Lebensdaten
1905 – 2000
Geburtsort
Riga
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Flugzeugbauer
Konfession
-
Normdaten
GND: 1082144479 | OGND | VIAF: 172145542416896640138
Namensvarianten
  • Stender, Walter
  • Stender, Walther

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Zitierweise

Stender, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1082144479.html [29.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1873–1911), S d. Wilhelm (1841–1911) u. d. Sophie Schröder (* 1847);
    M Elsa Müller (1876–1911);
    1 B, 1 Schw;
    Erika Junger (1905–99);
    1 S Björn (s. 2), 1 T Ingrid Zirnbauer (* 1937).

  • Biographie

    S. wuchs nach dem 1. Weltkrieg in Breslau auf und studierte Maschinenbau an den Ingenieurschulen in Mittweida und Frankenhausen. 1927 trat er in die Abteilung „Festigkeit“ der „Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt“ (DVL) in Berlin-Adlershof ein, wo er sich mit dem „Flattern“ (unerwünschten und gefährlichen Eigenschwingungen des Flugzeugs) befaßte. 1928/29 erwarb er in der „Deutschen Verkehrsfliegerschule“ (DVS) in Schleißheim bei München den Flugzeugführerschein. Neben der Arbeit bei der DVL leitete S. 1930 die Konstruktion und den Bau des Sportflugzeugs „FF1“ der „Akademischen Fliegergruppe“ (Akaflieg) Berlin, der er auch danach als Berater verbunden blieb. 1933 ging er zu Edmund Sparmanns (1888–1951) „Flygplanverkstad“ nach Stockholm, um das kunstflugtaugliche Übungsflugzeug „S-1A“ zu entwickeln (Erstflug 1934). Nach dem Absturz des Prototyps am 25. 8. 1935 kehrte er noch während des Baus des von ihm konstruierten Prototyps eines neuen Jagdflugzeugs „S-4“ nach Deutschland zurück, übernahm im Dez. in dem zu Blohm & Voss gehörenden „Hamburger Flugzeugbau“ die Leitung der Forschungsabteilung und beeinflußte damit auch die Entwicklung des ursprünglich für die Lufthansa bestimmten Großflugboots BV 222 für den Interkontinentalverkehr sowie der späteren BV 238. Seit April 1942 arbeitete S. bei der Fa. Messerschmitt in Augsburg in der Entwicklungsgruppe um Alexander Lippisch (1894–1976) und entwarf dort ein zweimotoriges Nurflügel-Kampfflugzeug Me 265, das aber nicht mehr gebaut wurde. Im Frühjahr 1943 wechselte er mit dem Bauprogramm Messerschmitt Me 323 „Gigant“ zur Zeppelin GmbH nach Friedrichshafen/Bodensee. Als im Sept. 1944 ein „Gigant“ abstürzte, konnte S. als Ursache Flatterschwingungen ermitteln. Nach Kriegsende fand S. eine Anstellung in der Maschinenfabrik Waldrich in Coburg und verfaßte sein Standardwerk „Entwurfsgrundlagen für Segelflugzeuge“ (7 T., 1952/53). Nach anschließender Tätigkeit bei der Werkzeugmaschinenfabrik Heller in Nürtingen (Württ.) arbeitete er seit 1961 beim Dornier-Flugzeugbau in München wieder auf dem Gebiet des Flugzeugbaus. Die Auslegung und Konstruktion der Do 28B und der Do 28D Skyservant trugen seine Handschrift. Bei der Entwicklung des ersten „Airbus“ leistete S. wichtige Beiträge, da er das Gewicht von Bauteilen sehr genau abschätzen konnte und dazu eine entsprechende Fachabteilung einrichtete. Nach dem Unfalltod seines Sohnes widmete sich S. erneut der Erforschung des Flatterns von kleinen Flugzeugen, um weitere derartige Unfälle zu verhindern. Sein 1974 dem „Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) vorgelegter Bericht gilt immer noch als Grundlage der Aeroelastik.

  • Auszeichnungen

    A Klemperer Award u. Plakette d. Organisation Scientifique et Technique Internat. de Vol à Voile (OSTIV) (1978).

  • Werke

    Entwurf e. 18-PS-Einsitzers, in: Flugsport, 1930, H. 24;
    „FF“ – Kleinflugzeug d. Akaflieg Berlin, ebd., 1932, H. 8;
    Nurflügelkritik, in: Weltluftfahrt 2, 1950, S. 78 f.;
    Die Wirkung v. V–Leitwerken, ebd. 4, 1952, S. 7–9;
    Laminarprofile f. d. Praktiker, ebd. 5, 1953, S. 240–42, 262–64;
    Sailplane Weight Estimation, in: OSTIV-Publications, 1969;
    Die Grenzen d. Motorsegler-Kategorie, aerokurier, H. 3, 1973;
    Praxisnahe Abschätzungs- u. Vorbeugungsmöglichkeiten gegen d. Flattergefährdung v. Segelflugzeugen u. kl. Motorflugzeugen, DFVLR-Berr. IB 151–74 /6, IB 151–74 /20 u. IB 151–74 /21;
    More on Flutter, in: Soaring Magazine, 1975, H. 2;
    Der Entwicklungsweg d. Sportflugzeugs, in: Flug-Revue, 1975, H. 5, S. 31–35 u. H. 6, S. 71–78;
    Aeroelastic Flutter Prevention in Glider and Small Aircraft, in: DLR-Mitt. 91–103, 1991 (mit F. Kießling).

  • Literatur

    H. Zacher, in: Der Flieger, 1975, H. 7, S. 298;
    ders., in: aerokurier, 1985, H. 7, S. 755;
    ders., M. Reinhardt u. P. F. Selinger, Ein Leben f. d. Flattersicherheit, ebd., 2000, H. 6, S. 89 (P), auch in: Luftsport, 2000, H. 4, S. 22 f.;
    Der Adler, 2000, H. 6, S. 239 (P);
    Flugzeug Classic, 2000, H. 4, S. 72 f. (P);
    Sky Sports, 2000, H. 8, S. 90 f.

  • Zitierweise

    Selinger, Peter F.; Reinhardt, Manfred E., "Stender, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 242 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1082144479.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA