Lebensdaten
1901 – 1965
Geburtsort
Godorf bei Köln
Sterbeort
Godorf bei Köln
Beruf/Funktion
Motorradfahrer
Konfession
-
Normdaten
GND: 101964785X | OGND | VIAF: 232465204
Namensvarianten
  • Soénius, Johann (eigentlich)
  • Soenius, Hans
  • Soénius, Johann (eigentlich)
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Zitierweise

Soenius, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101964785X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1879–1958), Gastwirt in G.;
    M Margarethe Bergheim (1879–1966);
    1 B Wienand (1906–90), Gastwirt in K., 1 Schw Christel (1906–97, Willi Klein, 1911–87, Hotelier in K., 1970–73 Präs. d. Bundes Dt. Berufsboxer u. Boxkampfveranstalter);
    Rondorf b. Köln 1935 Gerda Wirtz (1908–2001); kinderlos.

  • Biographie

    S. absolvierte eine Lehre bei den Köln-Bonner Eisenbahnen und war danach bei der Gemeinschaft Dt. Automobilfabriken in Köln tätig. Am 31.3.1924 startete er als Unbekannter auf einer OEC-Blackburne beim Westdt. Straßenkilometerrennen und siegte überraschend. Von da an fuhr S. auf Norton mehrere Siege ein, so daß er von Motorradherstellern umworben wurde. Sein gewagter Fahrstil ließ ihn bei den Zuschauern der beliebten, großen Motorradrennen in den 1920er Jahren bald zur Legende werden. S.s Ansehen stieg aufgrund seines außergewöhnlichen Durchhaltevermögens, das ihn|bei Bahnrennen an einem Tag in allen Klassen antreten und häufig auch siegen ließ. Als erfolgreichster dt. Motorradsportler vor dem 2. Weltkrieg verzeichnete S. 198 Einzelsiege und gewann acht dt. Meisterschaften: 1925, 1926, 1930, 1931 auf der Bahn; 1927, 1928, 1929 (jeweils 500er Klasse) und 1934 (1000er Klasse) auf der Straße. International konnte er sich jedoch nicht gegen die dominierende engl. Konkurrenz durchsetzen.

    1925 wurde er als einer der ersten Werksfahrer von Imperia verpflichtet, erhielt aber die Erlaubnis, auch andere Marken zu fahren. 1927–32 war S. Werksfahrer für BMW bei Straßenrennen, während er bei Bahnrennen Marken seiner Wahl fuhr. Nach Umstellung des Fahrerlagers bei BMW wechselte er 1933 zu Norton und konnte 1934–36 triumphale Erfolge für NSU erringen. Als erster Motorsportler wurde er für die Werbung verpflichtet und warb in Anzeigen für Motorradzubehör und -kleidung sowie in einem längeren Werbefilm 1935 für NSU. 1934/35 versuchte S. vergeblich, Verträge als Autorennfahrer bei Auto-Union und Mercedes-Benz zu erhalten. Im Juli 1936 stürzte er mit seinem Motorrad während eines Trainingslaufs auf dem Schottenring (b. Darmstadt) und mußte aufgrund der schweren Verletzungen seinen Sport aufgeben.

    Nach einer langwierigen Rekonvaleszenz lebte S. in Sürth bei Köln. Kurz nach der Machtübertragung an Hitler 1933 trat er in die NSDAP ein, wurde 1940 vom NS-Kraftfahrkorps (NSKK) eingezogen und war bei einer Spezialeinheit in Brüssel und Paris stationiert, die Fremdarbeiter für ein Luftwaffenregiment im Osten anwarb. Seinen Lebensunterhalt nach Kriegsende bestritt S. als Mitinhaber, seit dem Tod seines Vaters 1956 als alleiniger Inhaber eines Hotels mit Gaststätte in Godorf, in dem auch bekannte Sportler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verkehrten.

  • Auszeichnungen

    Dt. Motorsportabzeichen in Gold (1939).

  • Literatur

    H. Clemens, Gestalten u. Gestalter, Köpfe aus d. Lkr. Köln, 1960;
    U. S. Soénius, H. S., Ein rhein. Rennfahrer, in: Rhein. Motorjournal 1, 2002, H. 1, S. 96–98;
    ders., in: Köln. Zweiradgesch., Pioniere, Rennfahrer, Schicksale, hg. v. H. Nordmann u. a., 2003, S. 140 f.;
    Dt. Sportlex., hg. v. H. v. Norman, 1928;
    Kölner Personenlex. (P);
    Teilnachlaß:
    Rhein.-Westfäl. Wirtschaftsarchiv, Köln.

  • Autor/in

    Ulrich S. Soénius
  • Zitierweise

    Soénius, Ulrich S., "Soenius, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 533-534 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101964785X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA