Lebensdaten
1923 – 2007
Geburtsort
Berlin-Südende
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Diplomat ; Journalist ; Politiker
Konfession
-
Namensvarianten
  • Wechmar, Rüdiger Irnfried Eberhard Maximilian Joachim Freiherr von
  • Wechmar, Rüdiger Freiherr von
  • Wechmar, Rüdiger Irnfried Eberhard Maximilian Joachim Freiherr von

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Zitierweise

Wechmar, Rüdiger Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz139442.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus thür. Adelsfam.;
    V Irnfried (1899–1959), Offz., nahm am 1. u. 2. Weltkrieg teil, 1945 Oberst d. Res., in brit. Kriegsgefangenschaft, Korrespondent in Bonn u. a. f. United Press Internat. (UPI), Gründungsmitgl. u. erster Vors. d. Bundespressekonf. in Bonn, Chefred. 1951 v. „Soldat im Volk“, ab 1953 „Dt. Soldatenztg.“ (DSZ), S d. Eberhard (1866–1929), aus Köslitz, preuß. Rittmeister, Gutsbes., Schriftst., Ehrenrr. d. Johanniterordens, u. d. Friederike (Frieda) Freiin v. Wechmar (1876–1969), aus Mannheim;
    M Ilse (* 1895, 1] 1919–20 Thilo v. Trotha, 1874–1929, preuß. Major, Hofmarschall, s. NDB 26*), aus Posen, T d. Max v. Binzer (1866–1942), preuß. Hptm., Geschäftsführer d. Dt. Flottenver., 1899 Chefred. d. „Elbinger Ztg.“, Mitarb. d. „Berliner Neuesten Nachrr.“, u. d. Elsbeth Helling (1867–1957);
    Ov Eberhard (1897–1934, 1] 1921–25 Annemarie v. Binzer, * 1893, 1] 1915–18 Rudolf Penner, Dr. med., Facharzt f. Gynäkol., Schw d. Ilse v. Binzer, s. o. 2] 1928 Annemarie Euen, * 1904), Gutsbes., Oberlt., SA-Führer, im Zuge d. sog. „Röhm-Putsches“ ermordet;
    1) Heidelberg 1947 1961 Rosemarie (1926–85), aus Rohrbach b. Heidelberg, T d. Paul Warlimont (1896–1975), Dipl.-Ing., Betriebsdir. d. Maschinenfabr. Hofherr u. Schrantz in Wien, zuletzt in M., u. d. Cornelia Fretter-Pico (1897–1968), aus Verden/ Aller, 2) Bremen 1961 Susanne (* 1940), aus Königsberg (Pr.), T d. Bernhard Woldenga (1901–99), Oberst d. Luftwaffe, Fliegerführer Balkan im 2. Weltkrieg, kaufm. Dir., u. d. Erika Wenzel;
    1 S aus 1) Alexander, 1 T aus 1) Stephanie, 1 T aus 2) Yvonne.

  • Biographie

    W. wurde seit 1935 auf einer „Nationalpolitischen Erziehungsanstalt“ (Napola) ausgebildet, bestand 1941 das Notabitur, meldete sich anschließend freiwillig zum Kriegsdienst und wurde unter Feldmarschall Erwin Rommel (1891–1944) in Afrika in dem Regiment eingesetzt, das zuvor sein Vater geführt hatte. 1943 geriet er im Rang eines Leutnants in amerik. Kriegsgefangenschaft und wurde in die USA gebracht, wo er während der Gefangenschaft einen Korrespondenzkurs in Journalismus an der Univ. of Minnesota belegte. 1946 kam er frei.

    Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er als Journalist für die Deutsche Presseagentur (DDP) und danach für United Press, deren Bonner Büro er 1948–58 leitete.

    1950 gehörte er zu den Mitbegründern der Bundespressekonferenz. 1958 wurde W. in den Auswärtigen Dienst berufen und arbeitete als Pressereferent des dt. Generalkonsulats in New York. 1963 wechselte er zurück in den Journalismus und war bis 1968 ZDF-Auslandskorrespondent und Leiter des Osteuropa-Fernsehstudios in Wien. Anschließend kehrte er als Leiter des Informationsbüros der dt. Botschaft in den USA an das Generalkonsulat nach New York zurück.

    1969 wurde W. unter Bundeskanzler Willy Brandt (1913–92) stellv. Regierungssprecher, 1973 Regierungssprecher der sozialliberalen Regierung. 1971 trat er der FDP bei. Nach dem Rücktritt Brandts kehrte W. 1974 als Botschafter an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei den Vereinten Nationen in den diplomatischen Dienst zurück. 1977 / 78 dt. Vertreter im UN-Sicherheitsrat, war er für zwei Monate turnusgemäß auch dessen Präsident sowie 1980 / 81 Vorsitzender der 35. UN-Generalversammlung. 1981–83 war er Botschafter in Rom, 1983–88 in London. 1989 zog er als FDP-Spitzenkandidat in das Europ. Parlament ein, wo er u. a. Mitglied im Sonderausschuß Deutsche Einheit war. 1994 schied er aus dem Europaparlament aus.

    W. beförderte als Botschafter bei den Vereinten Nationen die Wiedereinbindung der Bundesrepublik als gleichberechtigtes Mitglied in die Völkergemeinschaft und trug auch als Präsident der UN-Vollversammlung zu einem gesteigerten Ansehen Deutschlands in der Welt bei. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls.

  • Auszeichnungen

    |Gr. BVK (1980);
    Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille d. Dt. Ges. f. d. Vereinten Nationen (1981);
    Honour Knight Grand Cross d. brit. Royal Victorian Order (1986);
    Wolfgang-Döring-Medaille (1987);
    Mitgl. d. Dt. Ges. f. Ausw. Pol. (1989);
    Repräsentant d. United Service Organization (USO) f. Dtld.;
    Mitgl. im Kuratorium d. Atlantik-Brücke.

  • Werke

    |Der Grundvertrag, Vertrag über d. Grundlagen d. Beziehungen zw. d. Bundesrep. Dtld. u. d. Dt. Demokrat. Rep. v. 21. Dez. 1972, 1973 (Vorwort);
    Die Bundesrep. Dtld. in d. Vereinten Nationen, Chancen u. Grenzen unserer Mitwirkung, Vortrag, geh. in Bonn am 28. Mai 1979, 1979;
    A Global Round of Negotiations, A Challenge for the Rest of Our Century, 1983;
    Akteur in d. Loge, Weltläufige Erinnerungen, 2000 (P).

  • Literatur

    |SZ v. 16. 9. 1988, 22. 3. 2000 u. 18. 10. 2007;
    FAZ v. 15. 11. 2003 u. 18. 10. 2007;
    Qu Akten z. Ausw. Pol. d. Bundesrep. Dtld., Bde. 1974–1986, 2005–2017 (s. Reg.);
    zur Fam.: GHdA 69, Frhrl. Häuser A XI, 1979, S. 558 f.

  • Autor/in

    Thomas Jäger
  • Zitierweise

    Jäger, Thomas, "Wechmar, Rüdiger Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 520 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz139442.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA