Lebensdaten
1783 – 1846
Geburtsort
Stadtsulza (Thüringen)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Komponist ; Musikkritiker ; Theologe ; Dichter
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118687301 | OGND | VIAF: 47556228
Namensvarianten
  • Fink, Christian Gottfried Wilhelm
  • Edinhard, Gustav (Pseudonym)
  • Fink, Gottfried Wilhelm
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Zitierweise

Fink, Gottfried Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687301.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gottfr., Meister u. Fabr.;
    M Caroline (* 1760), T d. Meisters u. Fabr. Joh. Michael Holl;
    1) N. N., 2) Henriette Wilh. Nicolai ( 1848);
    K (fast alle früh †), u. a. Charlotte ( 1843), Pianistin.

  • Biographie

    F.s Begabung wurde früh erkannt. Er bezog, durch Herder empfohlen, 1804 die Universität Leipzig (Theologie, Geschichte, Literatur, Musik). 1812-27 Begründer und Leiter einer Erziehungsanstalt und vorübergehend in nichtbeamteter Predigertätigkeit, widmete F. seine Lebensarbeit der Publizistik und Musikerziehung (1838-43 Lehrauftrag in der Philosophischen Fakultät Leipzig), für die er zahlreiche didaktische, methodische und musikhistorische Schriften verfaßte. Er ist als Redakteur der Allgemeinen Musik-Zeitung (1828–41) und Mitarbeiter an Enzyklopädien (Brockhaus Conversations-Lexikon; Universales Lexikon der Tonkunst von G. Schilling; Allgemeine Encyclopädie von Ersch und Gruber) eine weit über den lokalen Rahmen Leipzigs führende Persönlichkeit, getragen von einer starken Verantwortlichkeit in allen Fragen der musikalischen Bildung. Zahlreiche internationale Ehrungen unterstreichen die bedeutsame Rolle F.s, die, von den Ideen der Vormärzbewegung erfüllt, ein lebendiger Spiegel der zeitgenössischen dialektischen Auseinandersetzung ist, mit einer Tendenz gegen die neuromantische Schule. Als Herausgeber des „Musikalischen Hausschatzes der Deutschen“ (1844/45, 121904, über 1000 Lieder und Gesänge), eines Kindergesangbuches und eigener volksliedhafter Weisen (mit eigenen Texten, die zum Teil volkstümlich wurden) trug F. zur Pflege der musikalischen Folklore und Hausmusik wesentlich bei.

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Leipzig 1838);
    Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Künste (1841).

  • Literatur

    ADB VII;
    G. Kraft, Btrr. z. Musikgesch. d. Vormärz, 1960;
    W. Bötticher, in: MGG IV, Sp. 223-27 (W, L, P);
    Kosch, Lit.-Lex. (W).

  • Autor/in

    Günther Kraft
  • Zitierweise

    Kraft, Günther, "Fink, Gottfried Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 159-160 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687301.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Fink: Gottfried Wilhelm F. (pseudonym Gustav Edinhard), musikalischer und theologischer Schriftsteller, auch Componist und Dichter, wurde geboren den 7. März 1783 in Stadt Sulza an der Ilm und erhielt schon frühzeitig Musikunterricht durch den nicht unbekannten Cantor Greßler. Auch während seines Besuches der Stadtschule zu Naumburg setzte er seine Musikstudien fort. Mit der früh erwachenden Neigung zur Dichtkunst entwickelte sich die Liebe zur Composition, die durch seine Stellung als Präceptor in der Kirche und Chorpräfect noch befördert wurde. In Leipzig, wo er 1804—7 heologie studirte, erschienen bei Hofmeister und Kühnel seine ersten Compositionen: Lieder, „Häusliche Andachten“, Volkslieder und dergl. für eine oder mehr Stimmen. 1808 schrieb er seine erste musikalische Abhandlung, „Ueber Tact. Tactarten und ihr Charakteristisches“, welche in der Allgemeinen musikalischen Zeitung abgedruckt wurde. Von 1811—16 fungirte F. als Vicar an der reformirten Kirche zu Leipzig, 1812 gründete er dort eine Erziehungsanstalt, der er als Director von 1813—27 vorstand. In diesem Jahre übernahm er die Redaction der Allgemeinen musikalischen Zeitung, welche er bis 1842 führte. 1841 ward er Privatdocent der Musikwissenschaft an der Leipziger Universität und starb auf einem Ausfluge in Halle am 27. August 1846. F. hat eine außerordentliche Thätigkeit als Schriftsteller entwickelt. Außer einer Menge Aufsätze und Recensionen, die er in den verschiedensten musikalischen, litterarischen und theologischen Zeitschriften veröffentlichte, sind insbesondere folgende Arbeiten von ihm zu erwähnen: „Musikalischer Hausschatz der Deutschen", eine Sammlung von 1000 Liedern und Gesängen (1843, 8. Aufl. 1866), „Die deutsche Liedertafel", eine Sammlung von 100 vierstimmigen Männergesängen (1846, neue Ausgabe 1863) „Musikalische Grammatik" (2. Aufl. 1839), „Wesen und Geschichte der Oper" (1838), „Erste Wanderung der ältesten Tonkunst, als Vorgeschichte oder erste Periode derselben" (1841), „System der musikalischen Harmonielehre" (1842), „Der neumusikalische Lehrjammer oder Beleuchtung der Schrift: die alte Musiklehre im Streit mit unserer Zeit", von Marx (1842). Außerdem gab er „Gedichte" (1813), „Geschichte und Wesenheit der Religionen“ (1843) und anderes heraus. Aus seinem Nachlaß erschien „Musikalische Compositionslehre“ (1847).

  • Autor/in

    Fürstenau.
  • Zitierweise

    Fürstenau, Moritz, "Fink, Gottfried Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 17-18 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687301.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA