Lebensdaten
1852 – 1914
Geburtsort
Zwickau (Böhmen)
Sterbeort
Mals (Südtirol)
Beruf/Funktion
Agrarchemiker ; Zuckerchemiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 1048234320 | OGND | VIAF: 306376777
Namensvarianten
  • Strohmer, Friedrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Strohmer, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1048234320.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Sebastian, Lohnweber;
    M N. N.;
    N. N.;
    6 K (1 früh †).

  • Biographie

    Nach der Oberrealschule in Kuttenberg und Böhm.-Leipa studierte S. 1870–74 an der TH und der Univ. Wien Chemie bei Alexander Bauer (1836–1921), Heinrich Hlasiwetz (1825–75) und Julius Wiesner (1838–1916). Anschließend ging er als Assistent an das von Otto Kohlrausch (1842–97) geleitete Laboratorium des „Centralvereins für Rübenzuckerindustrie in der österr.-ungar. Monarchie“ in Wien. Hier zeichnete er sich durch analytische Arbeiten aus und erwarb praktische Erfahrungen in der Zuckerwirtschaft. 1881 wechselte S. an die Landwirtschaftlich-Chemische Versuchsstation des k. k. Ackerbauministeriums in Wien, wo er als Assistent, später als Adjunkt über Tierphysiologie, Nahrungsmittelchemie und -kontrolle arbeitete.

    Nach der Pensionierung Kohlrauschs kehrte S. im Okt. 1887 als Vorstand (1895 Direktor) zur Versuchsstation des „Centralvereins“ zurück, baute sie zu einem modernen chem. Institut aus, reorganisierte als Herausgeber die Vereinszeitschrift und entwickelte diese als „Österr.-ungar. Zeitschrift für Zuckerindustrie und Landwirtschaft“ zu einem international angesehenen Fachblatt. Seine wiss. Tätigkeit umfaßte die Erforschung der chem. Vorgänge bei der Zuckergewinnung, verbesserte Analysemethoden und die Entwicklung wiss. Kriterien für die Zuckerbewertung. Mit seinem Eintreten für internationale Analysestandards für Zucker war S. entscheidend an der Gründung der „International Commission for Uniform Methods of Sugar Analysis“ (ICUMSA) 1897 beteiligt.

    S. betrieb außerdem eine bedeutende Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Pflanzenphysiologie, insbesondere der Wachstums- und Ernährungsverhältnisse der Zuckerrübe, ihrer rationellen Düngung und der Rübensamenzucht. 1891–93 gehörte er dem Zentralausschuß der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft an, bezog als führender Fachmann Stellung zu allgemeinwirtschaftlichen Fragen der Zuckerindustrie und wirkte als Organisator, Berater und Referent bei einer Reihe bedeutender Ausstellungen (Internat. landu. forstwirtschaftl. Ausst., Wien 1890; Weltausst., Paris 1900) sowie auf internationalen chem. und landwirtschaftlichen Kongressen (III. Internat. Kongreß f. angewandte Chemie, Wien 1898).

  • Auszeichnungen

    A Rr.kreuz d. Franz Joseph-Ordens (1891);
    k. k. Reg.rat (1899);
    Orden d. Eisernen Krone III. Kl. (1909);
    Dr. agrar. h. c. (Hochschule f. Bodenkultur, Wien 1913);
    Offz. d. Ordens du Mérite agricole (1914);
    korr. Mitgl. d. Association Belge des Chimistes;
    Mitbegr. u. Ausschußmitgl. d. Klubs d. Land- u. Forstwirte;
    Vizevors. d. ICUMSA (1897);
    Mitgl. u. Reg.vertr. Österr.-Ungarns im ständigen Ausschuß f. d. internat. Kongresse f. angewandte Chemie;
    Ehrenmitgl. d. internat. Zweigver. d. Ver. Dt. Zuckertechniker (1891/92).

  • Werke

    Die Ernährung d. Menschen u. seine Nahrungs- u. Genußmittel, 1887, ³1894;
    Ber. über d. III. Internat. Congress f. Angewandte Chemie, 3 Bde., 1899;
    Mitarb. am Codex Alimentarius Austriacus, 1910–17;
    zahlr. Publl. in d. Österr.-ungar. Zs. f. Zuckerind. u. Landwirtsch.

  • Literatur

    Cbl. f. d. Zuckerind. 20, 1911/12, S. 1823 f.;
    ebd. 22, 1913/14, S. 1735 f.;
    Chemiker-Ztg. 38, 1914, S. 1037;
    G. Bruhns, Der Weg zu einheitl. Methoden d. Zuckerunters., in: Zuckerind. 123, 1998, S. 351–62;
    Dt. Zuckerind. 39, 1914, S. 710 f.;
    Österr.-ungar. Ztg. f. Zuckerind. u. Landwirtsch. 43, 1914, S. 549–58 (P);
    The history of ICUMSA, The first 100 years|1897–1997, hg. v. R. W. Plews, 1997 (P);
    ÖBL;
    – Qu Archiv d. TH Wien.

  • Autor/in

    Dirk Schaal
  • Zitierweise

    Schaal, Dirk, "Strohmer, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 573-574 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1048234320.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA