Lebensdaten
1793 – 1831
Geburtsort
Dorpat
Sterbeort
Dorpat
Beruf/Funktion
Zoologe ; Forschungsreisender
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116569514 | OGND | VIAF: 47516756
Namensvarianten
  • Eschscholtz, Johann Friedrich von
  • Eschholtz, Friedrich
  • Eschscholtz, Friedrich
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Zitierweise

Eschscholtz, Johann Friedrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116569514.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gottfr. E., Beamter;
    M Kath. Hedwig Ziegler;
    Dorpat 1819 Christine Frieder. Ledebour aus Greifswald; Schwager Karl Frdr. v. Ledebour (1786–1851), Prof. der Botanik in Dorpat (s. ADB 18);
    2 S.

  • Biographie

    Mit der Erwerbung des medizinischen Doktorgrades schloß E. 1815 seine Studien an der Universität Dorpat ab, der er ab 1819 als außerordentlicher Professor der Medizin und Prosektor, seit 1822 auch Direktor des zoologischen Kabinettes und mit der Abhaltung zoologischer Vorlesungen beauftragt, und schließlich seit 1830 als ordentlicher Professor für Anatomie und gerichtliche Medizin angehörte. 1815-18 und 1823-26 nahm E. an 2 Weltreisen unter O. von Kotzebue als Schiffsarzt und Naturforscher teil.|Auf der ersten, bei der auch eine in der Behringstraße gelegene Bucht den Namen E.-Bay erhielt, entdeckte er gemeinsam mit dem als Naturforscher mitreisenden A. von Chamisso den Generationswechsel der Salpen, womit der erste sichere Nachweis eines Generationswechsels bei Tieren überhaupt erbracht wurde. Die entscheidende erste Beobachtung geschah dabei wahrscheinlich durch E. Die im 3. Band des Reiseberichtes enthaltenen Bemerkungen über Koralleninseln, die Darwin irrtümlich veranlaßten, Chamisso als Vorläufer seiner eigenen Theorien über die Entstehung dieser Inseln anzuführen, stammen in Wirklichkeit von E., der erkannte, daß sich die Tätigkeit der Korallen nicht nur auf die oberflächennahe Schicht beschränkt. Von den auf seinen Reisen gesammelten Tieren – insbesondere aus Kalifornien und Alaska brachte er viele neue Arten heim – konnte E. infolge seines frühen Todes nur einen kleinen Teil der neuen Arten selbst beschreiben. Ebenso wurde das System der Elateriden, das E. als erster aufzustellen suchte, unter Verwertung seiner hinterlassenen Aufzeichnungen durch andere weitergeführt.

  • Werke

    u. a. Ideen z. Aneinanderreihung der rückgrathigen Thiere, auf vgl. Anatomie gegr., Dorpat 1819; Entomographien, 1. Lfg., 1823 (franz. 1835, mehr nicht erschienen), = Naturwiss. Abhh. aus Dorpat I, 2. Abt.;
    System d. Acalephen, 1829;
    Eintheilung d. Elateriden in Gattungen, in: Entomolog. Archiv 2, H. 1, 1829;
    Zoolog. Atlas, enthaltend Abb. u. Beschreibungen neuer Thierarten, während d. Flottcapitains v. Kotzebue zweiter Reise um d. Welt … 1823-28 beobachtet, 5 Hh., 1829-33 (W, P, in H. 5 Biogr. v. M. H. Rathke);
    weitere: L. Agassiz, Bibliogr. zoologiae et geologiae II, London 1850;
    CSP 2 u. 7;
    Hist. Stud. aus d. Pharmakolog. Inst. d. kaiserl. Univ. Dorpat III, 1893; W. Horn u. S. Schenkling, Index litteraturae entomologicae, 1. Ser., 1. Bd., 1928.

  • Literatur

    G. V. Levickij, Biografičeskij Slovar professorov i prepodavatelej imp. Jurévskago Universiteta I, Dorpat 1902, S. 260, II, 1903, S. 9-11 (W);
    E. O. Essig, A History of entomology, New York 1931, S. 617-22, 631 (L, P);
    Günther Schmid, Chamisso als Naturforscher, 1942;
    M. J. van Steenis-Kruseman, Malaysian Plant Collectors and Collections, = Flora Malesiana, ser. 1, vol. 1, Djakarta 1950, S. 157 (L);
    J. F. Recke u. K. E. Napiersky, Allg. Schriftst.- u. Gel.-Lex. d. Provinzen Livland, Esthland u. Kurland I, Mitau 1827 (W), Nachträge u. Fortss. v. Th. Beise, I, ebd. 1859 (W, L);
    Pogg. I;
    BLÄ.

  • Autor/in

    Helmut Dolezal
  • Zitierweise

    Dolezal, Helmut, "Eschscholtz, Johann Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 650-651 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116569514.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA