Lebensdaten
1873 – 1960
Geburtsort
Pöhlde bei Herzberg (Harz)
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Ingenieur ; Manager
Konfession
evangelisch
Namensvarianten
  • Wedemeyer, Carl Otto Wilhelm
  • Wedemeyer, Otto
  • Wedemeyer, Carl Otto Wilhelm
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Zitierweise

Wedemeyer, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz139507.html [30.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit d. 15. Jh. nachweisbarer Fam.; V August (* 1829), Lehrer in P., seit etwa 1883 in Hameln, S d. Johann Christian (1791–1856) u. d. Caroline Wilhelmine Magdalena v. Werder (1793–1866); M Caroline (1839–1919), T d. Heinrich Jacob Sindram (1804–54) u. d. Dorothee Caroline Henriette Christiane Bottger (1802–86), alle aus Förste b. Osterode; Braunschweig 1900 Else (1878–1956), aus Kassel, T d. Hermann Fröhlich, u. d. Martha Gallasch, beide zuletzt in Eisenach; 3 S.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1892 in Hameln studierte W., unterbrochen durch den Militärdienst, 1892–99 in Braunschweig, Hannover und nochmals Braunschweig Maschinenbau (Reg.bauführer 1899). Während erster beruflicher Tätigkeit in Gießereien in Hannover und Sterkrade (Gutehoffnungshütte, GHH) holte er 1903 das Diplom-Hauptexamen nach und wurde 1904 an der TH Braunschweig bei Arthur Lüdicke (1851–1940) zum Dr.-Ing. promoviert. 1906 übertrug ihm August Thyssen (1842–1926) die Leitung der Gießerei in Mülheim, wenig später auch der dortigen Maschinenbauwerkstätten. In Thyssens Auftrag absolvierte W. 1909 eine Studienreise durch die USA, um sich über die technischen Entwicklungen in der Gießerei- und Maschinenindustrie zu informieren. Die dabei gesammelten Erkenntnisse wandte W. beim Aufbau des Hüttenwerks in Duisburg-Meiderich an, wo er ein neues Verfahren zur Roheisenherstellung und die kostensenkende Rüttelformmaschine einführte.

    1913 wechselte W. als Direktor des Werks Sterkrade zur GHH und wurde zum stellv. Vorstandsmitglied des „Actienvereins für Bergbau und Hüttenbetrieb, Gutehoffnungshütte“ berufen. Damit zählte er zum engeren Kreis von Managern, die der Vorstandsvorsitzende Paul Reusch (1868–1956) in die Leitung des Konzerns einbezog. Während der revolutionären Unruhen 1918 / 19 unterstützte W. dessen konfrontativen Kurs gegenüber Arbeiterräten und Gewerkschaften. Seit 1918 vertrat er die Interessen der GHH im Aufsichtsrat der „Deutsche Werft AG“, Anfang 1920 wurde er Mitglied des GHH-Vorstands. In den 1920er Jahren betrieb er die Modernisierung und Erweiterung einzelner Abteilungen des Sterkrader Werks, darunter die Kesselschmiede, die Brückenbausparte sowie die Errichtung einer Schiffswerft im Walsumer Hafen, womit er den Leitgedanken des Unternehmens, eigene Rohstoffe bis zum Fertigprodukt zu verarbeiten, konsequent umsetzte. Daneben akquirierte er auf Geschäftsreisen in die Türkei und nach China Aufträge für die GHH, z. B. für den Bau von Hüttenwerken. Gegen Ende der 1920er Jahre kühlte sich das Verhältnis W.s zu Reusch aufgrund von unternehmenspolitischen und -organisatorischen Differenzen ab. Seit 1932 im Ruhestand, lebte W. in Wiesbaden, seit 1957 in Essen.

  • Auszeichnungen

    |Mitgl. d. Kuratoriums d. Duisburger Hüttenschule, d. techn. Hauptausschusses f. Gießereiwesen, d. Beirats d. Dt. Normenausschusses;
    Vorstandsmitgl. u. Mitgl. d. Vorstandsrats d. Ver. Dt. Eisenhüttenleute;
    E. K. am weiß-schwarzen Bande;
    Ehrenzeichen d. Dt. Roten Kreuzes.

  • Werke

    |Über d. Verwendung v. Mangannetzen als Entschweflungsmittel b. Schmelzen v. Gusseisen, Diss. TH Braunschweig 1904;
    Der Einfluß e. längeren Erhitzung auf d. Auskristallisation v. gebundenem Kohlenstoff im Gußeisen, in: Stahl u. Eisen 46, 1926, S. 557–60.

  • Literatur

    |Nekr. in: Stahl u. Eisen 80, 1960, Nr. 10, S. 720 (P);
    E. Maschke, Es entsteht e. Konzern, Paul Reusch u. d. GHH, 1969, passim;
    P. Langer, Macht u. Verantwortung, Der Ruhrbaron Paul Reusch, 2012, passim;
    Ch. Marx, Paul Reusch u. d. Gutehoffnungshütte, 2013, passim;
    Wenzel;
    Rhdb. (P);
    Qu Rhein.-Westfäl. Wirtsch.archiv, Bestand GHH.

  • Autor/in

    Werner Bührer
  • Zitierweise

    Bührer, Werner, "Wedemeyer, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 535 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz139507.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA