Lebensdaten
1659 – 1713
Geburtsort
Kronstadt (Siebenbürgen)
Sterbeort
Kronstadt (Siebenbürgen)
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Pädagoge
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 121873803 | OGND | VIAF: 25470125
Namensvarianten
  • Fronius, Marcus
  • Fronius, Markus
  • Frone, Markus

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Zitierweise

Fronius, Marcus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121873803.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahre Matthias (1522–88), Ratsherr in K., Vf. v. „Der Sachsen in Siebenbürgen Statuta od. Eigen Landrecht“ (Kronstadt 1583, gültig bis 1853);
    V Petrus ( 1686), Pfarrer in Neustadt b. K.;
    M Barbara, T d. Stadtpfarrers Simon Albelius ( 1654) in K.;
    1) 1688 Catharina ( 1692), T d. Senators Stephan Letz in K., 2) Margaretha ( 1708), verw. Mankesch, T d. Pfarrers Caspar Rauß in Neustadt b. K., 3) 1709 Martha ( 1718), verw. Albrich, T d. Stadthannen Bartholomäus Hirscher;
    2 S aus 1), 3 S, 4 T aus 2).

  • Biographie

    Nach gründlicher Vorbildung in seiner Heimat (Neustadt, Kronstadt, Marovásárhely, Hermannstadt) studierte F. 1680-86 sehr erfolgreich in Wittenberg (1682 Magister, mehrere gedruckte Dissertationen und Disputationen) unter anderem bei A. Calov und Johann Deutschmann. Nach Kronstadt zurückgekehrt, bekundete er planvolles erzieherisches Wollen zuerst als Privatlehrer, dann als Lektor des Gymnasiums (1690/91), als Prediger (1691–94), als Pfarrer in Heldsdorf (1695–1701), Rosenau (1701–03) und schließlich als Stadtpfarrer seiner Vaterstadt (1703–13) und Decanus des|Burzenländer Kapitels (1706–13). F. Wirksamkeit fällt in eine Zeit spannungsvoller Wirrungen („Kuruzzenkrieg“). Seine pädagogischen Reformen beziehen den verfallenen Schulunterricht ebenso ein (vergleiche dazu „De studiorum impedimentis…“ 1691, = die „Oratio insinuatoria“ der „Quellen etc.“ VIII siehe unten, und „Consilium de Schola“ 1704 oder 05) wie die Katechisation und die Ausbildung des Nachwuchses für das Pfarr- und Lehramt (Wiedereinführung des Katechismusexamens, „Tusculanae Heltesdenses“ = theologische Lehrgespräche, verschiedene Katechismusschriften). Der Einfluß des Comenius und der geistlichen Bewegung des Spenerschen „Pietismus“ ist, bei allem Festhalten an der reinen lutherischen Lehre, unverkennbar: Die Vertiefung des Glaubens zielt auf die Lebenspraxis. F. ist Verfechter der reinen (siebenbürgisch-sächsischen) Volkssprache (Diaconus Barcensis, 1705). F. Ausstrahlung in Kirche und Gemeinwesen der Siebenbürger Sachsen war groß (Synodale Tätigkeit, Visitationsbüchlein 1708, designierter Bischof 1710).

  • Werke

    Weitere W Neudrucke u. a. in: F. Teutsch, Die siebenbürg.-sächs. Schulordnungen I, 1888, S. 107-31, = MG Paedagogica VI (enthält Consilium de Schola);
    J. Groß (Hrsg.), in: Qu. z. Gesch. d. Stadt Brassó (I-III: Kronstadt, ab VIII: Braṣov-Kronstadt) VI, Kronstadt 1915, S. XXXIII f. u. 408-570;
    dass. VII, ebd. 1918, S. LXII-LXVII, 249-392 (enthält Tagebücher), VIII, H. 1 (enthält „Diaconus Barcensis“, Briefwechsel betr. d. Pietismus. Schrr. z. Schulreform), Beih. zu VIII, 3. u. 4. Stück, 1928 u. 29 (enthält Katechet. Schrr., Predigten);
    ders., M. F. Leben u. Schrr., Kronstadt 1925 (enthält 2 Katechismusschrr. u. Visitationsbüchlein, P);
    ders., Tusculanae Heltesdenses, ebd. 1930;
    C. Werner, Die Generalsynode d. ev. Landeskirche A. B. in Siebenbürgen V. J. 1708, Hermannstadt 1883, S. 29-50 (enthält Synodalgutachten).

  • Literatur

    M. Schmeitzel [Schüler v. F.], Entwurf derer vornehmsten Begebenheiten die sich in Siebenbürgen v. 1700-46 zugetragen haben …, Halle 1746;
    F. Teutsch, Gesch. d. ev. Kirche in Siebenbürgen I, 1921, S. 536 f., II, 1922, S. 74 ff. u. ö.;
    Qu. z. Gesch. d. Stadt Brassó (Kronstadt) VII, Kronstadt 1918, S. LXII-CXXV, CXLVI-CL, 392-422, 614-28, VIII, ebd. 1926, S. 187 f. (zählt nach Th. Tartier, Catalogus Pastorum Barcensium, Hs. ebd. 1751, 88 Hss.);
    H. Jekeli, Unsere Bischöfe, Hermannstadt 1933, S. 130 ff. u. ö.;
    J. Trausch u. F. Schuller, Schriftst.-Lex. d. Siebenbürger Deutschen I, Kronstadt 1868, IV, Hermannstadt 1902 (V in Vorbereitung, hrsg. v. H. Hienz) (zählen 16 Druck- u. 26 Hss. auf);
    RGG³.

  • Porträts

    Aquarell v. T. G. Fronius [S] (Kronstadt, Honterusbibl.). Abb. in: J. Groß, M. F. Leben (s. W);
    Bielz, P -kat. d. Siebenbürger Sachsen, Hermannstadt 1936, in: Archiv d. Ver. f. Siebenbürg. Landeskde. 49, H. 1, S. 30, = W. Goetz (Hrsg.), Hist. Bildkde., H. 5, 1936, S. 30.

  • Autor/in

    Paul Philippi
  • Zitierweise

    Philippi, Paul, "Fronius, Marcus" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 661-662 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121873803.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA