwa 400 kirchl. u. 24 weltl. Kompositionen, darunter 150 Messen, 20 Requiems, Te Deum, 2 Oratorien, Vespern, Litaneien, Hymnen, Psalmen, Gradualien, Offertorien, Antiphonen u. ä., erschienen in München, Augsburg, Wien, Innsbruck, Ried u. Prag;
    Der Landorganist op. 207, Ried 1860 u. ö.Theoret. Schrr. u. a. Der Rhythmus, Prag 1847;
    Musikal.-liturg. Hdb., ebd. o. J. – Themat. Verz. b. Kolowrat, s. L.

  • Literatur

    B. Gf. Kolowrat, R. F., Prag 1912 (W, Jugend-P);
    K. Fraitzl, R. J. N. F., Ein Musikerleben aus d. Biedermeier, in: Das Mühlrad, 1956, Nr. 3;
    Wurzbach V;
    F. Haberl, in: MGG IV, Sp. 1085-88 (W, L, P);
    ÖBL.

  • Autor/in

    Rudolf Quoika
  • Zitierweise

    Quoika, Rudolf, "Führer, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 687 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12963414X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA