Lebensdaten
um 1640 – 1727
Geburtsort
Passau
Sterbeort
Passau
Beruf/Funktion
Orgelbauer
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 130586110 | OGND | VIAF: 55258796
Namensvarianten
  • Freundt, Leopold
  • Frynd, Leopold
  • Freund, Leopold
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Orte

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Zitierweise

Freund, Leopold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130586110.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus angesehener Passauer Bürger- u. Orgelbauerfam., zu d. auch gehören: Joh. Gg. (um 1590-1667), baute 1642 d. gr. Orgel im Stift Klosterneuburg, Augustin, besaß um 1657 Werkstätte in Ingolstadt, u. Georg, um 1690 Orgelbauer in Rothenburg (Rottenburg?);
    V (?) Joh. (vor 1615-78), Orgelmacher in P., übernahm 1667 d. Werkstatt;
    Katharina N. N.;
    1 T (* 1680).

  • Biographie

    F. war Schüler der Familienwerkstätte, die wegen der großen Kunstliebe der Passauer Fürstbischöfe und der weiten Ausdehnung der Passauer Diözese mit Arbeit gut versorgt war und Berühmtheit erlangte. Zu der fast gleichzeitig bestehenden Orgelbauwerkstätte der Familie Putz in Passau bestanden gute Beziehungen. 1678 übernahm F. die Familienwerkstätte und leitete diese bis zu seinem Tode; dann ging sie in Ermangelung männlicher Erben an Ignaz Egedacher über, der schon seit 1690 darin als Werkmeister tätig war. – F.s Orgelbauten sind ohne die des Johann Georg Freund kaum denkbar; dieser war in seinem Schaffen noch der Renaissance verpflichtet, suchte jedoch neue Wege und konnte die neue barocke Stilmanier ausbauen. F.s Stil wurzelt im Hochbarock und ist gewissermaßen ein Abschluß jener Stilformen, die Johann Georg Freund beim Bau der Klosterneuburger Orgel zuerst angewendet hatte. Der Stilwandel läßt sich an diesem Werke ebenso ablesen wie an der 3mal geplanten Domorgel von Passau, die 1687 erstellt wurde. Mit der Verwendung von vielchörigen Mixturen, Zungenstimmen älterer Bauart, der Einführung von Streichern und Verwendung von Holzregistern fand F. die ihm entsprechenden Stilmittel. Sein Stil wurzelt in der alten Zeit, ebenso wie er die neue formt; ein großer Bogen überspannt Früh- und Hochbarock und umfängt zugleich die Orgelspielkunst der zeitgenössischen süddeutschen Meister. Diese Kunst bildet den Höhepunkt der 1. Passauer Orgelbauschule.

  • Werke

    W Orgeln u. a. Geiersberg, 1660;
    Seitenstetten, Stiftskirche II/19 (= II Manuale, 19 klingende Stimmen), 1682;
    Kremsmünster, Stiftskirche II/20, 1682;
    Passau, Dom II/23, 1687;
    St. Florian, Marienkapelle I/10, Brunnenthal I/9, 1715. – Zu Joh. Gg.: Ardagger, Stiftskirche I/10, 1620 (später erweitert);
    Klosterneuburg, Stiftskirche III/34, 1638/42;
    Klosterneuburg, Chororgel, 1648.

  • Literatur

    R. Quoika, Die altösterr. Orgel d. späten Gotik, d. Renaissance u. d. Barock, 1953;
    ders., Die Passauer Orgelbauschule u. ihr Wirken in Österreich, in: Tagungsber. d. II. Internat. Kongresses f. Kirchenmusik in Wien 1954, 1955;
    ders., in: MGG IV, Sp. 931-33 (W, L, auch f. d. Fam.);
    O.|Eberslaller, Orgeln u. Orgelbauer in Österreich, 1955.

  • Autor/in

    Rudolf Quoika
  • Zitierweise

    Quoika, Rudolf, "Freund, Leopold" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 412-413 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130586110.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA