Lebensdaten
1836 – 1917
Geburtsort
Poxdorf bei Forchheim (Oberfranken)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
katholischer Kirchenhistoriker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118535927 | OGND | VIAF: 30328396
Namensvarianten
  • Friedrich, Johann
  • Friedrich, I.
  • Friedrich, J.
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Friedrich, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118535927.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gg. (* 1797), Lehrer, S d. Joh. Frdr. u. d. Katharina Montag;
    M Kunigunda (* 1803), T d. Joh. Schmidt in Bubenreuth u. d. Margaretha Hollfelder.

  • Biographie

    Die Bedeutung F.s liegt wesentlich in seiner engen Verbindung mit Ignaz von Döllinger als dessen Schüler und Hausgenosse, Fach- und Fakultätskollege, Mitstreiter und Leidensgefährte, Nachlaßvollstrecker und Biograph. Nach Ausbildung und Priesterweihe in Bamberg und kurzem Vikariat in Markt Scheinfeld, wo 37 Jahre vorher Döllinger ebenfalls Kaplan gewesen war, wird F. 1859 Döllingers Assistent in München, habilitiert sich 1862 für Kirchengeschichte und wird 1865 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1869/70 ist er auf Döllingers Empfehlung hin als theologischer Berater von Kardinal Hohenlohe in bevorzugter Beobachterposition beim Vatikanischen Konzil in Rom. 1872 ernennt König Ludwig II. den wegen Nichtannahme der vatikanischen Lehren Exkommunizierten zum Ordinarius. 1874/75 ist F. für 2 Semester zur Einrichtung der (alt-) Katholisch-Theologischen Fakultät in Bern beurlaubt, wird 1880 zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt und 1882 infolge seiner kämpferischen kirchenpolitischen Haltung gegen seinen Willen in die philosophische Fakultät versetzt. Anders als Döllinger beteiligte er sich stets aktiv am altkatholischen kirchlichen Leben. – Die F.s Leben schicksalhaft bestimmende Verbindung mit Döllinger wurde geknüpft, als dessen kirchliche Stellung schon in die Krise des Kampfes um die „deutsche historische Schule“ einzutreten begann. Indem dabei eine auf das Ganze der Kirche bezogene Haltung und Arbeit ungewollt mehr und mehr in den Bereich polemischen Außenseitertums rückte, wurde F. mit Döllinger zum Zeugen für die Tragik der Vatikan, Krise im abendländischen Katholizismus. Als Gelehrter behält F. das Verdienst der grundlegenden Zusammenfassung des Materials für die Kenntnis und Beurteilung Döllingers in den 3 Bänden seiner Biographie (1899–1901), die darin auch durch die seitherigen Einzelarbeiten weder ersetzt noch überholt ist. Ähnliches gilt, wenn auch mit größeren Einschränkungen, für die 4 Bände der „Geschichte des Vatikanischen Konzils“ (1877-87), wenn man diese über die Grenzen des abendländischen Kirchenrechtes hinaus im Licht und nach den Normen der Konzilien der Alten Kirche betrachtet. - Doctor theologiae, Dr. phil.honoris causa

  • Werke

    Weitere W u. a. KG Dtld.s I, II, 1, 1867/69 (unvollendet);
    Tagebuch während d. Vatikan. Konzils geführt, 1871, ²1873;
    Zur ältesten Gesch. d. Primates in d. Kirche, 1879;
    Die Konstantin. Schenkung, 1889;
    Joh. Adam Möhler, der Symboliker, 1894.

  • Literatur

    H. Pratz, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1918, S. 69 ff.;
    F. Hacker, J. F. als Führer d. Alt-Kath. Bewegung, in: Internat. Kirchl. Zs., 1918, S. 252-74;
    H. Grauert, in: Jb. d. Ludw.-Maximilians-Univ. München f. d. J. 1914-19, 1927, S. 46-52;
    J. Schnitzler, in: DBJ II, S. 74-81 (u. Tl. 1917, L).

  • Autor/in

    Werner Küppers
  • Zitierweise

    Küppers, Werner, "Friedrich, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 601 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118535927.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA