Lebensdaten
1880 – 1947
Geburtsort
Schöppenstedt bei Braunschweig
Sterbeort
Potsdam-Babelsberg
Beruf/Funktion
Chemiker ; Zuckertechnologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1020251360 | OGND | VIAF: 232425007
Namensvarianten
  • Spengler, Carl Ludwig Oscar
  • Spengler, Oskar
  • Spengler, Carl Ludwig Oscar
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Zitierweise

Spengler, Oskar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020251360.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Fam., d. im Bergbau im Harz tätig war;
    V Edmund (1844–1918), Eisenbahnsekr., Rechnungsrat;
    M Anna Bruncke (1850–1935);
    Berlin 1905 Edith Heine (1882–1958);
    2 T Ursula (1912–74, Willy Matthies, 1907–74), Hertha (1916–72, Heinz Kühnemund, 1912–42); Vt 2. Grades Oswald (s. 2).

  • Biographie

    S. besuchte die Oberrealschule in Braunschweig und studierte 1900–03 an der TH Braunschweig Elektrochemie. 1903 wurde er bei dem Professor für Technische Chemie Richard Meyer (1846–1926) mit „Studien über die Konstitution der Phthaleinsalze“ (gedr. 1904) zum Dr.-Ing. promoviert und war anschließend dessen Assistent. 1905–26 arbeitete S. bei der „AG für Anilinfabrikation“ (Agfa), 1905/06 im Berliner Versuchslabor, seit 1907 in der Farbenfabrik in Wolfen und leitete seit 1910 ein Laboratorium der Farbenfabrik. Er setzte sich für die Trennung von wissenschaftlichem und betriebstechnischem Labor ein und leitete seit 1920 das wissenschaftliche Labor in Wolfen. 1926 übernahm S. als Nachfolger von Alexander Herzfeld (1854–1928) die Direktion des Instituts für Zuckerindustrie in Berlin, wo er bis zu seinem Tod tätig war. 1931 wurde er zudem o. Professor für Zuckertechnologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.

    S. betrieb Grundlagenforschung auf den Gebieten der Farb- und Gerbstoffe, Zwischenprodukte und Pharmazeutika, der Metallurgie (Aluminiumlötverfahren) und des chemisch-technischen Apparatewesens. Seine Arbeiten führten zu zahlreichen in- und ausländischen Patenten. Als Direktor des Instituts für Zuckerindustrie war S. für Lehre und Forschung sowie für die Beratung von Zuckerfabriken zuständig; als Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin erreichte er die Aufwertung der Ausbildung der Zuckertechnologen zu einem Vollstudium mit Promotionsmöglichkeit. Große Erfolge bei der Weiterentwicklung der Zuckergewinnungstechnik gelangen S. durch die Einführung halbfabrikativer Versuche wie er sie aus seiner Tätigkeit in der chemischen Industrie her kannte. Auf sein Betreiben hin wurden am Zuckerinstitut eine Versuchsfabrik sowie spezialisierte Forschungsabteilungen für Chemie, Biologie und Elektrochemie eingerichtet und das Institut personell erweitert. Arbeitsfelder waren die chemischen und physikalischen Vorgänge bei der Zuckerherstellung (Saftgewinnung, Saftreinigung, Analyse). Unter S. genoß das Zuckerinstitut weltweite Anerkennung; als Experte arbeitete er an zahlreichen Projekten der International Commission for Uniform Methods of Sugar Analysis (ICUMSA) mit und war an der Entwicklung eines Verfahrens zur Bestimmung von Invertzucker (Methode des Berliner Instituts) beteiligt. Außerdem übernahm S. Aufgaben im „Verein Deutscher Zuckertechniker“ und trat im In- und Ausland als Sachverständiger auf.

  • Auszeichnungen

    AVizepräs. d. ICUMSA (1932).

  • Werke

    Geschäftsberr. d. Dir. d. Inst. f. Zucker-Industrie 1926–45;
    Anltg. zu Unterss. in d. Zuckerindustrie, 101932 (vollst. Überarb. d. 1876 erstmals ersch. Anltg. z. Unters. d. f. d. Zucker-Industrie in Betracht kommenden Rohmaterialien [ . . . ], v. R. Frühling u. J. Schulz);
    Der Zuckerfabriking., 1938;
    Die Bedeutung d. neueren Forschungen d. Chemie u. Physik f. d. Fortschritte d. Zuckertechnik, in: 50 J. Ver. dt. Zuckertechniker, 1941, S. 15–17;
    zahlr. Publl. in d. Zs. f. Zuckerindustrie u. anderen Fach-Zss.

  • Literatur

    Cbl. f. d. Zuckerind. 35, 1926, S. 35;
    H. Claasen, ebd. 48, 1940, S. 293 (P);
    Korr.briefe f. d. Zuckerfabriken 1, 1947, S. 1–4;
    H. Olbrich, Erinnerungen an O. S., in: Schrr. aus d. Zucker-Mus. 22, 1986, S. 245–80;
    R. W. Plews, The history of ICUMSA, The first 100 years, 1897–1997, 1997, S. 277 (P);
    G. Bruhns, 100 J. Inst. f. Zuckerind., 2004, S. 22–25;
    Wenzel;
    Wi. 1935;
    Pogg. VI, VII a;
    Qu
    Univ.archiv Braunschweig;
    Landesarchiv Merseburg.

  • Porträts

    Radierung v. R. Sauder, o. J. (Berlin, HumboldtUniv.), Abb. in: Gelehrtenbildnisse HU Berlin, S. 260;
    Fotogr. (Berlin, Zuckermus.);
    Grabstein (ebd., Garten).

  • Autor/in

    Dirk Schaal
  • Zitierweise

    Schaal, Dirk, "Spengler, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 664 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020251360.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA