Lebensdaten
1837 – 1891
Geburtsort
Protivín bei Písek (Südböhmen)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Mikropaläontologe ; Geologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 1017911622 | OGND | VIAF: 94119538
Namensvarianten
  • Schwager, Conrad Joseph Johann
  • Schwager, Conrad
  • Schwager, Conrad Joseph Johann
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Zitierweise

Schwager, Conrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1017911622.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (* 1802), fürstl. schwarzunberg. Verw., S d. Johann, fürstl. schwarzenberg. Dir. d. Herrschaft Librzitz, u. d. Josepha Friedl, aus Frauenberg b. Budweis;
    M Anna (* 1812), T d. Joseph Janda, fürstl. schwarzenberg. Dir. d. Herrschaft Protivin, u. d. Anna Krauser, aus Prachatitz;
    9 Geschw u. a. Adolph (1851–1918), aus Neuschloß (Nordböhmen), 1874-1918 Chemiker u. Geologe b. d. geognost. Unters. Bayerns, 1875 funktionierender Assistent, 1894 Assistent, 1902 Landesgeologe, Dr.-Ing. E. h.;
    – ⚭ Clementine (1837–1907), T d. Wenzeslaus Hofmann, Fabrik- u. Gutsbes. in Rusin b. Prag, u. d. Maria Janda (um 1816–91), aus P.;
    1 T Clementine Elisabeth (Elsa) (* 1869, Theophil Mann, 1872–1939, aus Zwickau, Sachsen, 1905-08 Sekr. d. Dt. Christi. Studentenvereinigung, methodist. Prediger in Straßburg u. Karlsruhe, Vors. d. Verbandes d. Ev.-freikirchl. Diakonissenhäuser, Dr. theol. h. c., s. BBKL);
    Gvm d. Ehefrau Joseph Janda (s. o.).

  • Biographie

    S. erhielt zunächst durch die Mutter und den Schulmeister von Neuschloß (Nordböhmen), wohin sein Vater 1840 als Schloßverwalter versetzt worden war, Privatunterricht. Im Herbst 1848 kam er ans Gymnasium nach Pisek, später an das Gymnasium der Prager Kleinseite und 1852 an die Oberrealschule der Prager Altstadt, die er 1855 abschloß. Nach einer Aufnahmeprüfung trat S. ins Prager Polytechnikum ein, wo er Chemie, Mathematik, Physik und später Naturwissenschaften studierte. Bei August Emanuel v. Reuss (1811–73) hörte er Geologie und Paläontologie und besuchte als Gasthörer Zoologie- und Mineralogievorlesungen an der Universität. Im Herbst 1860 immatrikulierte er sich an der Univ. München und hörte Chemie, Botanik. Zoologie und vergleichende Anatomie. Unter dem Einfluß Albert Oppels (1831–65) wandte sich S. 1863 ganz der Paläontologie zu und wurde Mitarbeiter C. Wilhelm v. Gümbels (1823–98) bei der geognostischen Landesuntersuchung Bayerns. 1865-73 kartierte S. größere Gebiete in Mittelfranken, Schwaben und Oberfranken. Im Frühjahr 1873 wechselte er als Assistent von Karl A. v. Zittel (1839–1904) an die Paläontologische Staatssammlung in München, wo er 1890 zum Adjunkt ernannt wurde.

    S. spezialisierte sich v. a. auf die Untersuchung von Foraminiferen, die in der Geologie seither als Leitfossilien dienen. Seine Proben stammten überwiegend von Fachkollegen. Der Schwerpunkt der mikropaläontologischen Arbeiten S.s lag auf der Beschreibung von ihm neu entdeckter Arten und der sorgfältigen Strukturanalyse kompliziert gebauter Großforaminiferen. Viele seiner Publikationen werden in der Fachliteratur noch heute zitiert. S. hat die von ihm neu beschriebenen Mikrofossilien selbst gezeichnet und teilweise lithographiert. Die meisten Tafeln zu Zittels Studien an fossilen Schwämmen und die Vorlagen zu vielen Holzschnitten im 1. Band von Zittels „Handbuch der Paläontologie“ (1876-80) stammen von S. Die Namen einiger Foraminiferenarten erinnern an seine Verdienste um die Paläontologie.

  • Werke

    Btr. z. Kenntnis d. mikroskop. Fauna jurassischer Schichten, in: Württ. naturwiss. Jhh. 21, 1865, S. 82-151;
    Fossile Foraminiferen v. Kar-Nikobar, in: Reise d. Österr. Fregatte Novara um d. Erde etc., Geolog. T., 2. Bd., 2. Abt., 1866, S. 187-268;
    Saggio di una classificazione dei Foraminiferi avuto riguardo alle loro famiglie naturali, in: Bolletino del R. Comitato Geologico d'ltalia 7, 1876, S. 475-485;
    Quadro del proposto sistema di classifieazione dei foraminiferi con guscio, ebd. 8, 1877, S. 18-27;
    Carbon. Foraminiferen aus China u. Japan, in: F. v. Richthofen (Hg.), China, Ergebnisse eigener Reisen u. darauf begründeter Studien, IV, Palaeontolog. T., 1883, Abhh. 7, S. 106-59;
    Die Foraminiferen aus d. Eocaenablagerungen d. libyschen Wüste u. Ägyptens, in: Palaeontographica 30/1, 1883, II. Palaeontolog. T., S. 79-153;
    Sub-Kingdom, Protozoa, in: W. Waagen (Hg.), Salt-range fossils, in: Palaeontologia Indica, Ser. 13, Part. 7, 1888, S. 983-94.

  • Literatur

    W. Langer, in: Nalur u. Mus. 121, 1991, S. 156-59;
    O. M. Reis, in: Geognost. J.hh. 29/30, 1919, S. 333-36; |

  • Quellen

    Qu Archiv d. Ebm. München u. Freising; Bayer. Geolog. Landesamt; Staatl. Kreisarchiv Trebon (ČR); Stadt- u. Univ.archiv, Standesamt München.

  • Autor/in

    Thomas Sperling
  • Zitierweise

    Sperling, Thomas, "Schwager, Conrad" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 779-780 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1017911622.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA