Lebensdaten
1832 – 1919
Geburtsort
Haus Anstel bei Knechtsteden (Kreis Neuß)
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
-
Normdaten
GND: 143618164 | OGND | VIAF: 167737411
Namensvarianten
  • Schulz, Victor Julius Bruno (eigentlich)
  • Schulz-Briesen, Bruno
  • Schulz, Victor Julius Bruno (eigentlich)
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Zitierweise

Schulz-Briesen, Bruno, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd143618164.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard Ferdinand Schulz, preuß. Hptm., kgl. Rentmeister. 1820-25 Adjutant d. Kommandeurs d. 14. preuß. Landwehrbrigade;
    M Mathilde Eleonore (* 1800), T d. Carl Traugott v. Briesen (1765–1834), preuß. Gen.lt., Kdt. d. Festung Minden (s. NND XII, 1836; Priesdorff IV, S. 233-35, Nr. 1305), u. d. Eleonore Tschulke (1770–1834), aus Krappitz;
    B Eduard S.-B. (1831–91), Porträt- u. Genremaler in D. (s. ADB 32; ThB);
    um 1861/62 N. N. Nobiling( 1903);
    2 S Max(* 1868), 1896 Bergassessor im Oberbergamtsbez. Dortmund, 1927 Berghptm. d. Oberbergamts Halle (s. W, L), Bruno, Offz., später Maschinening., 4 T.

  • Biographie

    S. besuchte auf Wunsch des Vaters 1842-46 mit seinem Bruder Eduard die Kadettenanstalt in Bensberg bei Köln, wechselte anschließend auf das Gymnasium in Minden und auf die höhere Bürgerschule in Köln. 1850 begann er eine Ausbildung im Bergwesen, 1854 trat er in die Dienste der „AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation“ in Stolberg und Westfalen. Neben seiner Tätigkeit|auf dem Bergwerk Ramsbeck im Sauerland legte er 1855 die Markscheiderprüfung beim Bergamt Siegen ab. Anschließend leistete er sein Freiwilligenjahr beim Garde-Pionierbataillon in Berlin und hörte daneben Vorlesungen an der hier neu gegründeten Bergakademie. Seit 1857 war S. Mitarbeiter der Abteilung Bergbau, Domänen und Forsten der Österr. Staatseisenbahngesellschaft in Wien, 1862 übernahm er die Leitung ihrer Steinkohlengruben im ungar. Reschitza. 1863 wurde S. Direktor der „Zeche Dahlbusch“ in Essen-Rotthausen, die zur „Belgisch-Rheinischen Gesellschaft der Kohlenbergwerke an der Ruhr“ gehörte. In dieser Position verblieb er bis zu seiner Pensionierung 1899, wobei die Zeche Dahlbusch 1873 mit vorrangig belg. Bankenkapital in die „Bergwerksgesellschaft Dahlbusch“ umgewandelt wurde und S. seit 1879 deren Generaldirektor war.

    Mit dem Eintritt S.s bei Dahlbusch begann eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung, ausgehend von einem planmäßigen Abteufen weiterer Schächte, wozu auf Betreiben S.s erstmals in Deutschland das Kind-Chaudronsche Schachtbohrverfahren angewendet wurde. Hierdurch gelang es, den wasserführenden Mergel im Ruhrrevier zu durchstoßen und die Schachtröhre in relativ kurzer Zeit fertigzustellen. Bis 1900 wurden zwölf weitere Schächte nach diesem Verfahren allein im Ruhrrevier erfolgreich niedergebracht.

    Unter der Führung S.s wuchs Dahlbusch durch den Erwerb weiterer Grubenfelder zu einer der größten Zechen der Ruhrbergbaus am Ende des 19. Jh. S. repräsentierte den älteren Typus des angestellten Bergbauunternehmers mit patriarchalischem Selbstverständnis. Hierzu zählte auch das Engagement in Gemeinschaftsorganisationen und Verbänden des Bergbaus und des Verkehrswesens sowie als Mitglied des Rhein. Provinziallandtags. Sein späteres Zögern gegenüber den um 1900 allgemein getätigten Investitionen in das Kokereiwesen und in die Elektrifizierung der Bergwerke entfremdeten S. jedoch vom Aufsichtsrat des Unternehmens. 1899 trat er in den Ruhestand, den er mit einer regen fachbezogenen schriftstellerischen Tätigkeit in Düsseldorf verbrachte.

  • Werke

    Das Schachtabbohren nach d. System Kind-Chaudron, in: Zs. f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen im preuß. Staate 27, 1879, T. B, S. 28-57;
    Ueber Schachtabbohrungen, ebd. 31, 1883, T. B, S. 420-28;
    Das Deckgebirge d. rhein.-westfäl. Carbons, 1903;
    50 J. rückwärts, Erinnerungen e. alten Bergmanns, 1904;
    Die Entwicklung d. wirtschaftl. Verhältnisse in d. Gegenwart, ihre Natur u. ihre Probleme, 1906;
    zu Max:
    Der preuß. Staatsbergbau im Wandel d. Zeiten, 2 Bde., 1933/34.

  • Literatur

    Die Entwickelung d. Niederrhein.-Westfäl. Steinkohlen-Bergbaues in d. zweiten Hälfte d. 19. Jh., Bd. 3, 1903, S. 183;
    W. Serlo, Männer d. Bergbaus, 1937, S. 135;
    Max Schulz-Briesen, in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. IV, 1941, S. 118-32 (P);
    W. Treue, Dahlbusch, Gesch. e. Unternehmens im Ruhrgebiet, 1988, S. 20-36 (P).

  • Autor/in

    Michael Farrenkopf
  • Zitierweise

    Farrenkopf, Michael, "Schulz-Briesen, Bruno" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 719-720 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd143618164.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA