Lebensdaten
1930 – 1977
Geburtsort
Linz
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Volkswirtschaftler
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 132176440 | OGND | VIAF: 215935844
Namensvarianten
  • Sohmen, Egon
  • Sohmen, E.

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Zitierweise

Sohmen, Egon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132176440.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Isidor (1898–1971), aus Saubsdorf (Österr. Schlesien), Kaufm., zuletzt in L., S d. Ignaz (1857–1931), Bauer u. Steinmetz in Saubsdorf, u. d. Sophie Klein (1868–1961), aus Schwarzwasser (Österr. Schlesien), zuletzt in Wels (Oberösterr.);
    M Helene (1896–1983), aus Landskron (Böhmen), Kauffrau, zuletzt in Wien, T d. Johann Werdecker (1869–1936), aus Saubsdorf, Steinmetzmeister in Landskron, zuletzt in Mähr. Trübau, u. d. Marie Schmelhaus (1865–1930), aus Rožd'alovice (Böhmen);
    B Helmut (* 1939, Anna Pao, Reederin, Mäzenin, Dr. h. c., T d. Sir Yue-Kong Pao, 1918–91, Reeder), Dr. iur., Reeder in Hongkong, gründete 1987 d. Egon-Sohmen-Foundation, Schumpeter-Preis 1998 (s. FAZ v. 30. 4. 2007; Handelsbl. v. 29. 6./1. 7. 2007), Schw Christl Ruth (* 1941), Dr. iur., Vers.angest., Trustee d. Egon-Sohmen-Foundation;
    Hamburg 1963 Regine (* 1938), aus Königsberg (Ostpreußen), Dipl.-Volkswirtin, Trustee d. Egon-Sohmen-Foundation, T d. Hans Skronn (1905–73), aus Preuß. Battau (Ostpreußen), Kaufm., zuletzt in Hamburg, u. d. Edith Wolter (1905–93), aus Königsberg (Ostpreußen), kaufm. Angest., zuletzt in Hamburg;
    3 S Christoph (1964–93), Dipl.-Physiker in Braunschweig, Erik (* 1967), Dipl.-Physiker in Aalen, Michael (* 1971), Dipl.-Informatiker (FH) in Karlsruhe, 1 T Judith (* 1968), Dipl.-Volkswirtin, BA, Päd. in Karlsruhe;
    N Philip, Trustee d. Egon-Sohmen-Foundation.

  • Biographie

    Nach der Reifeprüfung 1949 an der Bundesrealschule (heute Bundesrealgymnasium) in Linz studierte S. an der Hochschule für Welthandel (heute Wirtsch.univ.) Wien mit dem Abschluß Diplomkaufmann (1952). Anschließend war er 1952/53 als Fulbright Stipendiat an der Univ. of Kansas. 1954 wurde er in Tübingen bei Hans Peter (1898–1959) promoviert („Welfare Economics“ als Grundlage einer rationalen Wirtschaftspolitik, 1954). Nach einjähriger Tätigkeit in einem Unternehmen kehrte er 1955 in die Wissenschaft zurück und ging an das Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er 1958 unter der Betreuung von Charles Kindleberger (1910–2003) seinen PhD mit der Arbeit „Economics of Flexible Exchanges“ (u. d. T. Flexible Exchange Rates, Theory and Controversy, 1961, ²1969, dt. u. d. T. Wechselkurs u. Währungsordnung, 1973, ital. 1974, japan. 1975) erwarb. 1958–61 war er Assistant Professor an der Yale University. Aufgrund der damaligen Visa-Vorschriften konnte er nicht langfristig in den USA bleiben und kehrte nach Europa zurück. 1960 Gastdozent an der Univ. Frankfurt/M., wurde er 1961 o. Professor an der Univ. des Saarlandes, Saarbrücken. Von 1969 bis zu seinem Tod 1977 war S. Professor für Wirtschaftspolitik an der Univ. Heidelberg. Gastaufenthalte führten ihn 1963 an die Univ. of Minnesota und 1975 an das Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington, D. C.

    S. war ein früher Befürworter der Freigabe der Wechselkurse und ein Wegbereiter flexibler Wechselkurse sowohl in der Wirtschaftstheorie als auch in der wirtschaftspolitischen Diskussion. Seine zahlreichen, teilweise in international führenden wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichten Aufsätze zur Währungspolitik beschäftigten sich u. a. mit den Themen Devisenterminmärkte, Gestaltung der internationalen Währungsordnung und Geld- und Fiskalpolitik in offenen Volkswirtschaften. Der zweite Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit, der sich bereits in seiner Tübinger Dissertation andeutete, war die Allokations- und Wettbewerbstheorie, die S. als Grundlage für die Wirtschaftspolitik verstand. In|dem Aufsatz „Grundlagen, Grenzen und Entwicklungsmöglichkeiten der Welfare Economics“ (in: Schrr. d. Ver. f. Socialpol., NF 29, 1963, S. 69–98) stellte er seinen Ansatz dar. Höhepunkt seiner Arbeit auf diesem Gebiet ist das Buch „Allokationstheorie und Wirtschaftspolitik“ (1976, ²1992), das auch heute noch als eines der Standardwerke hierfür gilt.

  • Auszeichnungen

    Egon-Sohmen-Symposien (seit 1990);
    Egon-Sohmen-Lectures (seit 1991).

  • Werke

    Competition and Growth, The Lessons of West Germany, in: American Economic Review 49, 1959, S. 986–1003;
    Internat. Monetary Problems and the Foreign Exchanges, 1963, japan. 1964, dt. u. d. T. Internat. Währungsprobleme, Eine Einf., 1964;
    Wie kann sich e. Land d. importierten Inflation entziehen? Gutachten f. d. Sachverständigenrat z. Begutachtung d. gesamtwirtschaftl. Entwicklung, in: Stabiles Geld – Stetiges Wachstum, Jahresgutachten 1964/65, 1965, S. 157–67 (mit F. A. Lutz);
    Fiscal and Monetary Policies under Alternative Exchange Rate Systems, in: Quarterly Journal of Economics 81, 1967, S. 515–23;
    The Assignment Problem, in: Internat. Monetary Problems, hg. v. R. A. Mundell, 1969, S. 183–97;
    Marktwirtschaft, Presse u. Werbung, 1971;
    Machttheorie oder Preistheorie, in: Schrr. d. Ver. f. Socialpol., NF 74/II, 1973, S. 1137–53;
    Exchange Rates, Terms of Trade and Employment, Pitfalls in Macroeconomic Models of Open Economies, in: Kyklos 27, 1974, Fasc. 3, S. 521–36.

  • Literatur

    J. S. Chipman u. Ch. P. Kindleberger (Hg.), Flexible Exchange Rates and the Balance of Payments, Essays in Memory of E. S., 1980 (mit Btrr. v. G. Haberler, R. W. Jones, F. Machlup, P. A. Samuelson, J. Tobin u. J. Braga de Macedo u. a., W-Verz., P);
    H. Giersch (Hg.), Money, Trade, and Competition, Essays in Memory of E. S., 1992 (mit Btrr. v. H. G. Grubel, A. O. Krueger, R. Mundell, J. Bhagwati u. a.);
    Ch. P. Kindleberger, in: The New Palgrave Dict. IV, 1987;
    Drüll, Heidelberger Gel.lex. IV;
    Internetseiten d. Egon-Sohmen-Foundation (P).

  • Autor/in

    Switgard Feuerstein
  • Zitierweise

    Feuerstein, Switgard, "Sohmen, Egon" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 541-542 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132176440.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA