Lebensdaten
1878 – 1929
Geburtsort
Pilsen (Böhmen)
Sterbeort
Gaaden bei Mödling (Niederösterreich)
Beruf/Funktion
Techniker ; Maschinen- und Rüstungsindustrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 130153621 | OGND | VIAF: 67565653
Namensvarianten
  • Skoda, Karl Emil Josef Paul
  • Škoda, Karel
  • Skoda, Karl Freiherr von (seit 1914)
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Zitierweise

Skoda, Karl Freiherr von (seit 1914), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130153621.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Emil Rr. v. S. (s. 2);
    M Johanna Říhová;
    Gr-Ov Joseph Š. (s. 1);
    Wien 1906 Hedwig (Hedwiga) (* 1888), aus Wien, T d. Anton Hermann, Dir. d. Škoda-Werke;
    2 S Emil (1908–45), Karl (1910–45), 1 T Hedwig (* 1912).

  • Biographie

    |S. absolvierte nach dem Abitur in Pilsen ein Studium an den technischen Hochschulen in Zürich (1895–97) und Stuttgart (1897–99), Praxiserfahrung sammelte er sowohl in den Werken seines Vaters als auch im Ausland. Nach dem Tod seines Vaters war S. Hauptaktionär der Firma, 1902 wurde er in den Verwaltungsrat kooptiert, 1906 zum stellv. Generaldirektor, 1909 zum Generaldirektor der „Škoda-Werke AG“ bestellt. Unter seiner Leitung nahmen die Škoda-Werke die Entwicklung und Produktion von Lokomotiven auf, daneben profitierten sie auch von der Rüstungskonjunktur vor und während des 1. Weltkriegs. Das Unternehmen wurde größter Waffenhersteller (Kanonen, Haubitzen, Mörser) der Habsburger Monarchie, daneben wurden z. B. Waggonachsen hergestellt, zeitweise mit bis zu 40 000 Mitarbeitern. 1912 erhielt S. für die Position des Generaldirektors einen Zehnjahresvertrag, trat aber 1917 zurück. 1916–19 Verwaltungsratspräsident, beendete er 1919 sein aktives Engagement in dieser Firma und verkaufte seine Aktien an die „Gewerbebank für Böhmen und Mähren“. Bis zu seinem Tod bei einem Autounfall war er eher bekannt durch unglückliche Spekulationsgeschäfte. Er erwarb Großgrundbesitz in Gaaden bei Mödling und in Medzilaborce in der Ostslowakei, den Großgrundbesitz und das Schloß in Žinkovy bei Nepomuk (dt. Schinkau) in Böhmen und Grundbesitz in Malovice in der Nähe von Mies in Böhmen (č. Stříbro).

    Nach 1919 wurden die Škoda-Werke durch die franz. „Schneider et Cie“ erworben und diversifiziert; neben Rüstungsproduktion, Lokomotiven-, Stahl- und Maschinenherstellung wurden elektrotechnische Industrieerzeugnisse und 1925 mit dem Erwerb von „Laurin & Klement“ in Jungbunzlau (heute „Škoda Auto – Volkswagen“, Mladá Boleslav) auch der Automobilbau in den Konzern integriert. Im 2. Weltkrieg wurde die Aktienmehrheit der Škoda-Werke von den „Reichswerken Hermann Göring“ und der „Dresdner Bank“, teilweise aus jüd. Vermögen erworben. Nach 1945 wurde die Pilsener Fabrik verstaatlicht (seit 1951 „Betriebe des V. I. Lenin“) und auf die Absatzmärkte der UdSSR und der RGW-Länder ausgerichtet; 1992 privatisiert, ist das Unternehmen heute als „Škoda Holding a.s.“ mit ca. 3000 Mitarbeiten auf dem Energie- und Transportsektor tätig.

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Stuttgart 1914;
    Dt. TH Prag 1914;
    TH Wien 1919);
    Marineartillerie-Gen.ing. (1915);
    k. u. k. GR;
    lebenslängl. Mitgl. d. Herrenhauses d. österr. Reichsrats (1917).

  • Literatur

    L A. Fessen, Der österr. Wirtschaftsadel v. 1909–18, Diss. Wien 1974;
    M. Gutsjahr, Rüstungsunternehmen Österr.-Ungarns vor u. im 1. Weltkrieg, Diss. Wien 1995, S. 46 ff.;
    H. Wixforth, Die Expansion d. Dresdner Bank in Europa, 2006;
    Pogg. VI;
    Egerländer Biogr. Lex.;
    ÖBL (L).

  • Autor/in

    Jana Geršlová
  • Zitierweise

    Geršlová, Jana, "Skoda, Karl Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 489-490 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130153621.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA