Lebensdaten
1806 – 1880
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 13592457X | OGND | VIAF: 39640965
Namensvarianten
  • Eybl, Franz
  • Eybl

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Eybl, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13592457X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christoph (* 1779), Tischlergeselle, S eines Wirtschaftsverwalters in Böhmen;
    M Magdalena Ther. (* 1781), Handarbeiterin, T des Hutmachermeisters Peter Nagel;
    ⚭ Antonia Jordan (1803–56);
    2 T.

  • Biographie

    Kaum 11jährig wurde E. in die Erzverschneidungsschule der Wiener Akademie aufgenommen. 1817 trat er in J. Mössmers Abteilung für Landschaftsmalerei über; 1821 wurde er als Historienzeichner Schüler J. B. Lampis und F. Caucigs, sodann in der Historienmalerei bis 1828/29 Schüler J. P. Kraffts (1825 Gundelpreis, 1828 Lampipreis). Mit Genrebildern, Bildnisminiaturen und Porträts beschickte er seit 1826 Ausstellungen und erfreute sich bei wohlhabenden Bürgern, Adel und Hof steigender Beliebtheit. 1833 zeigte er im Porträt des Malers F. Wipplinger (Wien, Österreichische Galerie, Wiederholung von 1845 im Städtischen Museum) bereits jene Meisterschaft in der Wiedergabe alles Stofflichen und jene wunderbare Ausgeglichenheit im Kolorit, die für die ganze folgende Produktion charakteristisch ist. Mit dem duftig hingehauchten Bilde der Gräfin Therese Schaffgotsch (1835, Städtisches Museum) debutierte er als Aquarellmaler, eine „Schmiede zu Gosau“ (1835) führte erstmals ins Salzkammergut, dessen Berge und Seen E. mit Vorliebe als Hintergrund wählte. 1849 entstand das Bildnis von Dr. C. Groß, das durch ungeschminkten Naturalismus und delikaten Farbenauftrag zu den besten Leistungen E.s gehört (2 Fassungen, Österreichische Galerie, Städtisches Museum). Das reiche malerische Schaffen fand seine Ergänzung zwischen 1830 und 1854 in außerordentlich fruchtbarer Tätigkeit E.s als Bildnislithograph, mit welcher er sich unmittelbar an die Seite J. Kriehubers stellte. In rund 400 durch besondere Treffsicherheit und Noblesse der Auffassung gekennzeichneten Blättern hinterließ er eine ganze Galerie des Hofes, des österreichischen und ungarischen Hochadels, des hohen Klerus, der Generalität sowie der Künstler und Gelehrten, wobei er nicht selten Entwürfe anderer Künstler auf den Stein übertrug. 1853 wurde E., schon seit 1843 „Kunstmitglied“ der Akademie, zum Kustos an der Gemäldegalerie im Belvedere, 1867 auch zum Lehrer an der kaiserlichen Restaurieranstalt ernannt. Seit dieser Berufung beschränkte sich E. auf das Kopieren und Restaurieren alter Meister. Als er starb, war er in Wien fast vergessen, erst die Nachlaßversteigerung 1881 (bei J. C. Wawra) brachte ihn wieder in Erinnerung. Heute gilt der bescheidene, im Leben so stille, in sich gekehrte Mann als einer der feinsten und meistgeschätzten Vertreter der Wiener Biedermeier-Malerei.

  • Werke

    Weitere W u. a. Bettler (1837 Wien, Städt. Mus., 2. Fassung 1856 ebd., Österr. Gal.); Mädchen auf d. Kirchhof, 1838 (Berlin, Nat.Gal.);
    Erdbeerverkäuferin aus Hallstatt, 1844 (Wien, ehem. Liechtensteingal.);
    Jäger, 1846 (ebd.);
    Bäuerin auf d. Kirchgang, 1847 (Österr. Gal., 2. Fassung 1856);
    Porträts: Knabenbildnis Jos. Latour v. Turmberg, 1926 (Wien, Städt. Mus.);
    Burgschausp. M. Wildauer, Abb. in: Kunst dem Volk, Aug. 1944;
    F. Lieder, 1848 (Wien, Städt. Mus.);
    Erzhzg. Maximilian, 1849;
    F. Steinfeld, 1860 (Wien, Städt. Mus.);
    Burgschausp. H. Anschütz, 1861; Abb. weiterer W b. H. Ankwicz v. Kleehoven (s. L).

  • Literatur

    C. Bodenstein, Hundert J. Kunstgesch. Wiens 1788-1888, 1888, S. 54 ff. (W-Verz.);
    F. v. Boetticher, Malerwerke d. 19. Jh. I, 1891, S. 283;
    L. Hevesi, Österr. Kunst im 19. Jh., 1903, S. 73 f, (Abb.), 93;
    L. Grünstein, F. E., in: Österr. Rdsch. 6, H. 76 v. 12.4.1906, S. 492 ff.;
    Ein Jh. österr. Malerei 1800-1900, hrsg. v. H. O. Miethke, 1905 ff. Lfg. VI (mit 3 Tafeln);
    E. Leisching, Die Bildnisminiatur in Österreich, 1907, S. 200;
    Amtl. Berr. a. d. kgl. Kunstslgg. 29, Berlin 1907/08, Sp. 99 (Abb. 69), 101;
    K. Hoeß, Johann II., Fürst v. Liechtenstein u. d. bild. Kunst, 1908, S. 109, 127, 177;
    Österr. Kunsttopogr. V, 1911, S. 292 f.;
    F. Ottmann, Von Füger bis Klimt, 1923, S. 16-28. XVIII (Abb.);
    E. H. Zimmermann, Das Alt- Wiener Sittenbild, 1923, S. 15 f., 29, 65 ff. (Abb.);
    B. Grimschitz, Die österr. Zeichnung im 19. Jh., 1928, S. 76, 83, Abb. 87;
    ders., Maler d. Ostmark im 19. Jh., 1940, S. 14, Taf. 45 f.;
    L. Golscheider, Fünfhundert Selbstporträts, 1936, Nr. 404 (Selbst- P m. d. Hut);
    H. Ankwicz v. Kleehoven, F. E., in: Kunst dem Volk, 6. Jg., F. 8, Aug. 1944, S. 12 (Abb.);
    H. Schöny, Kleine Ahnentafeln großer Maler, in: Adler 15, 1948, S. 177 f.;
    K. Kobald,|Alt-Wiener Maler, in: Kunst ins Volk IV, 1952, S. 274, 281, 286 f.;
    Wurzbach IV;
    ThB.

  • Porträts

    Selbst-P: ohne Hut mit Spitzbart (Wien, Österr. Gal.), Abb. in: Ankwicz v. Kleehoven, s. L; mit breitkrempigem grauem Hut u. Vollbart (ebd.), Abb. in: Kat. d. Österr. Gal., 1924, S. 45;
    in Uniform (Wien, Städt. Mus.).

  • Autor/in

    Hans Ankwicz von Kleehoven
  • Zitierweise

    Ankwicz von Kleehoven, Hans, "Eybl, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 708-709 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13592457X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA