Lebensdaten
erwähnt 1330, gestorben 1365
Beruf/Funktion
Ritter ; Stadtherr ; Spitalstifter zu Gunzenhausen
Konfession
-
Normdaten
GND: 124981038 | OGND | VIAF: 77263038
Namensvarianten
  • Seckendorff, Burkard von
  • Seckendorff-Jochsberg, Burkard von
  • Burkard von Seckendorff-Jochsberg
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Zitierweise

Burkard von Seckendorff-Jochsberg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124981038.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedel, S d. Arnold, Truchseß d. Burggrafen v. Nürnberg;
    M N. N.;
    B Arnold (erw. 1334–62), Konrad gen. Krummelein (1317/22–46);
    1) N. N. v. Leonrod, 2) N. N. Fuchs v. Sontheim, 3) N. N. v. Bopfingen, 4) Anna v. Paulsdorf; mind. 10 K.

  • Biographie

    S. ist erstmals 1330 quellenmäßig faßbar. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. 1334 wird er als Vogt in Ansbach genannt, 5 Jahre später fungierte er als Schirmer der Zisterze Heilsbronn. Aus den mit seinen Brüdern Arnold und Konrad gen. Krummelein durchgeführten Erbteilungen 1342 und 1350 erhielt S. umfangreichen Besitz im oberen Aisch- und im Ehegrund. Bereits 1336 hatte er die für seine (1451 im Mannesstamm erloschene) Linie namengebende Burg Jochsberg bei Leutershausen erworben. Der Empfang reicher würzburg. Lehenzehnten (1337/43) sowie der Kauf von Gütern aus der Hand des Lupold Küchenmeister von Nordenberg 1338 dokumentieren die Verdichtung des Herrschaftsraums. Als einer der Nutznießer der politisch-ökonomischen Krise des Hauses Oettingen erwarb S. 1346 die Herrschaft Möhren im Grenzraum gegen Bayern-Ingolstadt, 1349 die vom Stift Ellwangen zu Lehen gehende Stadt Gunzenhausen und 1358 Stadt und Vogtei Monheim und konnte so insgesamt Güter und Rechte in etwa 170 Orten anhäufen. Da ihm nach einem Privileg Ks. Karls IV. 1350 Bann und Halsgericht in allen seinen Gerichten, Märkten und Dörfern zukam, wird ein vom Mainviereck bis zur Donau und von der Wörnitz bis zur Rednitz reichender Territorialkomplex erkennbar.

    Mit dem Erwerb der Stadt Gunzenhausen begann S. den Ausbau eines über ritterschaftliche Güterpolitik hinausgehenden Territoriums. Hierher gehört auch die heute noch bestehende Stiftung (1350/51) und reiche Dotierung des Spitals in Gunzenhausen. In der nur ihm selbst als Stadtherren unterstellten Spitalkirche schuf er sich und seiner künftigen Dynastie einen repräsentativen Raum als Grablege und zugleich ein sakrales Zentrum. 1339 errichteten S. und seine Ehefrau eine neue Kaplaneipfründe in Jochsberg und dotierten diese mit reichen Einkünften, und noch in seinem Testament 1363 bedachte er 20 Gotteshäuser. Trotz eindrucksvoller Gütererwerbungen gelang S., wohl wegen mangelnder Königsnähe, keine Standeserhöhung. Wenige Jahre nach seinem Tod kam es zu ersten Güterverkäufen durch die Söhne, v. a. der Stadt Gunzenhausen, an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Zollern. Bis zum Beginn des 15. Jh. war die Linie im wesentlichen wieder auf Jochsberg mit seinen Zugehörungen und den alten Familiengütern in Aisch- und Ehegrund zurückgeworfen. Der mögliche Aufstieg einer S.-Linie in den Herrenstand, wie er z. B. später Erkinger v. Seinsheim als Stammvater des Hauses Schwarzenberg gelang, war damit endgültig obsolet geworden.

  • Literatur

    G. Rechter, Die S., 1. Bd., 1987, S. 15–19;
    ders., Ein niederadeliger Territorialpolitiker im ma. Franken, B. v. S.-J., in: Tradition u. Gesch. in Frankens Mitte, FS f. Günther Schuhmann, 1991, S. 19–32.

  • Autor/in

    Gerhard Rechter
  • Zitierweise

    Rechter, Gerhard, "Burkard von Seckendorff-Jochsberg" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 116-117 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124981038.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA