Lebensdaten
1950 – 2008
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Bielefeld
Beruf/Funktion
Informatiker
Konfession
konfessionslos
Namensvarianten
  • Wegener, Ingo

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Zitierweise

Wegener, Ingo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz139568.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Werner Heinrich (1924–90), Speditionskaufm. in Bremen;
    M Gisa Lübsin (1925–96);
    Bremen 1975 Christa (* 1952), Math., Studiendir., stv. Schulleiterin d. Ratsgymn. in Bielefeld, T d. Kurt Mürbe (1923–98), Berufssoldat, u. d. Anneliese Schall (1923–2012).

  • Biographie

    Nach seinem Abitur 1969 in Bremen studierte W. Mathematik und Soziologie an der Univ. Bielefeld, wo er 1976 bei Rudolf Ahlswede (1938–2010) mit der Dissertation „Boolesche Funktionen, deren monotone Komplexität fast quadratisch ist“ zum Dr. math. promoviert wurde. 1981 in Bielefeld für Mathematik habilitiert, war er seit 1980 Gastprofessor, dann Professor für Informatik an der Univ. Frankfurt/M. Von 1987 bis zu seinem Tod forschte und lehrte W. als Inhaber des Lehrstuhls Informatik 2 an der TU Dortmund. Rufe an die Universitäten Würzburg (1983) und Koblenz (1990) lehnte er ab.

    W.s wissenschaftliches Werk erstreckt sich auf zahlreiche Gebiete der theoretischen Informatik mit einem Schwerpunkt in der Algorithmik und Komplexitätstheorie. Mit Ahlswede verfaßte er die Monographie „Suchprobleme“ (1978, russ. 1982, engl. 1987), in der auf neuartige Weise verschiedene Aspekte des Suchens aus Sicht der Kombinatorik und Algorithmik untersucht wurden. Zur Schaltkreiskomplexität und Theorie paralleler Rechnermodelle publizierte er 1987 das weltweit führende Standardwerk über Schaltkreistheorie „The Complexity of Boolean Functions“ und 2000 „Branching Programs and Binary Decision Diagrams“. Er leistete wichtige Beiträge zur Begründung einer Methodik für die exakte Analyse heuristikbasierter Algorithmen, etwa evolutionärer Algorithmen.

    W. schrieb einflußreiche Lehrbücher, wie „Theoretische Informatik, eine algorithmische Einführung“ (1993, ³2005) und „Kompendium Theoretische Informatik, eine Ideensammlung“ (1996), die in vielen Curricula dt. Hochschulen zur Grundlage für ein- und weiterführende Kurse zur theoretischen Informatik wurden. Er engagierte sich u. a. als Mitglied der Bundesjury Mathematik/ Informatik von „Jugend forscht“ 1989–98 (Vors. 1993–96) und als Vorsitzender des Auswahlausschusses für den Bundeswettbewerb Informatik 1995–2001 für Nachwuchs der Informatik.

    Zu seinen Schülern zählen Beate Bollig, Thomas Hofmeister, Thomas Jansen, Martin Sauerhoff, Detlef Sieling, Carsten Witt, Philipp Wölfel sowie – mit Habilitation bei W.Paul Fischer, Piotr Krysta und Friedhelm Meyer auf der Heide.

  • Auszeichnungen

    |Fachgutachter f. Informatik d. DFG (1992–2000, Vors. 1996–2000);
    Mitgl. d. Nordrhein-Westfäl. Ak. d. Wiss. u. d. Künste (2001), d. Dt. Ak. d. Technikwiss. „acatech“ (2002), d. Leopoldina (2004) u. d. Wiss.rats (2004);
    Zuse-Medaille d. Ges. f. Informatik (2006);
    – I.-W.-Lernzentrum d. Univ. Frankfurt/M.

  • Werke

    Weitere W Highlights d. Informatik, 1996 (Hg.);
    Komplexitätstheorie, Grenzen d. Effizienz v. Algorithmen, 2003, engl. 2005.

  • Literatur

    |M. Dietzfelbinger, in: Theoretical Computer Science 410, 2009, S. 4446 f. (P);
    ders., I. W., seine Bücher, in: Informatik-Spektrum 33, 2010, S. 489–98;
    Christa Wegener-Mürbe, in: V. Wehefritz (Hg.), Ll. v. eigener Hand, Biogr. Archiv Dortmunder Univ.-Professoren u. -Professorinnen 15, 2009 (W-Verz., P, im Internet);
    Wi. 2000.

  • Autor/in

    Wolfgang Thomas
  • Zitierweise

    Thomas, Wolfgang, "Wegener, Ingo" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 546-547 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz139568.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA