Lebensdaten
1924 – 2013
Geburtsort
Kaiserslautern
Sterbeort
Kaiserslautern
Beruf/Funktion
Fußballspieler
Konfession
evangelisch
Namensvarianten
  • Walther, Ottmar Kurt Hermann
  • Walther, Ottmar
  • Walther, Ottmar Kurt Hermann
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Zitierweise

Walther, Ottmar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz138744.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Fritz (s. 1);
    Kaiserslautern 1948 Anneliese N. N. ;
    1 S Ottmar (* 1950).

  • Biographie

    Nach dem Volksschulbesuch in Kaiserslautern begann W. dort 1938 eine Lehre als Autoschlosser. Seit 1932 spielte er in der Jugendmannschaft des 1. FC Kaiserslautern, 1940 wechselte er als Mittelstürmer in die Herrenmannschaft, in der auch sein Bruder Fritz spielte. 1942 meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst in der Marine und geriet 1944 nach schwerer Verwundung am Knie in amerik. und engl. Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Während des Kriegs hatte W. als „Kriegsgastspieler“ bei Holstein Kiel (3. Platz d. Dt. Meisterschaft 1943) und dem Cuxhavener SV gespielt. Nach Kaiserslautern zurückgekehrt, absolvierte er 1946–59 275 Spiele für den 1. FC Kaiserlautern, in denen er 295 Tore schoß. 1951 und 1953 wurde er mit seinem Verein Dt. Meister, 1947–57 elf Mal Meister der Oberliga Südwest. Angebote anderer Vereine schlug der heimatverbundene W. stets aus.

    1943 wurde W. von Reichstrainer Sepp Herberger (1897–1977) zu einem Lehrgang der dt. Nationalmannschaft eingeladen, der kriegsbedingt nicht mehr stattfand. 1950 absolvierte er sein erstes Länderspiel gegen die Schweiz, 20 weitere, in denen er insgesamt zehn Tore schoß, folgten bis zu seinem Abschied aus dem Nationalteam 1956 in Berlin im Spiel gegen England. Höhepunkt von W.s Spielerkarriere war der Sieg im Endspiel der Weltmeisterschaft 1954 in Bern über die ungar. Auswahl.

    Nach kurzzeitiger Tätigkeit als Kurierfahrer für das Ernährungsamt betrieb W. 1953–70 eine Tankstelle in Kaiserslautern und war dann bis 1984 bei der dortigen Stadtverwaltung tätig. W. hatte zeitweise Probleme, seine Popularität als Weltmeister zu verkraften, was u. a. zu einem Selbstmordversuch führte. An Alzheimer erkrankt, lebte er zuletzt in einem Altenheim in Kaiserslautern.

    Der robuste, schnelle W. galt in den 1950er Jahren neben dem Ungarn Nandor Hidegkuti (1922–2002) als Prototyp des beweglichen Mittelstürmers, der auch auf die Flügel auswich und nach hinten arbeitete. Wegen seiner ständigen Positionswechsel, mit denen er seine Gegner bei der Weltmeisterschaft 1954 verwirrte, wurde er als „Phantom“ bezeichnet. W. war die ideale Ergänzung zu seinem technisch versierten Bruder Fritz, in dessen Schatten er zeitlebens stand, und wichtiger Teil des „Kaiserslauterner Blocks“ in der dt. Nationalmannschaft.

  • Auszeichnungen

    |Silbernes Lorbeerbl. d. Bundesrep. Dtld.;
    Gr. BVK u. Ehrenschild d. Dt. Fußballbunds (2004);
    – O.-W.-Tor, Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern (2004);
    O.-W.-Zug d. Dt. Bahn (2005);
    O.-W.-Str., Kaiserslautern (2014).

  • Literatur

    | W. Skrentny (Hg.), Teufelsangst vorm Erbsenberg, Die Gesch. d. Oberliga Südwest 1946–1963, 1996;
    J. Bitter, Dtld.s Fußball-Nat.spieler, Das Lex., 1997;
    M. Garthe u. H.-P. Schössler (Hg.), Der Mythos v. Bern u. seine Pfälzer Fußballweltmeister, 2004 (P);
    Fußballweltmeisterschaft 1954 in Bern, hg. v. DSV Dt. Sportverlag, [2004] (P);
    L. Knieriem u. H. Grüne, Spielerlex. 1890–1963, 2006;
    G. Rohrbacher-List, „Im Herzen der Pfalz“, Die Gesch. d. 1. FC Kaiserslautern, 2007;
    M. Herzog, Der „Betze“ unterm Hakenkreuz, Der 1. FC Kaiserslautern in d. Zeit d. NS, ²2009;
    D. Bold, 1. FC Kaiserslautern, Die Chron., 2013 (P);
    Munzinger.

  • Porträts

    |Bronzestatue v. R. Henkel, 2006 (Kaiserslautern, Fritz-Walter-Stadion).

  • Autor/in

    Hans-Peter Schössler
  • Zitierweise

    Schössler, Hans-Peter, "Walther, Ottmar" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 355 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz138744.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA