Lebensdaten
1734 – 1779
Geburtsort
Greußen bei Sondershausen (Thüringen)
Sterbeort
Kassel
Beruf/Funktion
Sänger ; Musikschriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 100112269 | OGND | VIAF: 71734202
Namensvarianten
  • Dressler, Ernst Christoph
  • Dreßler, Ernst Christoph
  • Dressler, Ernst Christoph
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Dreßler, Ernst Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100112269.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Ludw. ( 1774) aus Wundersleben, Schneidermeister in Greußen;
    M Cath. Elis. ( 1781), T des Forstbedienten Joh. Caspar Renner in Oberbösa;
    Wilh. Christiane Zeitz ( 1798).

  • Biographie

    Nach theologischen, juristischen und germanistisch-poetischen Studien an den Universitäten Halle, Jena und Leipzig (bei Geliert) wirkte D. als Sänger (Tenor), Sekretär, Kammermusiker und Komponist eigener Liedertexte vor allem in Bayreuth, Gotha, Wetzlar, Wien und seit 1774 in Kassel. Er unterstützte in verschiedenen Schriften die Versuche, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine selbständige, von den Italienern unabhängige deutsche Oper zu schaffen. Als Voraussetzung hierfür sah D. die Schaffung ständiger Operntheater an, die es bis dahin in Deutschland nur in Mannheim und Gotha gab. Seine „Theater-Schule“ wurde zu einem grundlegenden Werk für die Bestrebungen der deutschen Oper jener Zeit, in theoretischer wie aufführungspraktischer Hinsicht. D. sah die Gattung der Oper als hervorragendes Erziehungsmittel im Sinne von Platos harmonischer Ausbildung aller Seelenkräfte an, ähnlich wie dies 50 Jahre früher bereits Johann Mattheson in Hamburg gefordert hatte. Im Anschluß an die ästhetischen Forderungen Johann Georg Sulzers verlangte D. vom Operndichter nicht nur die Kenntnis der Antike, sondern auch der deutschen Mythologie, vom Komponisten die Fähigkeit, Empfindungen musikalisch wiederzugeben und beim Hörer wieder zu erwecken. Als Musteroper nennt er Wielands „Alceste“ (Musik von Anton Schweitzer, 1773), deren Wirkung auf das Weimarer Publikum von ihm in allen Einzelheiten beschrieben wird. Die Musik soll in der Oper nur der Unterstreichung des Textes dienen – dies bedeutete äußerste Einschränkung der bis dahin üblichen Selbständigkeit der Musik, ein Opernideal, von dem auch Goethes Einstellung zum Singspiel und zur Musik überhaupt weitgehend bestimmt worden ist.

  • Werke

    u. a. Fragmente einiger Gedanken d. musikal. Zuschauers, die bessere Aufnahme d. Musik in Dtld. betr., Gotha 1767; Gedanken, die Vorstellung d. Alceste (von Wieland u. Schweitzer) betr., 1774;
    Theaterschule f. d. Deutschen, das Ernsthafte Singe-Schauspiel betr., Hannover u. Kassel 1777; Verz. d. Kompositionen in MGG.

  • Literatur

    J. G. Meusel, Miscellaneen artist. Inhalts, 1784, H. 20; E. L. Gerber, Hist.-Biogr. Lex. d. Tonkünstler, 1790; H. Ch. Wolff, in: MGG III, Sp. 798-801 (W, L).

  • Autor/in

    Hellmuth Christian Wolff
  • Zitierweise

    Wolff, Hellmuth Christian, "Dreßler, Ernst Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 113 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100112269.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA