Lebensdaten
1763 – 1823
Geburtsort
Braunschweig
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116789212 | OGND | VIAF: 303884648
Namensvarianten
  • Fricke, Johann Heinrich Gottlieb
  • Fricke, Johann Heinrich Gottfried
  • Fricke, Johann Heinrich Gottlob

Quellen(nachweise)

Porträt(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fricke, Johann Heinrich Gottlieb, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116789212.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Fricke: Johann Heinrich Gottlieb F., Physiker, geboren zu Braunschweig am 11. December 1763, starb 1823, studirte in Göttingen 1784—1787 Medicin und Chirurgie und promovirte daselbst zum Doctor. Dabei trieb er eifrig Naturkunde und machte größere Reisen durch Holland, Frankreich, sowie durch Nord- und Südamerika. Nach seiner Vaterstadt zurückgekehrt stellte er neben seiner ärztlichen Praxis für sich chemisch-physikalische Versuche an und hielt darüber Privatvorlesungen, zu welchen er die erforderlichen Instrumente auf seine Kosten anschaffte, zum Theil selbst construirte. Seine Bemühungen um erweiterte Anwendung der medicinischen Electricität lenkte die Aufmerksamkeit des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig auf ihn, es wurde ihm ein ansehnlicher Fond zur Vermehrung und Erhaltung der physikalischen Instrumente auf dem Collegium Carolinum in Braunschweig angewiesen und F. im J. 1803 zum Professor an dem unter seiner Leitung stehenden physikalischmedicinischen Institute ernannt. Während der westfälischen Regierungszeit wurde F. im J. 1809 Professor der Naturwissenschaften an der Militärschule in Braunschweig. Nach Wiederherstellung der braunschweigischen Regierung und des Collegium Carolinum erhielt er die Professur der Chemie an dieser Anstalt und nach dem Tode des Professors Knoch auch die der Physik. In dieser Stellung starb er am 14. September 1823. Weniger als Schriftsteller, wie als Lehrer erwarb sich F. großes Verdienst um die von ihm vorgetragenen Wissenschaften, über welche er auch öfter, wie in den J. 1818 und 1820 vor den Prinzen Karl und Wilhelm von Braunschweig und mehreren hohen Staatsbeamten Vorlesungen hielt. Ihm vorzüglich verdankt die bedeutende physikalische Sammlung der jetzigen polytechnischen Hochschule Collegium Carolo-Wilhelminum zu Braunschweig, wenn auch nicht ihre Begründung, doch ihre starke Vermehrung, systematische Anordnung und Vertheilung. Den bedeutendsten Zuwachs erhielt diese Sammlung, um welche manche bedeutende Universität die braunschweigische Anstalt beneiden kann, durch die Uebergabe der Instrumente, welche der bekannte Professor Beireis in Helmstedt der dortigen Universität vermacht hatte und welche auf Fricke's besonderen Betrieb im J. 1815 nach Braunschweig abgeliefert wurden und unter welchen sich manches für die Geschichte der Physik unschätzbare Kleinod befindet, wie z. B. Otto v. Guericke's Originalapparate zur Luftpumpe, namentlich die fast eine Elle im Durchmesser haltenden Halbkugeln, von denen Guericke behauptete, daß, wenn sie luftleer gepumpt, nicht 24 Pferde sie zu trennen vermöchten. — Außer mehreren medicinischen Schriften hat F.|C. P. Funke's „Handbuch der Physik für Schullehrer und Freunde dieser Wissenschaft“, 1804 und 1805, 2 Bde. mit Kupfern, in vollständig neuer und vermehrter Bearbeitung herausgegeben.

    • Literatur

      Marx, Die physikalische Sammlung des herzoglichen Collegii-Carolini in Braunschweig. Ebend. 1831. 8.

  • Autor/in

    Spehr.
  • Zitierweise

    Spehr, Ludwig Ferdinand, "Fricke, Johann Heinrich Gottlieb" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 380-381 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116789212.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA